Review: #3.05 Frank
Ohne einen Fall der Woche geht es spannend weiter. Die Hauptcharaktere agieren hauptsächlich in Gruppen, was der Folge aber ziemlich gut tut. Bonnie trifft auf Frank, während die Keating Five herausfinden, wer hinter den Flyern steckt.
"Too good? 'Cause Nate's too good to me."
Ihr Alkoholproblem hat sich Annalise einfallen lassen, damit sie ihre Lizenz zurückbekommt. Diese Folge zeigt jedoch noch einmal deutlich, dass sie wirklich dringend Hilfe braucht. Wie so viele Alkoholiker vor ihr, schlägt Annalise die Hilfe von Präsidentin Hargrove jedoch aus. Hargrove möchte Annalise helfen, da auch sie eine Alkoholikerin ist und erkennt, wie schwer es Annalise fällt. Das sieht man auch, als sie von ihrem Treffen der Anonymen Alkoholiker zurückkommt und motiviert ist, das zumindest zum Schein durchzuziehen. Sie räumt allen Alkohol im Haus weg und das ist nicht wenig. Annalise versucht es wirklich. Aber sie schafft es nicht, stark zu bleiben und greift doch wieder zur Flasche. Viola Davis hat die Szenen im Alkohol-Rausch wunderbar gespielt und zeigt damit aber auch, wie tief Annalise doch gefallen ist. Deutlich gemacht wird das auch wieder, als Wes nach Annalise sieht. Eine entzückende Geste seinerseits, die die Beziehung der beiden wieder schön wiederspiegelt. Ich hoffe Wes erkennt auch, dass Annalise wirklich Hilfe braucht und hilft ihr dabei trocken zu werden. Sofern er nicht stirbt, natürlich.
"You couldn't. Because Sam's gotten to your head. Just like he did to me."
Während Annalise mit ihren Alkoholproblemen beschäftigt ist, muss Bonnie nach Coalport um sich um die letzten Überreste ihres Vaters zu kümmern. Dabei trifft sie auf Frank und zum ersten Mal wirkt der sonst so toughe Frank komplett ängstlich. Er hat Angst vor Bonnies Reaktion und somit irgendwie auch vor Annalises. Dass Bonnie ihn sofort umarmt hat, passt zu der Bruder-Schwester-Dynamik, die die beiden in den vergangenen beiden Staffeln an den Tag gelegt haben. Auch die Tatsache, dass sie alles Vorgefallene völlig ruhig besprechen, passt sehr gut zu den beiden. Mir hat an der Storyline eigentlich alles gefallen, bis auf den One-Night-Stand der beiden. Für mich war das völlig aus der Luft gegriffen und hat sich beinahe inzestuös angefühlt. Ich hoffe, dass es man bei der einmaligen Sache belässt und es so schnell wie möglich vergisst.
Am Ende verschwindet Frank auch wieder ohne ein Wort und bei ihrer Heimkehr muss Bonnie feststellen, dass Annalise und Wes nun auch von ihrem Treffen mit Frank wissen. Laurel hat sie per SMS auf dem Laufenden gehalten. Laurel und Bonnie haben mir in dieser Folge sehr gut gefallen, auch wenn sie bis auf die letzte, eigentlich keine einzige gemeinsame Szene miteinander hatten. Dennoch konnte man eine angehende Freundschaft oder eher Verbundenheit spüren. Hoffentlich wird dies nicht durch Laurels Geständnis, zu dem sie von Wes gezwungen wurde, zerstört. Allerdings kann ich Wes verstehen, der durch seine Nähe zu Annalise ihr einfach nichts verheimlichen möchte. Ich bin gespannt, was passieren wird und vor allem, wie das alles mit dem bevorstehenden Feuer zu tun hat.
"Ding dong, the bitch is gone."
Freu dich nur nicht zu früh, Simon. Annalise wird zwar vorübergehend ersetzt, am Ende der Folge schaut es aber so aus, als wäre sie nun doch wieder Professorin. Simon war es auch, der die "Killer"-Flyer aufgehängt hat und so Annalises Ruf ruinieren wollte. Fast wäre es ihm ja gelungen. Aufgelöst werden konnte das Ganze, da Michaela Simons Laptop gestohlen hat und Oliver darauf dann die Foto-Datei der Flyer fand. Ich hoffe, dass man noch erfährt, warum Simon die Flyer überhaupt aufgehängt hat. Nur weil er nicht zu den Keating Five gehört oder, weil er sich von Annalise ungerecht behandelt fühlt, wäre mir als Grund zu wenig. Etwas angesprochen wurde schon, dass Simon nicht unbedingt aus gutem Hause kommt, vielleicht hat es ja etwas damit zu tun. Jedenfalls sollte das Thema meiner Meinung nach nicht sofort wieder fallen gelassen werden. Auch sollte sich Simon durch Annalises Besuch nicht einfach plötzlich anders benehmen, denn als Nebencharakter hat mir Simon schon gefallen, so wie er ist. Es ist auch schön mal andere Studenten außer den Keating Five kennenzulernen.
Apropos Keating Five. Langsam bekommen wir mehr Informationen über Michaela und wie sie aufgewachsen ist. Schon in der ersten Staffel wurde angedeutet, dass Michaela aus den Südstaaten kommt und dass sie adoptiert wurde. Nun hat man erfahren, dass sie auf Hawaii geboren wurde. Ich hoffe, dass man im Laufe der Staffel noch mehr über Michaela erfährt, da sie in den vergangenen Staffeln in diesem Bereich etwas vernachlässigt wurde. Über Laurel haben wir schon einiges neues erfahren und so ist sie in dieser Folge hauptsächlich damit beschäftigt Bonnie hinterher zu telefonieren und Wes ein guter Freund zu sein. Dass sich das bald ändern könnte, wird auch angedeutet. Denn Wes möchte sich von Meggy trennen, da er sie nicht mehr belügen will. Was genau er damit meint, wird zwar nicht explizit gesagt, aber neben der Lüge die er ihr über seine Mutter erzählt hat und der Lügerei rund um den Mord an Sam und Sinclair, sind es wohl größtenteils auch seine Gefühle für Laurel, die Alfred Enoch in einem einzigen Blick grandios zur Schau gestellt hat. Auch wegen Laurels Blicken glaube ich, dass Wes der Vater von ihrem ungeborenen Baby sein wird.
"What's the harm in going to see him?"
Statt einem Fall der Woche gibt es diesmal Flashbacks und diese zeigen uns nicht nur, wie Frank aus dem Gefängnis kam und wer dabei eine Rolle gespielt hat, sondern auch wie glücklich Annalise und Sam einst waren. Es tut der Serie immer wieder gut, auch die schönen Zeiten der beiden zu zeigen, denn in 20 Jahren Ehe beziehungsweise Zusammenseins gibt es nicht nur negative Dinge. Hier ist man etwas durch die Jahre gesprungen und hat sich nicht nur auf Frank und Annalises Fehlgeburten fokussiert, sondern vor allem Annalises und Sams glückliche Jahre gezeigt. Dass Annalise bei einem Besuch im Gefängnis bei Frank realisiert hat, dass sie schwanger ist, mit dem Kind, das sie durch Frank wieder verlieren wird, ist ziemlich ironisch. Primär ging es aber natürlich darum, Frank den Zusehern etwas näher zu bringen. So sollte wohl auch Verständnis aufgebracht werden, mich lässt das Ganze aber eher fragen: Hat Sam sich geirrt? Hätte Frank im Gefängnis bleiben sollen? Was-wäre-wenn-Fragen lassen sich bekanntlich ja nie beantworten, ich möchte es aber in den Raum gestellt haben. Schließlich versucht die dritte Staffel ja irgendwie die Frage zu beantworten, ob man Frank trauen kann und ob er ein "guter" Mensch ist. Ich bin gespannt, ob "How to Get Away with Murder" die Antwort darauf liefern kann.
"I don't know where he is, Oliver."
Da Michaela bei ihrer Adoptivmutter ist, weiß man nun, dass auch sie nicht im Feuer starb und es gibt jetzt nunmehr drei plausible Kandidaten. Fünf, wenn man Nate und Asher dazu zählt, aber das scheint mir eher unrealistisch, immerhin sind Nate und Annalise getrennt. Er hätte nichts in ihrem Haus zu suchen. Auch Asher scheint mir eher unwahrscheinlich. Connor, Wes und Frank. Einer von den dreien ist sicher tot und im Moment deutet alles auf Connor hin. Warum ist sein Handy überhaupt bei Michaela? Vielleicht ist er doch mit ihr mitgefahren? Aber wieso sollte Annalise Oliver dann verschweigen, wer tot ist? Ich hoffe nicht, dass Connor stirbt und auch Wes möchte ich nicht sterben sehen. Mir gefallen nicht nur die beiden Charaktere sehr gut, sondern auch die Darstellung von Jack Falahee und Alfie Enoch. Mit Frank und auch Nate konnte ich persönlich bisher am Wenigsten anfangen, weshalb mich der Tod von einem der beiden nicht stören würde. Für Frank wäre es außerdem ein passender Abschied, da ich mir, wie in der letzten Review schon aufgeführt, nicht vorstellen könnte, wie er weiterhin in die Serie passt.
Fazit
Schauspielerisch war die Folge großartig, leider enttäuscht vor allem die Storyline um Frank und Bonnie, die so viel Potential hätte. Es sind nur noch vier Folgen bis zum Herbstfinale und "How to Get Away with Murder" kommt den Antworten immer näher. Wer ist der Vater von Laurels ungeborenem Baby? Wer stirbt im Feuer? Wes? Frank? Oder gar Connor?
Sophie Marak - myFanbase
Die Serie "How to Get Away with Murder" ansehen:
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: It's About FrankErstausstrahlung (US): 20.10.2016
Erstausstrahlung (DE): 02.08.2017
Erstausstrahlung (Pay-TV): 03.04.2017
Regie: Jann Turner
Drehbuch: J.C. Lee
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