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Review: #1.08 Das große Vergessen

Foto: Matt Davis & Danielle Rose Russell, Legacies - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Matt Davis & Danielle Rose Russell, Legacies
© Warner Bros. Entertainment Inc.

In dieser Woche überrascht "Legacies" mit einer ungewöhnlichen Folge. #1.08 Maybe I Should Start From The End verlagert die Handlung auf einen Roadtrip zu Landon, bei dem nur Hope und Alaric mit von der Partie sind, womit wir nur drei bekannte Charaktere zu sehen bekommen. Gleichzeitig wird die Geschichte von Hope als allwissender Erzählerin begleitet, ein stilistischer Kniff, der sich mir nicht so ganz erschlossen hat. Während der Rahmen der Folge demnach etwas gewöhnungsbedürftig ist, ist die Handlung dafür sehr interessant.

"I'm pretty sure you gave it to me."

Es ist nun schon einige Zeit her, seit Landon die Salvatore School verlassen hat und er ist inzwischen nicht untätig gewesen. Landon hat es tatsächlich geschafft, seine Mutter Seylah aufzuspüren und das nicht in irgendeinem zwielichtigen Versteck, sondern in einem Café. Ähnlich ungeschickt wie seine Stalking-Fähigkeiten war dann auch seine Vorstellung vor seiner Mum. Und natürlich fällt einem schon auf, wie unglaublich einfach und glatt das alles abläuft. Zu glatt. Denn kaum sind sie in Seylahs Wohnung, beginnt ihre warme Fassade langsam zu bröckeln. Und ehe er sich versieht, wird Landon betäubt und gefesselt (die Szene mit dem Hund war einfach genial).

Wie sich herausstellt ist Seylah so etwas wie eine Monsterjägerin für eine Organisation namens Triad Industries. Damit hätte ich jetzt nicht gerechnet. Bis jetzt kannten wir sie ja nur von dem einen Foto, das Landon hatte, und das hat mich von der Optik her so an den Bayou erinnert, dass ich sie spontan eher zu den Werwölfen oder einem anderen Monster gezählt hätte. Trotz ihres etwas holprigen Starts mit Landon ist Seylah ein sehr interessanter Charakter. Sie bekommt die typische Agenten-Backstory: Angestellt bei einer Geheimorganisation und beauftragt mit einer ebenso geheimen Operation sieht sie eines Tages etwas, was sie nicht sehen sollte, und wird seitdem selbst gejagt, während sie weiterhin eigene Nachforschungen anstellt. Schon für sich selbst genommen, ist das eine spannende Vergangenheit, die einen ein bisschen an die Jäger von "Vampire Diaries" erinnert, aber hier kommt noch dazu, dass ihre Organisation mit Malivore zu tun hat. Tatsächlich gehört Triad Industries dieser mysteriöse Laborraum, den wir in #1.07 Death Keeps Knocking On My Door gesehen haben, in dem Malivore beobachtet wird.

Der eigentliche Plottwist kommt aber noch, denn Überraschung: Seylah ist selbst schon in Malivore gelandet und hat es lebendig zurückgeschafft – schwanger mit Landon. Das dürfte zumindest schon mal erklären, wieso Landon immer vom Übernatürlichen angezogen wird, denn man kann wohl davon ausgehen, dass sein Vater irgendein übernatürliches Wesen ist. Falls man Malivore wirklich mit der Hölle für Monster gleichsetzen könnte, kann man da ja schon fast vom Antichrist sprechen, aber so weit wollen wir mal noch nicht gehen. Fest steht, dass zumindest ein Teil von Landons Eltern übernatürlichen Ursprung hat und sich wohl gerade in Malivore befindet. Zusammen mit Landons mysteriöser Anziehung zu den Schlüsseln könnte ich mir gut vorstellen, dass dieses mysteriöse Monster ein Hintertürchen gefunden hat, um durch Landon eine Verbindung in die Welt zu bekommen. Der sammelt nun unwissend die Schlüssel zusammen, Malivore wird geöffnet und sein Vater ist frei.

Doch erst einmal hat Landon genug mit seiner Mutter zu tun. Seylah entscheidet sich dafür, ihrem Sohn den Kummer zu ersparen und nach Malivore zurückzukehren – und damit jegliche Erinnerung an sich auszulöschen. Ein krasser Schritt, den sie unter Einsatz ihres Lebens auch tatsächlich durchzieht. Und so schnell sie da war, ist sie auch schon wieder weg. Einfach schade, sowohl für Landon als auch für die Geschichte. Denn Seylah hatte Potential. Die Chance, nochmal neu mit Landon anzufangen und ihm endlich so etwas wie eine Familie zu geben. Die Chance, ihre Fähigkeiten und ihr Wissen nützlich einzubringen. Nicht zu vergessen, dass sie sich echt gut mit Alaric verstanden hat. So ist es aber genau wie Hope sagt: Seylah verlässt Landon erneut und diesmal wohl für immer.

"Connect more with people."

Nachdem Landon schon Pech gehabt hat, was seine Mutter angeht, läuft es mit Hope dafür umso besser. Die beiden sind weiterhin sehr süß anzusehen. Ob das nun Hope ist, die alles stehen und liegen lässt, als Landons Armband leuchtet, oder Landon, der Hope nicht weiter in Schwierigkeiten bringen will. Die beiden ähneln sich einfach in vielerlei Hinsicht. Beide ziehen das Böse förmlich an, haben eine komplizierte und dramatische Vergangenheit und Familienprobleme noch und nöcher. Die Szene, als Alaric die beiden beim Rummachen erwischt, war einfach herrlich. Das hat er sicher nicht im Sinn gehabt, als er meinte, Hope solle mehr Kontakt zu Menschen suchen. Aber der peinliche Moment ist dann auch schnell vergessen und nachdem Landon nach diesem kleinen Abenteuer wieder mit nach Hause darf (diesmal hoffentlich endgültig!), können wir uns wohl auf mehr romantische Szenen zwischen den beiden freuen.

Randnotizen:

  • Alaric konnte sich mal wieder als Hopes Vaterersatz zeigen. Ob er sie nun beim Davonschleichen erwischt und kurzerhand mitkommt, sie während der Fahrt mit Autounterricht nervt oder sie sich ihm am Ende wegen ihrer Erinnerung anvertraut, die Dynamik zwischen den beiden ist einfach schön anzusehen. Vor allem wenn sie nicht gegen die Beziehung von Lizzie, Josie und Alaric gestellt wird und die Rivalitäten hochgespielt werden.
  • Schade, dass man Raf nicht zumindest für einen kurzen Auftritt in die Folge einbauen konnte. Da hat er doch so unter Landons Weggang gelitten und jetzt bekommen wir von ihrem Wiedersehen nicht mehr als einen kurzen Nebensatz?
  • Nach dem Messer ist der zweite Schlüssel von Malivore eine Anubis-Urne. Nachdem Anubis der Gott der Toten ist, kommt man damit schon wieder nahe in Richtung Tod und Wiederauferstehung. Mal sehen, was daraus gemacht wird.

Fazit

Auch wenn es schade ist, dass wir in dieser Folge auf einen so großen Teil des Casts verzichten mussten, hat man die Zeit gut genutzt. Landons Geschichte samt mysteriöser Vergangenheit und dem Zusammenhang mit Malivore wurde gelüftet, womit man in der Haupthandlung einen großen Schritt vorangehen konnte. Nun bleibt abzuwarten, wie der Rest der Schule auf Landons Rückkehr reagieren wird und wie lange es dauert, bis Malivore und Triad Industries sie wieder einholen werden.

Denise D. - myFanbase

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