Review: #2.06 Aufruhr
Oh mein Gott, Hawkins hat die Bombe aus der Hand geben müssen und mit dem bevorstehenden Angriff auf Cheyenne stellt sich nun die Frage, was man machen darf und was nicht. Außerdem ist die Lage in Jericho außer Kontrolle geraten, weil sich Beck nichts mehr gefallen lässt. Es ist ganz deutlich. Das Finale steht bevor.
Konsequent
Beck sieht die Zeit gekommen, endgültig durchzugreifen, und will den Mörder von Goetz, Stanley, haben. Im Prinzip bleibt er seiner Linie treu. Er duldet keine Selbstjustiz und will den Frieden sichern, indem er es vermeidet, die Kontrolle zu verlieren. Dadurch muss er aber nun einige Entscheidungen treffen, die ihm selbst sehr schwer fallen. Er nimmt Jake in Gewahrsam und lässt ihn foltern, damit er seine Forderungen erfüllt. Jake ist aber stur, verteidigt seinen Freund und lässt sich einfach nicht davon abbringen. Welch eine diffizile Situation. Wer ist hier nun eigentlich der Sturkopf?
Verstehen kann ich durchaus beide Positionen. Jake ist die Freundschaft zu Stanley wichtiger als alles andere und er kann bestimmt zu Bruchteilen mitempfinden, was sein Freund gerade durchleidet. Auch seine Vergangenheit treibt ihn dazu, nicht kleinbei zu geben und zu verteidigen, was er für richtig hält. So verständlich es auch ist, so sehr denke ich aber auch, dass es trotzdem die falsche Entscheidung war. Beck hätte man einfach mal ein paar Fakten anvertrauen müssen, aber jetzt ist es einfach zu spät. Zu oft wurde seine Geduld auf die Probe gestellt. Er hat immer gegeben und bisher nie etwas dafür bekommen. Jetzt wäre Jake einmal an der Reihe gewesen und er weigert sich rigoros. Haben sie jetzt endgültig die Chance vertan, ihn auf ihre Seite zu holen? Wird er sich irgendwann nochmal die Argumente anhören? Beck bleibt für mich trotz seiner rigorosen Vorgehensweise ein guter Mensch. Ihm ist die Situation nur leider über den Kopf gewachsen, weil er zu lange auf seinen Gerechtigkeitssinn und die Bürger von Jericho vertraut hat. Jetzt musste er sich einfach eingestehen, dass seine sanfte Führung doch zu viele Probleme geschaffen hat. Sein schlagartiges Ändern der Taktik wirkt dadurch hilflos und ist es im Endeffekt auch. Er macht sich die Stadt zum Feind. Aber was soll er auch anderes tun? Soll er Jake und Co. einfach blind vertrauen? Der Zuschauer weiß, dass sie die Guten sind, aber Beck ist nach wie vor auf der Suche nach Terroristen und wer weiß, wer da alles seine Finger im Spiel hat.
Mit der Befreiung von Jake ist dann schließlich alles richtig eskaliert. Schade, schade. Ich hatte immer gehofft, dass Beck letztlich derjenige ist, dessen Unterstützung die Regierung stürzt und alles auffliegen lässt, aber nun sind die Karten doch nochmal völlig neu gemischt worden.
Verlust
Hawkins’ Kontakt in Texas hat alles vorbereiten können. Nun muss nur noch irgendwie die Bombe über die Grenze kommen und Robert hat einen tollen Plan, indem er sich mal wieder eine neue Identität verschafft hat. Problem ist nur, dass seine zweite Informationsquelle nun auch einen Plan hat und die Bombe ganz woanders hinhaben will. Robert vertraut seiner Texas-Idee mehr, wird dann aber rigoros in die Schranken gewiesen. Sein Kontakt hat herausfinden können, dass Robert nicht mehr auf ihn hört und hat somit Beck informiert, der umgehend die Verfolgung aufnehmen lässt. Die Konsequenz ist eine 180°-Drehung in der Handlung, die durch den Verlust der Bombe einhergeht. Robert ist nun in der Defensive. Er ist gerade noch so mit seinem Leben davon gekommen und musste nun erfahren, was eigentlich los ist. Sein geheimer Kontakt will Selbstjustiz walten lassen und durch die Zerstörung der Regierung in Cheyenne nicht nur den Plan von "J&R" zunichte machen, sondern gleichzeitig für eine Befreiung des Landes sorgen.
Nun kann man politisch behaupten, dass es ehrbar ist, einer Regierung, die durch Machtmissbrauch und Korruption ein ganzes Volk hinter das Licht geführt hat, um so ihre Machtziele durchzusetzen, gewaltsam abzusetzen. Die Frage ist nur, ob dabei Millionen von unschuldigen Menschen draufgehen dürfen. Eine Antwort muss man nicht lange suchen und auch Hawkins und Jake wissen, was sie tun müssen. Die Ausführung des Plans muss irgendwie verhindert werden, denn die Ziele kann auch Texas in die Wege leiten. Die radikale Ansicht des momentanen Strippenziehers darf unter keinen Umständen in die Tat umgesetzt werden. Der Vorteil von Jake und Hawkins liegt vielleicht darin, dass sich dieser ehemalige Mitarbeiter von "J&R" viel zu sicher fühlt. Und vielleicht spielt Beck schlussendlich doch noch eine entscheidende Rolle. Die Vorbereitungen für ein packendes Finale sind jedenfalls getroffen.
Fazit
Mit einer unerwarteten Wendung wird ein Finale vorbereitet, das viel spannender wohl kaum sein kann. Der Plan liegt auf dem Tisch und es gilt ihn zu verhindern. Auf zum Showdown nach Cheyenne.
Emil Groth - myFanbase
Die Serie "Jericho - Der Anschlag" ansehen:
Vorherige Review: #2.05 Die Revanche | Alle Reviews | Nächste Review: #2.07 Patrioten und Tyrannen |
Diskussion zu dieser Episode
Du kannst hier mit anderen Fans von "Jericho" über die Folge #2.06 Aufruhr diskutieren.
Informationen zur Episode
Englischer Titel: SeditionErstausstrahlung (US): 18.03.2008
Erstausstrahlung (DE): 01.07.2010
Regie: Scott Peters
Drehbuch: Carol Barbee, Matthew Federman & Stephen Scaia
Links
Meistgelesen
Aktuelle Kommentare
22.11.2024 21:56 von Chili_vanilli
Cruel Intentions: Cruel Intentions
Hat schon jemand reingeschaut? Bin akutell bei Folge 1... mehr
20.11.2024 15:18 von Catherine
Liebeskolumnen: Rory & Dean, Teil 3
Ich glaube, es wurde während des "Gilmore... mehr