Review: #1.11 Ausgelöscht
Bisher hatte mir bei "Heroes" irgendetwas gefehlt. Man las überall von der genialen neuen Mysteryserie, die alle bis dato gedrehten Serien in den Schatten stellen sollte. Derart hohe Erwartungen sind nur schwer zu erfüllen und auch "Heroes" scheiterte bei mir zunächst schließlich daran. Zwar waren die Charaktere interessant gezeichnet und die meisten Geschichten spannend erzählt, doch wahre Höhepunkte ließen leider auf sich warten. Bis heute.
Hiro, Ando und Isaac
Die beiden Japaner sind schon ein uriges Pärchen und doch interessiert mich aus irgendeinem Grund ihre Geschichte am wenigsten. Obwohl Hiro eine faszinierende Fähigkeit besitzt, scheint er noch ein wenig außen vor zu sein und hat anders als etwa Peter mit der Rettung der Welt wohl nur wenig zu tun. Ich hatte gehofft, dass er und Peter endlich mal aufeinander treffen, doch auch diese Woche wurde nichts daraus. Stattdessen ließ man ihn nun auf Isaac treffen.
Auch wenn dieses Treffen nicht gerade sehr spektakulär verlief, so war es doch zwingend notwendig. Schließlich trifft Hiro nun endlich auf den Mann, der sein Schicksal in den Händen zu haben scheint oder ihm von diesem erzählen kann. So hat Hiro endlich wieder ein Ziel vor Augen (das Schwert zu finden) und auch Isaac ist endlich aus seinem tiefen Loch raus. Ihm wird bewusst, dass er keine Drogen braucht, um die Zukunft zu malen und das ist doch mal eine positive Entwicklung - jedenfalls für Isaac.
Von der Hiro-Storyline habe ich dagegen etwas mehr erwartet, vor allem da er und Peter das gleiche Ziel hatten ("Rette die Cheerleaderin, rette die Welt"). Nun hat Hiro ein anderes Ziel vor Augen und vergisst die Rettung der Welt kurzfristig einmal. Ich bin gespannt, was es mit dem Dino und dem Schwert auf sich hat, denn noch sehe ich absolut keinen Sinn dahinter.
Niki/Jessica, D.L. und Micah
Persönlichkeitsspaltungen sind immer eine heikle Sache, denn es ist ganz und gar nicht einfach, dem Zuschauer den Wechsel zwischen "guter" und "böser" Persönlichkeit deutlich zu machen. Ali Larter schafft dies auch nur bedingt, bemüht sich aber redlich, uns glauben zu lassen, dass sie mit sich und ihrer Schwester Jessica ringt. Am Ende scheint Niki über ihr gewaltätiges Ich vorerst zu siegen und macht für mich den einzig vernünftigen Schritt - sie lässt sich von der Polizei festnehmen. Gut, es lässt sich nun darüber streiten, ob es denn nicht gereicht hätte, sich einfach einen guten Psychiater zu suchen. Für die Dramatik der Folge war der Schritt jedoch enorm wichtig. Niki ist diejenige, die ihre Fähigkeit - wenn man es denn so nennen möchte - noch am wenigsten im Griff hat, weswegen es nachvollziehbar ist, dass sie sich aus Selbstschutz und zum Schutze ihrer Familie selbst aus dem Verkehr zieht.
Claire
Claire kann sich nach dem nur knapp entronnenen Tod endlich ihrem Vater anvertrauen und erfährt dann, dass dieser längst über ihre Kräfte bescheid weiß. Claire scheint das nicht sehr zu kümmern. Ganz im Gegenteil, sie ist froh, dass sie nicht mehr alleine durch diese unglaubliche Veränderung in ihrem Leben gehen muss. Das wird auch deutlich, als sie mit Peter in der Zelle auf der Polizeiwache spricht. Endlich weiß sie, dass sie nicht die Einzige ist, die anders ist. Ich kann mir gut vorstellen, dass ihr ein Stein vom Herzen fällt, als sie erfährt, dass jemand ihr Schicksal teilt.
Es hätte also alles so schön für Claire laufen können, wäre da nicht ihr Vater, der alles tut, um seine Tochter zu beschützen. Zur Not eben auch mal Gehirnwäsche. Wie es aussieht, hat er wohl mit Claire das gleiche vor, doch dieses Mal stellt sich der Haitianer auf die Gegenseite. Kann es denn wirklich sein, dass wir zum ersten Mal die Stimme des Haitianers gehört haben? Bisher kam er mir immer sehr stumm vor. Was bin ich gespannt, zu hören, was er Claire zu sagen hat...
Sylar
Bösewichte faszinieren mich seit jeher, doch bisher war ich von Sylar nicht sonderlich überzeugt. Mehr als einen Schatten und abgetrennte Schädeldecken gab es von ihm bis letzte Woche nicht zu sehen, was mich etwas ungeduldig werden ließ. Ich weiß ganz gerne, mit wem es unsere Helden zu tun haben und ein blanker Name lässt bei mir kaum Spannung aufkommen.
Nachdem uns Sylar bisher als - neben dem Haitianer - vielleicht mächtigster aller Heroes präsentiert wurde, wundert es mich doch schon etwas, dass Bennet ihn so einfach in einen Raum sperren konnte. Ich rechnete eigentlich jeder Zeit mit einem Ausbruchsversuch, der dann auch stattfinden sollte. Dieser resultiert schließlich im Tod Edens, wobei sich für mich die Frage stellt, ob er ihre Fähigkeit absorbieren konnte, um sie schließlich zu töten oder ob sie sich das Leben genommen hat, bevor er sie assimilieren konnte.
Peter und Nathan
Der heimliche Hauptdarsteller heißt auch diese Woche wieder Peter Petrelli. Er hat wieder den denkwürdigsten Auftritt aller Heroes und scheint bisher der einzige Charakter zu sein, der die große Haupthandlung (Bombe) vorwärts treibt. Und das auf unglaubliche Art und Weise, denn endlich haben wir die Ursache der Explosion. Alleine der Umstand, dass Peter für die Auslöschung New Yorks verantwortlich sein soll, lässt den Zuschauer schon die nächste Folge herbeisehnen, obwohl ich mir sicher bin, dass wir auch nächste Folge nicht erfahren werden, wieso und vor allem wie Peter explodiert und ob man ihn nicht irgendwie aufhalten könnte.
Nathan spielt zwar wie immer den fürsorglichen Bruder, doch insgeheim scheint ihm Peters Neugierde immer noch ein Dorn im Auge zu sein. Zwar holt er seinen Bruder aus der Untersuchungshaft, doch Unterstützung nenne ich das nicht. Es geht Nathan immer noch nur um den eigenen Ruf. Dabei könnte Peter wirklich Hilfe gebrauchen.
Am Ende fügt sich alles zusammen...
Bisher fand ich es schade, dass die Charaktere so wenig miteinander zu tun hatten. Umso interessanter ist es schließlich mitanzusehen, wie sich so langsam alles zusammen fügt. Claire weiß, dass sie nicht die Einzige mit Superkräften ist und auch Matt wird klar, dass er nicht einzigartig ist. Sein Aufeinandertreffen mit Peter war phänomenal, denn mit einer derartigen Widerspiegelung seiner Fähigkeit hat er nicht gerechnet. Auch das "Treffen" zwischen Bennet und Matt war nicht minder interessant, weil gerade durch das Fehlen seiner Fähigkeit allmählich die Erinnerungen an die Entführung zurückkommen dürften. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis Matt sich wieder an Bennet und den Haitianer erinnern kann, darauf würde ich wetten. Unterdessen krallt sich der Haitianer Claire und beschließt, ihr ein großes Geheimnis anzuvertrauen, auf das der Zuschauer natürlich noch etwas warten muss.
Zu guter Letzt treffen sich alle unsere Heroes in Peters Traumsequenz, die uns einen Blick in die Zukunft gewährt. Irgendwie scheinen alle Peter helfen zu wollen und doch haben sie Angst davor, was plötzlich mit ihm geschieht. Er explodiert.
Fazit
Fast einen Quantensprung geht es diese Woche nach vorne, was vor allem an den grandiosen letzten Minuten der Folge liegt. Unglaublich, wie mich die Folge mit offenem Mund zurück lässt - das hatte ich nach den ersten zehn Folgen eigentlich nicht erwartet!
Melanie Brandt - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: FalloutErstausstrahlung (US): 04.12.2006
Erstausstrahlung (DE): 12.12.2007
Regie: John Badham
Drehbuch: Joe Pokaski
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