Bewertung

Review: #3.06 Ja, ich will

So sehr ich mich auch anstrenge, ich kann mich an keine andere Serie erinnern, in der ein Pärchen schon mal Sex in einem Videoüberwachten Eisbärenkäfig hatte. Oder überhaupt in einem Eisbärenkäfig. Somit ist Kate und Sawyer in dieser Episode durchaus ein kleines Novum gelungen… glaube ich zumindest.

Monica

Die Rückblenden dieser Episode enthüllen uns, dass Kate eine Weile unter dem Namen Monica gelebt hat und mit einem sympathischen Polizisten verheiraten war. Nett zu wissen, doch alles in allem fand ich diese Rückblenden doch etwas langweilig und unergiebig. Wir wissen seit langem, dass Kate auf der Flucht ist und warum sie auf der Flucht ist. Hier sehen wir nur, wie sie mal kurz geheiratet hat und wenig später wieder abgehauen ist, um ihre Flucht fortzusetzen. Diese ganze Story bleibt sehr oberflächlich und bietet mehr Schmalz als Spannung. Wir beobachten Kate bei dem schwachen Versuch, jemand zu sein, der sie nicht ist, und kommen ihr dadurch kein bisschen näher. Es gibt viele Charaktere, über deren Vergangenheit wir wichtige Details noch nicht kennen, warum zeigt man uns dann ein unwichtiges Randkapitel aus Kates Vergangenheit? Dass dieser Ehemann jemals wieder eine Rolle spielen wird oder dass Kate auch nur an ihn denkt, bezweifle ich stark.

Das Problem mit den Anderen

Einer der maßgeblichen Gründe, wenn nicht sogar der Grund schlechthin, warum mir diese dritte Staffel bislang nicht wirklich gefällt, sind die Anderen. Seit Jack, Kate und Sawyer bei ihnen zu "Gast" sind, haben die Anderen kaum noch etwas von ihrer geheimnisvollen, überlegenen und fremdartigen Ausstrahlung, die sie in den ersten beiden Staffeln noch hatten. So ist der Mit-Anführer Ben schwerkrank und begibt sich verzweifelt in Jacks unwillige Hände, während Danny Pickett nur wie ein tumber Brutalo wirkt, der Sawyer unbedingt das Gehirn wegpusten will. Dass Alex dann noch einen Großangriff mit einer Steinschleuder startet, war schon nahe an der Grenze zur Lächerlichkeit. Auf die Art habe ich mir die Anderen wahrlich nicht vorgestellt. Nur Juliet strahlt noch etwas Mysteriöses aus und ich hoffe, dass man in Bezug auf sie noch ein paar Überraschungen erleben darf.

Jacks große Stunden

Das Highlight dieser Folge ist Jack. Er sorgt am Ende für die spannende Wende, als er Ben während der OP absichtlich verletzt und die Anderen damit erpresst. Nur wenn Kate und Sawyer die Chance zur Flucht erhalten, repariert Jack den Schaden und rettet Bens Leben. Diese Aktion von Jack ist wirklich klasse, zumal er ja weiß, dass Kate sich gegen ihn und für Sawyer entschieden hat. Jack reagiert auf seine Niederlage im Kampf um Kates Gunst also mit Opferbereitschaft, was ganz klar für ihn spricht. Allerdings weiß er nicht, dass sich das Lager, in dem sie gefangen gehalten werden, auf einer anderen Insel befindet und Kate und Sawyer somit für die Flucht schon ein Boot oder ein Floss benötigen. Und was wird aus Jack? Da wir hier von dem Vorzeigetrio der Serie sprechen, kann ich mir freilich nicht wirklich vorstellen, dass einer auf der Strecke bleibt.

Maret Hosemann - myFanbase

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