Bewertung

Review: #5.11 Kampf der Klone

"Heroes Reborn" hat ein großes Problem – das ist nach den bislang elf gesendeten Episoden ganz eindeutig klar. Das große Problem von "Heroes Reborn" ist seine eigene Bedeutungslosigkeit. Für eine Serie, in der seit über 400 Minuten davon geredet wird, dass die Welt gerettet werden müsse und es das Schicksal bestimmter Personen sei, dies zu tun, besitzt "Heroes Reborn" erstaunlich wenig Substanz, Inhalt, Plot, Charakter oder auch nur ansatzweise irgendetwas, das den Zuschauer in irgendeiner Art und Weise fesseln könnte. Zu diesem Zeitpunkt versinkt "Heroes Reborn" einfach in seiner eigenen Belanglosigkeit und wirkt wie die schlechte Abhandlung einer geistlosen Story, die unnötig in die Länge gezogen wird, um eben 13 Wochen im Programmplan von NBC füllen zu können, aber nicht, weil die Geschichte auch nur ansatzweise diesen Zeitrahmen benötigen würde.

"They have no idea what's really happening."

Vergleicht man den Stand der Dinge von #5.11 Send in the Clones mit, sagen wir mal, dem Stand von vor fünf Folgen, sieht man: Es hat sich nicht viel getan. In #5.06 Game Over taten sich Luke und Malina zusammen, um Tommy zu finden – das ist immernoch der Fall. Tommy versuchte sich damals darüber klar zu werden, wie er seine Fähigkeiten einsetzen soll – aktuell überlegt er, ob er seine Fähigkeiten für Erica einsetzen soll. Miko zog damals in den Kampf, um Hiro zu retten – diesmal zieht sie in den Kampf, um Harris zu erledigen. Und so weiter... Fakt ist: "Heroes Reborn" dreht sich seit einer gefühlten Ewigkeit dramaturgisch im Kreis. Diese Redundanz führt dazu, dass sämtliches Geschehen mittlerweile schlicht und ergreifend todlangweilig ist, denn der schwache, repetitive Plot kann von den mindestens genauso schwach gezeichneten Charakteren nicht aufgefangen werden.

Und da ist nichts, was einem wirklich im Gedächtnis bleibt. Nehmen wir die Ereignisse in Sunstone Manor zum Beispiel. Carlos und Farah befreien den Padre (RIP), José und Micah, was absolut vorhersehbar war. Dann haben wir Matt Parkman, der eine halbe Minute bekommt, um sich kurz halbscharige Gedanken darüber zu machen, warum er eigentlich für Erica Kravid arbeitet, nur um dann René ein Ohr abzuschießen und Taylor zu entführen (und was macht er mit René?!). Miko erscheint aus mal wieder völlig erzwungenen Gründen (der 9th-Wonders-Comic ist der Autoren liebster Erzählkniff, wenn sie mal wieder nicht wissen, wie sie von einem Punkt zum nächsten kommen sollen) und stellt sich Harris, doch der anfangs sogar noch recht vielversprechende Fight zwischen den beiden versinkt dank dilettantischer Montage in der Banalität. Wenn Miko und vor allem Harris das Zeitliche segnen, ist man letztlich vor allem eines: froh darüber, dass es nun zwei Charakter weniger in dieser völlig überbevölkerten Serie gibt, über dessen Ende sich die Autoren bis zum Finale klar werden müssen.

An dieser Stelle: RIP Harris. Einen Toast auf den wahrscheinlich ineffizientesten Sicherheitschef des Serienuniversums!

"Gotta love second chances."

Kaum interessanter sind die Entwicklungen außerhalb von Sunstone Manor. Tommy arbeitet weiterhin mit Erica zusammen, wobei nicht klar ist, inwiefern er nun deren angeblich guten Absichten traut oder nicht – so wie es aussieht, ist er sich dessen wahrscheinlich selbst noch nicht klar. Ein kurzes Treffen mit seiner Mutter und Emily zeigt wenigstens, dass diese Figuren nicht vergessen wurden, wenn sie auch insgesamt kaum wirkliche Bedeutung haben. Erica konspiriert derweil weiter gegen alles und jeden, bedroht Leute und manipuliert sie (neiiiiin, wieso ist Joanne wieder da?!), und macht damit prinzipiell das gleiche, was sie schon seit zehn Folgen macht.

Auch Luke und Malina verhaften in alten Mustern und sind immernoch auf dem Weg, um Malinas Schicksal zu erfüllen, das da lautet: Sie muss mit Tommy in Odessa vereint werden. Nebenbei werden sie von Harris, Quentin und Phoebe erfolglos gejagt (ist ja klar, immerhin ist Harris dabei) und enden letztlich mit Quentin und Phoebe als Geiseln auf dem Weg nach Odessa. Dorthin machen sich nun auch Matt und Taylor sowie Carlos, Farah, José und Micah auf und fahren dem großen Showdown entgegen.

"What if I said I could provide you with an opportunity to make a real difference?"

#5.11 Send in the Clones ist eine zu diesem Zeitpunkt leider symptomatische Episode von "Heroes Reborn": Sie zeigt, dass in den vergangenen elf Episoden weder der Plot noch die Charakterentwicklung wirklich vorangetrieben wurden, dass die Serie in ihrer Erzählung unfassbar repetitiv ist und letztendlich vor allem, dass die Autoren keine wirklich bedeutsamen oder gehaltvollen Geschichten mehr zu erzählen haben. "Heroes Reborn" ist weder spannend noch lustig noch dynamisch noch sonst irgendwas. Es ist im Endeffekt das, was Entertainment eigentlich per definitionem nicht sein sollte: sterbenslangweilig. Und das ist für jede Serie der Todesstoß.

Maria Gruber - myFanbase

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