Review: #3.03 Angst vorm Dreirad

So richtig ist die dritte Staffel irgendwie noch nicht in Schwung gekommen. Die dritte Folge bot nicht besonders viel Handlung und konnte lediglich durch die Comedy überzeugen.

"I've begun a strict no-shave policy for the first three dates. It's all about self-control. If I don't shave, I must behave."

Nachdem wir Gael nun endlich losgeworden sind, stürzt sich Robin natürlich gleich in ihr nächstes Date. In einem lustigen, aber eigentlich genauso sinnlosen Handlungsstrang hat Robin ein Date mit einem sehr charmanten, sehr britischen und natürlich sehr gebildeten Chirurgen. Eigentlich hatte sie sich vorgenommen, auf keinen Fall mit ihm zu schlafen, weshalb sie als Sicherheitsvorkehrung ihre Beine nicht rasiert hatte. Soweit, so gut. Doch mir persönlich gefiel Robins Rolle in dieser Folge überhaupt nicht. Im Gegensatz zu den Mädels, die Barney immer so abzuschleppen versucht und auf die Ted in dieser Folge trifft, steht Robin dieses dümmliche Angehimmel nämlich überhaupt nicht.

Natürlich war "doctor awesome" absolut zum Dahinschmelzen, doch dass dies aus Robin eine alberne, blondinenwitzgleiche Tussi macht, war nicht nur schade, sondern auch unrealistisch. Aber gut. Der Disput mit der Kellnerin, die Robin bat, ihr einen Rasierer zu kaufen, war einer der witzigeren Teile dieses Nicht-Handlungsstranges, doch als diese ihr dann den Rasierer überreichte, wurde das Ganze vollkommen absurd. Denn niemand kann mir erzählen, dass eine intelligente Frau wie Robin es nicht schafft, sich die Beine nur mit Wasser zu rasieren, ohne sich dabei eine Gehirnerschütterung zuzuziehen.

Abgesehen von den lustigen Momenten zwischen ihr und der Kellnerin war mir dieser gesamte Handlungsstrang viel zu albern und unter Robins Würde. Mal abgesehen davon, dass ich finde, dass sie sich vielleicht auch mal ein bisschen Auszeit gönnen könnte vom Daten. Aber gut. Hoffen wir mal, dass Robin nach dem Gael-Fiasko und diesem peinlichen Date bald wieder eine ordentliche Storyline bekommt.

"I'll get your coats?! - I don't know why I said that. Why'd I say that? It's the opposite of what I meant. I wanna take clothes off them, not put more on."

Völlig unverhofft und überraschend gerät Ted in dieser Folge in die Verlegenheit, zwei Mädels auf einmal beglücken zu dürfen. Die Storyline fängt damit an, dass Ted Trudy wiedertrifft, die wir noch aus der ersten Staffel und dem Ananas-Vorfall kennen Schon damals fand ich Trudy unglaublich sympathisch und so freute ich mich, sie wiederzusehen. Diese Freude verflog aber schnell, als ihre ehemalige Collegeverbindungskollegin auftauchte und sie sofort in ihre frühere Rolle als konkurrierendes Collegegirl abrutschte. Die Konkurrenzgeschichte fand ich dabei weitaus weniger störend als das fürchterliche Gekreische. Ich finde es sehr erfrischend, dass sich HIMYM normalerweise bis auf die hohlen Mädels, die Barney so abschleppt, selten typischer Frauenklischees bedient und uns so solches Gekreische und Haaregefummel erspart bleibt. Doch in dieser Folge erleben wir genau das fast die gesamten 20 Minuten lang.

Zunächst kann Ted sich zwischen den beiden Frauen, die beide Interesse an ihm zeigen, nicht entscheiden, bis sich irgendwann herausstellt, dass er das überhaupt nicht muss. Na herzlichen Glückwunsch, Ted! Während dieser Handlungsstrang nett anfing und dann unglaublich nervig wurde, wurde er gegen Ende hin wieder recht ansehnlich, denn es war ein sympathischer Twist, dass Ted auf einmal überfordert war und Angst bekam. Noch überraschender und gerade deshalb so erfrischend war es, zu erfahren, dass auch Barney schon einmal die Chance auf den berühmten "Gürtel" hatte, jedoch ebenfalls gekniffen hat. Typisch Männer, erst große Töne spucken, mindestens genauso große Pläne haben und dann aus Angst davonrennen. Jedenfalls erfahren wir letzten Endes genau wie Barney nicht, ob Ted sich getraut hat oder nicht. Dies war ein geschickter Abschluss eines ansonsten eher durchwachsenen Handlungsstranges ohne sonderlich viel Handlung.

"It's a tricycle." "Well, I'll just say it right now. All sorority girls are sluts."

Punkten konnten in dieser Folge mal wieder nicht die Haupthandlungen, sondern stattdessen kleine Nebendetails. So sind alle Cliquenmomente immer unglaublich unterhaltsam und funktionieren in fast jeglicher Kombination. Ob Barney und Marshall beim Wii-Spielen oder die Gang in Teds Schlafzimmer, die seinen anstehenden Dreier kommentiert – ein lustiger Moment jagt hier den nächsten. Die Szenen in Teds Schlafzimmer waren hier sowieso das absolute Highlight, besonders genossen habe ich daran, dass Lily sich hier mindestens genauso hineinsteigert wie die Männer. Das ist es eben, was sie (und eigentlich auch Robin) ausmacht: Dieses für Frauen häufig untypische, lockere Verhalten, das so gut in diese Clique passt. Insgesamt also großartige Szenen, die in der sonst so schwachen Folge allerdings auch nicht mehr so viel retten konnten.

Fazit

Naja. Die Folge wirkte trotz recht hohen Unterhaltungsgrades eher wie eine Füllfolge, die keinen wirklichen Sinn hatte. Mit Abstand das Überzeugendste waren die Cliquenmomente und die daraus entstehenden Witze. In Zukunft bitte wieder mehr Sinn!

Klara G. - myFanbase

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