Review: #9.03 Das letzte Mal in New York

Ich weiß nicht, ob es an mir liegt, aber so richtig kommt diese Staffel irgendwie nicht in Schwung. Mich persönlich konnte auch in dieser Woche eigentlich nur der Handlungsstrang von Ted überzeugen. Dafür bescherte uns dieser aber eine so süße Szene, dass man den Tränen fast nahe war.

"When you think about it... It's kind of cute. Married for 60 years and they still want to jump eachothers bones." - "In 60 years that will be us, right?"

Offenbar weiß man nicht so ganz, was man mit dem glücklichen Hochzeitspaar anstellen soll - bis das große Drama, von dem wir ja alle wissen, das es auf uns wartet, eintritt. So konnten wir in dieser Folge Barney und Robin dabei zusehen, wie sie einen geeigneten Ort für Sex suchen, um sich selbst zu zeigen, dass ihre Ehe nicht mit der Hochzeit schon beginnt, abwärts zu driften. Barneys Running Gag über das "Hintertürchen" konnte mich bei dieser Storyline genauso wenig amüsieren wie die Suche an sich, auch wenn es natürlich lustige Momente gab, wie z.B. die Szene mit James im Schrank, als Barney erst großkotzig ankündigt, Robin immer zu beschützen und dann sofort flüchten will, als sein Bruder ihn erschreckt. Auch James' "Opfer" war lustig anzusehen und ehrlich auflachen musste ich, als Robin eigentlich flüchten wollte, dann aber bei Teds Anblick im Kostüm innehalten muss - diese Szene war von Cobie Smulders einfach wahnsinnig witzig gespielt. Doch alles in allem hatte dieser Handlungsstrang für mich wenig Sinn, denn die Botschaft, die am Ende daraus hervorging, war zwar süß, aber genau so vorhersehbar: Robin und Barney treffen auf ein Großeltern-Pärchen, das noch im hohen Alter Sex hat und erkennen, dass es eben auch so laufen kann und eine Ehe nicht zwangsläufig Langeweile bedeutet. Na herzlichen Glückwunsch!

Marshall on the road.

Bevor wir zu dem überzeugenden Teil der Folge kommen: Kurz erwähnt sei hier noch Marshalls Pseudo-Handlungsstrang, aus dem ich nicht ein einziges nettes Zitat herausfiltern konnte. Das einzig Positive an dieser Geschichte war, dass sie sehr wenig Screentime einnahm. Ich hoffe, dass Marshall bald mal ankommt und wir vielleicht auch noch erfahren, ob es einen tieferen Sinn hatte, dass er diese Reise angetreten ist. So lange heißt es wohl Zähne zusammenbeißen und ihn und seine mehr oder minder lustige Reisekumpanin aushalten.

"You wrote down all these things to say goodbye to. But so many of them are good things. Why not just say goodbye to the bad things? Say goodbye to all the times you felt lost. To all the times it was a no instead of a yes. To all the scrapes and bruises. To all the heartache. Say goodbye to all the things you really want to do for the last time. The good things will always be here waiting for you."

Jetzt also zu dem Teil der Folge, der in den letzten 3 Minuten mindestens drei der sechs Punkte für diese Folge einheimsen konnte. Bis zu diesen letzten drei Minuten war es ein etwas holpriger Weg mit lustigen und weniger lustigen Szenen. So ahnte ich, als Lily Teds Liste fand, gleich, dass uns schöne Flashbacks erwarten würden und dies war auch der Fall. Dabei war es schön, Ted und Marshall mal wieder bei einem Schwertkampf zu sehen und auch Teds Idee, der "ganzen" Bar Drinks auszugeben, war ganz nett. Als dann Ted dabei gezeigt wurde, wie er sich mit "Empi", dem Empire State Bulding, unterhält, konnte ich mich kaum noch halten vor Lachen. Das Ganze wurde dann noch getoppt, als Lily Ted als Bestrafung dafür, bei dem Schwertkampf mit Marshall ihr Kleid zerstört zu haben, dazu zwang, dieses eigenartige Matrosenkostüm anzuziehen. Ganz großes Kino!

Einzig die Szene von Robin und Lily, wie sie den sündhaft teuren Scotch zerstören und dann aus jede Menge neuer Zutaten zusammenmixen, hat mich persönlich nicht so ganz überzeugt. Doch ich konnte darüber hinwegsehen, spätestens, als Lily dann Ted mit den oben genannten Worten belehrte. Es ist immer schön, wenn Serien eine Moral parat halten, die sich auf das alltägliche Leben eines jeden anwenden lässt. Und wer kennt das nicht? Man geht von irgendwo weg und verabschiedet sich von all den schönen und tollen Dingen, die man zurücklassen muss. Selten verabschiedet man sich von den schlechten. Doch hier hat Lily wirklich Recht, man sollte sich daran ein Beispiel nehmen. Im Rahmen dieser Storyline bekamen wir noch einige von Teds traurigen Lebensmomenten zu sehen und so eine kleine Zusammenfassung seiner Tiefpunkte der vorangegangenen "How I Met Your Mother"-Staffeln. Es freut mich immer wieder, wenn wir schöne Flashbacks zu sehen bekommen und da Teds Glück ja nun wirklich nicht mehr weit ist, muss man das Ganze nicht einmal mit einem wehmütigen Gefühl betrachten. So nervig die betrunkene Lily in der vorangegangenen Folge war, so sehr konnte sie hier überzeugen. Sie und Ted bieten in der Interaktion oft ganz besonders wertvolle Momente bei "How I Met Your Mother". Bitte mehr davon!

"I saw you and Robin at the carrousel."

Ganz am Ende der Folge wurde es noch mal spannend, als sich herausstellte, dass Barney Robin und Ted damals bei der Suche nach ihrem Anhänger beobachtet hatte. Was bedeutet das nun? Barney wirkt eigentlich glücklich und überhaupt nicht wütend, doch als er Ted konfrontierte, bekam man doch kurz Gänsehaut. Ich bin wirklich gespannt, wie es dahingehend weitergeht!

Fazit

Eine durchwachsene Folge, die fast all ihre Punkte wieder nur für den Handlungsstrang von Ted gewinnen konnte. Aber immerhin bekam man schöne Flashbacks zu sehen und wurde am Ende auf jeden Fall mit Neugierde und Spannung zurückgelassen.

Klara G. - myFanbase

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