Nicholas 'Nick' Brody

Seargent Nicholas Brody ist Soldat des US Marine Corps und wird seit acht Jahren im Irak vermisst. Brody hat in seiner Heimat eine Ehefrau und zwei Kinder zurückgelassen, die lange Jahre um sein Schicksal gebangt haben und dennoch lange die Hoffnung nicht aufgegeben hatten, dass er eines Tages heil wieder nach Hause zurückkommen würde. Als es dann überraschend so weit ist und Brody von einem Spezialeinsatzkommando im Irak aus der Kriegsgefangenschaft befreit wird, stehen er und seine Familie vor einem kompletten Neuanfang.

Brody muss sich zunächst daran gewöhnen, wieder in Freiheit und zusammen mit seiner Familie zu leben, dazu kommt die Verantwortung, die er in der Öffentlichkeit wahrnehmen muss, denn er wird von der amtierenden US-Regierungen, besonders dem Vizepräsidenten William Walden als Kriegsheld und Vorbild für alle anderen Soldaten gefeiert und durchaus auch vorgeführt. Die erste Zeit nach seiner Rückkehr hat er aber vor allem damit zu tun, wieder Fuß im Leben zu fassen und die verlorene Zeit mit seiner Familie aufzuholen. Das Verhältnis zu seiner Ehefrau Jessica ist angespannt durch die lange Trennung, Brodys posttraumatischen Stresssymptome und das fehlende Vertrauen zwischen ihnen, da Jessica in Brodys Abwesenheit eine Beziehung zu Mike Faber angefangen hatte, der Brodys bester Freund ist. Brody ahnt von dem Verhältnis, aber beide Ehepartner trauen sich nicht, dieses heikle Thema anzusprechen. Auch Brodys Beziehung zu seinen Kindern ist schwierig; zu seiner heranwachsenden Tochter Dana kann er am schnellsten wieder Vertrauen aufbauen, da beide vom Charakter her viele Gemeinsamkeiten haben. Brodys Beziehung zu Chris, dem Sohn, der sich nur noch vage an seinen Vater erinnern kann, ist dagegen eher distanziert, auch weil Chris in Mike einen Vaterersatz sieht.

Die Rückkehr von Brody in seine Heimat wird aber zudem von einem Verdacht überschattet, von dem er selbst nichts ahnt. Die CIA-Agentin Carrie Mathison vermutet, dass Brody während seiner Gefangenschaft von dem charismatischen Terroristenführer Abu Nazir für die Zwecke seiner Terrororganisation angeworben wurde. Es beginnt ein Wechselspiel der Verdächtigungen zwischen Brody und Carrie, was auch davon befeuert wird, dass die beiden sich auf privater Ebene zueinander hingezogen fühlen. Brody ahnt dabei noch nicht, dass er von Carrie den ersten Monat nach seiner Rückkehr rund um die Uhr observiert wurde. Er lernt sie nur als Mitarbeiterin der CIA kennen, die er zufällig während dem Treffen einer Selbsthilfegruppe wieder trifft. Zwischen ihnen entspannt sich sofort eine gewisse Verbundenheit, da sie gemeinsam über Dinge reden können, über die sie mit anderen Menschen nur schwer Worte finden. Sie sprechen über ihre traumatischen Erlebnisse in den Kriegseinsätzen und das Gefühl der Verlorenheit, dass sie zurück in ihrer Heimat empfinden. Für Brody werden die Traumata wieder an die Oberfläche gespült, als er mit einem seiner Peiniger aus der Gefangenschaft konfrontiert wird, der von der CIA festgenommen wurde. Brody ist bei dessen Verhör anwesend und verlangt von CIA Direktor David Estes, direkt mit ihm sprechen zu können. Dies wird ihm auch gewährt, was Carries Verdacht gegen Brody erhärtet, denn kurz darauf nimmt sich der Gefangene mit einer eingeschmuggelten Waffe das Leben.

Trotz dieser Verdächtigungen vertieft sich das Verhältnis von Carrie und Brody immer weiter und beide beginnen auch miteinander zu schlafen. Sie verbringen ein gemeinsames Wochenende in einer abgelegenen Hütte und nachdem sie sich emotional immer näher kommen, wird auch Carries Verdacht gegen ihn aufgedeckt. Brody gesteht Carrie, dass er zwar während seiner Gefangenschaft zum Islam konvertiert sei, er aber nicht mit Terroristen zusammenarbeite. Der Verdacht Carries zerstört das gerade gewonnene Vertrauen zwischen ihnen und sie gehen im Streit auseinander. Es stellt sich aber heraus, dass sie mit ihrer Vermutung Recht hat. Denn Brody hat sich in seiner Zeit im Irak wirklich auf die Seite Abu Nazirs ziehen lassen.

Die brutale Gefangenschaft Brodys war zwar geprägt von Folter, sowohl körperlicher als auch psychischer Natur. So wurde er nicht nur verprügelt und gedemütigt, er wurde auch dazu gezwungen, seinen Mitgefangenen Tom Walker so lange zu quälen, bis er glaubte, dieser sei tot. Zwar war Tom Walker noch nicht wirklich gestorben, aber Brody wurde in diesem Glauben gelassen. Dennoch war er nach fünf Jahren brutaler Gefangenschaft bereit, sich auf das Leben seiner Peiniger einzulassen. Er wurde aus der Haft entlassen, gesund gepflegt und in Abu Nazirs Haushalt aufgenommen, wo er dessen Sohn Issa unterrichten sollte. Gerade die Beziehung zu Issa, die sein erster menschlicher Kontakt seit vielen Jahren darstellt, hat Brody wieder Kraft und Hoffnung gegeben und Issa nahm für ihn einen sehr wichtigen Platz in seinem Leben ein. Als Issa dann aber plötzlich von einem Drohnenangriff, den die USA in vollem Bewusstsein direkt neben einer Schule platziert haben, getötet wird, schmiedet Brody mit Abu Nazir ein Bündnis gegen sein Heimatland, um den Tod des Jungens zu rächen. Befeuert wird dieser Rachegedanken von einer Aussage des amtierenden Vizepräsidenten Walden, der den stattgefundenen Drohnenangriff leugnet und vorgibt, dieser sei eine Erfindung der Terroristen. So richtet sich Brodys Vergeltungsdrang auch besonders gegen Walden.

Dies ist besonders heikel, denn gerade Walden hat sich Brody als politischen Hoffnungsträger ausersehen, den er unter seinen Fittichen in Washington als seinen Günstling großziehen möchte. Gemeinsam mit der Beraterin Elizabeth Gaines wird Brody langsam in den Kreis der politisch Mächtigen hineingezogen, ohne dass diese ahnen, dass sie einen Terroristen in ihre Mitte bitten. Sie schaffen es sogar, Brody von einer Kandidatur für den Kongress zu überzeugen. So ist Brody auch anwesend, als Vizepräsident Walden zu einer Parade einlädt. Dort übt Tom Walker im Auftrag von Abu Nazir einen Scharfschützenanschlag aus, dem Elizabeth Gaines zum Opfer fällt. Im Chaos nach dem Anschlag, wird Brody gemeinsam mit Walden in einen Schutzbunker gebracht, ohne nach Waffen durchsucht zu werden. Genau dies hat seinem Plan entsprochen, denn er trägt eine Sprengstoffweste, die er plant in unmittelbarer Nähe zu Walden zu zünden. Sein erster Zündversuch schlägt aber fehl, und als er die Bombe wieder repariert hat, erhält er einen Anruf von seiner Tochter Dana, nach dem er nicht mehr in der Lage ist, seinen Plan in die Tat umzusetzen.

Nach dem fehlgeschlagenen Attentat wendet sich Brody an Abu Nazir, und unterbreitet ihm den Plan, für ihn weiter die politische Elite zu infiltrieren und so noch größeren Schaden, als mit einem einzelnen Anschlag anzurichten. Um seine Loyalität zu Abu Nazir unter Beweis zu stellen, setzt er den Befehl Nazirs in die Tat um, Tom Walker direkt vor Ort zu erschießen.

Brodys Verhältnis zu seiner Familie ist trotz seines Plans den Umständen entsprechend intakt, auch wenn Dana aufgrund ihres Anrufs bei Brody im Bunker gewisse Ahnungen hegt. Zu Carrie ist die Beziehung dagegen zerrüttet, denn Brody hat durch seinen Einfluss auf CIA Direktor David Estes für deren Entlassung gesorgt und mit seinem Verhalten bei Carrie starke Selbstzweifel ausgelöst, denn die ahnt nicht, dass ihr Verdacht der Wahrheit entspricht.

Zum zweiten Teil der Charakterbeschreibung von Nicholas Brody (Staffel 2)
Zum dritten Teil der Charakterbeschreibung von Nicholas Brody (Staffel 3)


Cindy Scholz - myFanbase

Die Serie "Homeland" ansehen: