Bewertung

Review: #1.05 Botschaft aus der Zukunft

Foto: Santiago Cabrera, Heroes - Copyright: 2010 Universal Pictures
Santiago Cabrera, Heroes
© 2010 Universal Pictures

Save the Cheerleader, Save the World

Dass die Heroes das Ziel haben, die Welt zu retten, wissen wir ja schon länger. Spätestens nachdem Isaac in #1.01 den Weltuntergang auf den Fußboden malte und Hiro in #1.02 das zukünftige New York sah, wie es durch eine nukleare Druckwelle dem Erdboden gleich gemacht wird, war klar: Es gilt, die Welt zu retten. Das ist der rote Faden, der sich durch die Serie zieht. Die Rettung der Erde.

Einige entscheidende Hinweise haben wir ja bereits. Zunächst mal das Datum: Wie Hiro bei seinem Zukunftsbesuch erfährt, passiert das Unglück am 8. November. Der Ort: New York. Nur dann leider, bei der entscheidenden Frage, bleiben wir hängen, nämlich: Wie kann man es verhindern? Hier greift das Ende der letzten und der Anfang dieser Episode an, denn durch den Zukunfts-Hiro, der Peter in der U-Bahn besucht, kommt jetzt endlich alles ins Rollen: Claire muss gerettet werden. Das ist unser erster Anhaltspunkt. Und Peter, in dessen Händen nun das Schicksal der Welt liegt, kann damit zwar erstmal nicht viel anfangen, doch da kommt Isaac ins Spiel: Seine Bilder sind der Schlüssel. Nur müssen sie entziffert werden.

Wie bei "Heroes" auch in dieser Folge wieder alles ineinander greift, ist einfach fabelhaft: Jeder Einzelne hat eine wichtige Rolle bei der Rettung der Welt. So ist es mittlerweile klar, welche Wichtigkeit Hiro, Isaac, Peter und Claire haben. Und wir können nur gespannt sein, inwieweit die anderen – Niki, Micah, Nathan und Matt – noch ihren Teil beitragen werden und vor allem wie.

Hiro is the Hero

Schaut man sich mal in "Heroes"-Internetforen oder auf Fanseiten um, so wird es schnell ersichtlich, dass ein Charakter auf der Beliebtheitsskala der Zuschauer ganz weit oben steht: Hiro Nakamura. Woran das liegt, nun, dafür gibt es zwei Gründe: Der erste Grund ist eindeutig sein Darsteller, Masi Oka, der als leicht verrückter japanischer "Star Trek"-Fan eine wirklich tolle Leistung abliefert. Okas Mimik und Gestik sind lebendig, quirlig, verleihen Hiro etwas Amüsantes und gleichzeitig Liebenswertes. Weiterhin ist es schlichtweg der Charakter Hiro selbst, den man einfach mögen muss: Er ist originell, er ist unglaublich witzig, er ist unglaublich sympathisch.

Zusammen mit Ando bringt Hiro immer die besten Gags, die schlicht durch die Situationskomik und die tolle Performance beider Schauspieler, Oka und James Kyson Lee, entstehen. Die Szenen in dem Diner mitten in der Wüste von Nevada sind urkomisch, gerade das Zusammentreffen von Hiro und Nathan ist grandios. Gegensätzlicher als Hiro und Nathan können zwei Menschen eigentlich nicht sein – und mit diesem Wissen im Hinterkopf muss man als Zuschauer einfach lachen, wenn Hiro mit gebrochenem Englisch Nathan erklärt, dass er ihn fliegen gesehen hat. Da kann man auch mal drüber hinwegsehen, dass es vielleicht ein bisschen zu viel des Guten war, als Hiro in der Tiefgarage zu doof ist, das Auto zu bedienen (selbst ohne Führerschein dürfte man ihm eigentlich schon zutrauen, dass er weiß, dass es mehr bedarf als Hebel zu bedienen, um ein Auto zu fahren).

Der perfekte Ehemann?

Mehr Screentime – endlich – bekam in dieser Folge Matt Parkman, der auf mysteriöse Weise wieder in seiner Wohnung aufwachte, nachdem er in der letzten Folge ja noch von Hornbrille festgehalten wurde und an irgendwelche Geräte angeschlossen war. Wir wissen nun ganz klar, dass Hornbrilles "Mystery Man" (der schwarze Mann mit dem Amulett) Gedanken löschen kann, denn er entfernte nicht nur Brodys komplettes Gedächtnis, sondern offenbar auch Matts Kurzzeitgedächtnis. Es bleibt somit vorerst ein Geheimnis, was man mit Matt gemacht hat.

Auf eine gewisse Art witzig war in dieser Folge Matts Versuch, seine Frau zu beruhigen und seine offenbar etwas zerrüttete Ehe mit einem romantischen Essen und anschließendem Schlafzimmerbesuch zu retten. Schmunzeln musste man auf alle Fälle, wenn Matts Frau immer wieder völlig erstaunt von den Fähigkeiten ihres Mannes ist, ihr jeden Wunsch von den Lippen abzulesen, sei es beim Essen oder im Bett.

Matt scheint wie Niki zudem einer der Heroes zu sein, der seine Fähigkeiten noch kaum unter Kontrolle halten kann: Zwar gelingt es ihm mittlerweile, Gedanken von anderen konstant wahrzunehmen (was in #1.03 ja noch nicht so war, als er von der FBI-Agentin verhört wurde), aber er scheint mit seinen Fähigkeiten in Anwesenheit von vielen Menschen völlig überfordert zu sein, besonders, wenn alle ihre Gedanken auf ihn projizieren: So bricht er im Supermarkt schließlich zusammen.

Ein Haufen Probleme: Niki

Obwohl das Schauspielerensemble von "Heroes" wirklich durch die Bank ausgezeichnet ist, hinkt Ali Larter alias Niki Sanders meiner Meinung nach noch ein wenig hinterher: Dafür, was Niki in den letzten Tagen alles durchmachen musste – ihr böses Ich tötet für sie zwei Männer, sie hat konstante Blackouts, hat diverse Leichen ver- und ausgegraben, mit einem Mann geschlafen, mit dem sie gar nicht schlafen wollte – wirkt mir Niki einfach noch zu gelassen, zu ruhig. Doch Ali Larter kann und wird sich sicherlich steigern, um Niki etwas mehr Tiefe zu verleihen. Die böse Niki jedenfalls kriegte sie bisher ausgezeichnet hin.

Spannend wird es in der nächsten Folge auf jeden Fall, wenn es zur Konfrontation mit D.L. kommt, der ja schon im Schatten lauerte...

Fazit: Entertainment pur

Auch weiterhin gilt: "Heroes" ist wirklich beste Unterhaltung. Auch wenn diese Episode im Vergleich zu den ersten vier ein kleines bisschen schwächelt, macht es einfach Spaß, sich die Serie anzusehen. Entertainment pur!

Maria Gruber - myFanbase

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