Bewertung
Novak, Brenda

Totgesagt

"Wo Unwissenheit eine Tugend ist, ist Verrücktheit Weisheit"

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Inhalt

Das Auto des seit Jahrzehnten vermissten Reverend Lee Barker wird aus einem See gezogen. Für die meisten Bürger der Kleinstadt Stillwater steht seit langem fest, dass Barkers zweite Frau Irene und deren Kinder Clay, Grace und Molly für das Verschwinden des beliebten Geistlichen verantwortlich sind. Nur Barkers leibliche Tochter Madeline hat immer zu ihrer Stieffamilie gehalten. Um endlich die Wahrheit zu erfahren, engagiert Madeline den Privatdetektiv Hunter Solozano aus Los Angeles. Dieser bringt Wahrheiten ans Licht, die lange im Verborgenen lagen – und verliebt sich dabei in seine Klientin.

Kritik

Mit "Totgesagt" schließt Brenda Novak ihre Stillwater-Trilogie, die mit "Totgeschwiegen" begann und mit "Totgeglaubt" fortgesetzt wurde, ab. Im Gegensatz zu den ersten beiden Bänden steht diesmal ein Familienmitglied im Vordergrund, dass die Wahrheit über das Verschwinden von Reverend Lee Barker nicht kennt.

Die Ermittlungen in dem kleinen Ort Stillwater, Missouri sind festgefahren, davon konnten sich die Leser in den Vorgängerromanen deutlich überzeugen. Für die Bürger war Lee Barker ein Heiliger, der von seiner zweiten Frau und seinen Stiefkindern umgebracht worden sein muss. Andere Theorien werden kaum zugelassen, unvoreingenommene Ermittlungen hat es nie gegeben. Dies ändert sich durch den Privatdetektiv Hunter Solozano, der von außerhalb kommt und keine Vergangenheit in Stillwater hat. Er reißt endlich die Mauern des Schweigens ein. Dabei wird viel Schockierendes zutage gefördert, das auch den Leser alles andere als kalt lässt. Dies war schon in den ersten beiden Bänden so, doch im dritten Teil wird der Höhepunkt erreicht, der alle offenen Fragen beantwortet. Man ist gebannt, geschockt und emotional involviert. Diese Wirkung wird vor allem dann erzielt, wenn man die beiden Vorgängerbände gelesen und somit das Gesamtbild vor Augen hat. Brenda Novak appelliert sehr stark an die Gefühle der Leser, vor allem an Mitleid und Wut, und lässt diese Empfindungen nicht nur kurz aufflackern, sondern zieht sie über drei Bücher.

Wie schon in "Totgeschwiegen" und "Totgeglaubt" gibt es auch im dritten Band "Totgesagt" wieder eine Liebesgeschichte, die recht vorhersehbar ist, aber wieder etwas überzeugender ausfällt als die aus dem zweiten Teil, da die Konstellation dadurch, dass Hunter von außerhalb kommt, etwas vom bisherigen Schema abweicht. Dennoch liegt die Stärke dieses dritten Teils ebenfalls eindeutig in dem tragischen Drama um den Fall des verschwundenen Reverend Lee Barker.

Fazit

Nach den ersten beiden Bänden darf man auch den dritten Teil nicht verpassen. Brenda Novak bringt ihre Geschichte zu einem zufriedenstellenden Abschluss.

Maret Hosemann - myFanbase
30.11.2009

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