Bewertung

Review: #2.12 Feuer und Wasser

Foto: Copyright: 2006 ABC, Inc. All rights reserved. No Archive. No Resale./Mario Perez
© 2006 ABC, Inc. All rights reserved. No Archive. No Resale./Mario Perez

Eine wirklich überzeugende Episode, die alles enthält, was das Herz eines "Lost"-Fans höher schlagen lässt. Die Spannung war da, die Action kam vielleicht etwas kurz, aber das wurde meiner Ansicht nach gekonnt mit dem vorhandenen Gefühl weggesteckt.

Der eifersüchtige Charlie

"We were strangers on a plane and became friends." – "Now Locke’s your friend, huh?"

Nach der Sache in Episode #2.10 Psalm 23, in der Charlie Claire bezüglich des Heroins in den Maria-Statuen angelogen hat, ist es nur zu verständlich, dass die Mutter sich und vor allem ihr Baby beschützen will, indem sie den Umgang mit Charlie meidet. Sie hat ihm nur allzu deutlich gemacht, dass Charlie sich von Aaron fernhalten soll, dennoch versucht er sich in dieser Episode erneut anzunähern. Trotz guter Absichten und eines sichtlich schlechten Gewissens, ist Claire verständlicherweise nicht bereit, ihm zu verzeihen. Charlie bleibt nun mal nichts anderes übrig, als ihre Entscheidung hinzunehmen, doch dies fällt ihm nicht gerade leicht, als er dabei zusehen muss, wie Claire sich mit Locke anfreundet und ihm auch Aaron anvertraut.

"I have to do this. I need to. I’m not gonna hurt him." – "You’re hurting me."

Als wenn das nicht schon schlimm genug ist für den armen Charlie, so bekommt er auch noch Träume bzw. Albträume, die er immer wieder mit einem Thema in Verbindung bringt: Aaron ist in Gefahr. Da aber Claire nicht mit ihm reden will, als er versucht ihr mitzuteilen, dass Aaron unbedingt getauft werden müsse, bleibt Charlie keine andere Wahl, als selbst für das Wohl von Claires Baby zu sorgen. So kommt er zu dem Schluss, die Campbewohner einschließlich Claire und Locke mit einem von ihm gelegten Feuer abzulenken, um so Aaron zu nehmen. Claire bekommt das allerdings mit und Charlie flieht mit dem Kind auf dem Arm zum Strand. Schnell kommen auch die anderen hinzu, nachdem das Feuer in den Griff bekommen werden konnte. Auch Locke trifft hinzu und Charlie wirft ihm vor, nicht Aarons Vater zu sein. Locke meint, dass er genauso wenig Aarons Vater ist, wie Charlie, und bringt ihn dazu, ihm Aaron zu übergeben. Kaum hat Claire das Baby in den Armen, so schlägt Locke Charlie nieder.

Hier merkt man besonders, wie verzweifelt Charlie ist. Auch wenn er eine merkwürdige Art und Weise hat, Claire zu zeigen, wie wichtig sie und Aaron ihm sind, so sind sie es ihm wirklich. Aber auch wenn er den beiden nur das Beste wünscht, so verletzt er Claires Gefühle durch eine falsche Entscheidung nach der nächsten.

Liam – Charlies Bruder, ein Vater und ein Drogenabhängiger

"But he’s OK?" – "He’s great. He’s a Dad!"

Charlies Bruder Liam enttäuschte mich in dieser Folge wirklich sehr. In #1.07 Der Nachtfalter sehen wir einen cleanen Liam, der eine Familie zusammen mit Karen und ihrer gemeinsamen Tochter Megan gegründet hat. Damals hätte ich ihm ohne groß zu überlegen schon fast eine Idolrolle zugeordnet, der typische große Bruder, der ein gutes Beispiel abgibt, doch der Gedanke ist mit seinem Auftreten in dieser Episode wie weggespült worden. Wir sehen einem am Boden angekommenen Liam, der nicht einmal zu der Geburt seiner Tochter erscheint, stattdessen total zugedröhnt zu Hause rumliegt. Charlie trägt die Verantwortung für ihn mit, er taucht anstelle seines Bruders auch im Krankenhaus bei Karen auf und lässt sich spontan eine möglichst glaubhafte Geschichte für seinen Bruder einfallen.

Trotz meiner persönlichen Enttäuschung über Liam, finde ich die Storyline um ihn dennoch höchst interessant. Er war der Grund, weshalb Charlie anfing, Drogen zu konsumieren, er trägt die Schuld an dem Absturz seines Bruders. Als sich Charlie und Liam darüber unterhalten, dass Karen ihn für gefährlich hält, weil er Megan hat runterfallen lassen, versucht Charlie ihn mit einem neuen Song aufzumuntern, der von zwei Brüdern handelt. Hier möchte ich unbedingt anmerken, was für eine wunderschöne Stimme Dominic Monaghan hat. Mit ihm haben sie wirklich die perfekte Besetzung für einen ehemaligen Rockstar gefunden. Während Charlie dann singt und Liam ihm zuhört, beginnt man als Zuschauer erneute Hoffnungsschimmer für Liam zu entdecken, doch diese werden im nächsten Moment wieder zerstört durch die Frage "Und, Bruderherz, hast du noch was?"

"It’s a piano. This is mine?" – "Yes. Father Christmas must've known how talented you are."

Am Anfang der Episode sehen wir in einer Rückblende, wie Charlie eines Weihnachtsmorgens zu dem geschmückten Weihnachtsbaum geht und dort feststellen muss, dass alle sich dort drunter befindeten Geschenke für Liam sind. "Wo sind meine Geschenke?" Die Mutter der beiden Brüder kommt hinein und zeigt ihm sein Geschenk: Ein Klavier. Die Mutter hofft, dass Charlie die Familie mit seinem Talent retten wird, doch der Vater ist anderer Meinung. Auf jeden Fall bemerken wir im Laufe der Episode, wie wichtig die Musik für Charlie ist, dass sie sein Leben ist und somit spielt das Klavier schon eine wichtige Rolle, denn es ermöglichte ihm zu musizieren und schließlich zu dem Star zu werden, der er einmal war. Deshalb ist Charlies Wutausbruch nur wirklich zu verständlich, als er erfährt, dass Liam es – trotz guter Absichten - verkauft hat. Zwar können wir froh sein, dass Liam endlich versucht, etwas an seinem Leben zu ändern (und wie wir aus #1.07 wissen, wird es ihm auch gelingen), aber dennoch ist es schon unfassbar, dass er Charlie mit nichts zurück lässt.

Hurley & Libby

"Do I know you from somewhere?"

Ach, sie sind einfach zu süß zusammen! Wie sie in der Station beim Wäschewaschen sind und sich unterhalten. Hurley ist sichtlich etwas nervös, denn er überlegt – dank Sawyers Rat - wie er bei Libby landen könnte, denn diese ist ihm wirklich sehr sympathisch. Zum Glück, dass auch Libby Interesse an unserem XXL-Sweatheart hat. Hurley dreht sich um, als Libby das lilafarbene Top anprobieren will, dabei unterhalten sie sich über ihre erste Begegnung und das Libby es nicht glauben kann, dass Hurley vergessen hat, wie er ihr auf den Fuß im Flugzeug getreten sei. Der arme Hurley weiß gar nicht, was er groß sagen könnte, und als er sich dann umdreht, um Libby in dem Top zu sehen, fällt ihm nur ein Wort ein: "Aufregend!"

Fazit

Eine wirklich wunderbare Folge voller Gefühl, die alles hatte, was meiner Ansicht nach eine Episode braucht. Besonders gelungen finde ich die Szene am Strand, als Charlie Aaron entführt hat und man Claire den Schmerz, den er ihr zufügt, in den Augen ablesen kann. Daher vergebe ich der gelungenen Episode 9 von 9 Punkten.

Susanne H. - myFanbase

Die Serie "Lost" ansehen:


Vorherige Review:
#2.10 Psalm 23
Alle ReviewsNächste Review:
#2.13 Langer Atem

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier oder in unserem Forum mit anderen Fans von "Lost" über die Folge #2.12 Feuer und Wasser diskutieren.