Jim Cutler
Jim Cutler leitet gemeinsam mit Ted Chaough und Frank Gleason die Geschäfte in der mittelständischen Werbeagentur Cutler Gleason and Chaough, kurz CGC. Der kontaktfreudige Seniorpartner zeichnet in erster Linie für die Kundenbetreuung verantwortlich, ähnlich wie Roger Sterling beim ewigen Rivalen SCDP. Anders als sein Kollege und guter Freund Ted bevorzugt Jim in Hinblick auf seine Mitarbeiter einen eher entspannten Umgang, ganz ohne formelle Memos und langwierige Entscheidungsprozesse. Wenn es aber in puncto Kundenbeziehungen hart auf hart kommt, kann er auch anders und kämpft verbissen für seine Interessen.
Im Laufe der Zeit wird die Führungsriege von CGC wiederholt vor große Herausforderungen gestellt, vom zunehmenden Konkurrenzdruck seitens SCDP bis hin zur Krebserkrankung von Frank Gleason. Aufgrund seiner pragmatischen Einstellung und Handlungsweise fungiert Jim in diesen stressigen Zeit meist als Ruhepol unter den Seniorpartnern. Selbst als er von Ted eines Tages vor vollendete Tatsachen gestellt wird, was die mit Don Draper in einer Nacht- und Nebelaktion ausgeheckte Fusion von CGC und SCDP anbelangt, zeigt Jim sich offen für diesen gewagten Schritt. Und so siedelt er mit dem Rest der Mannschaft schon bald darauf in die Räumlichkeiten des langjährigen Rivalen über und engagiert sich dort beim Aufbau einer Gemeinschaftsagentur mit Chevy als Hauptkunde.
Schon in den ersten Wochen nach der Fusion wird deutlich, dass Jim und der ihm gleichgestellte Roger Sterling auf einer Wellenlänge liegen. Anstatt miteinander zu konkurrieren, erweisen sich die beiden leitenden Kontakter als schlagkräftiges Duo, das beim Kundenfang erfolgreich zusammenarbeitet. Gleichzeitig macht Jim aber auch keinen Hehl daraus, wo in Bezug auf den bestehenden Kunden- und Mitarbeiterstamm seine Loyalitäten liegen: Vehement setzt er sich in den Besprechungen über Etat-Konflikte und notwendige Kürzungen dafür ein, dass so viel wie möglich aus CGC-Zeiten beibehalten wird. Dies führt erwartungsgemäß zu Auseinandersetzungen mit den Vertretern von SCDP, die ihren Höhepunkt erreichen, als Jim mit Michael Ginsberg in einen Streit über mangelnde Arbeitsmoral und unterschiedliche politische Ansichten verwickelt wird. Erbost wendet sich Jim infolgedessen an Ted und will den renitenten Werbetexter feuern lassen. Ted vermag ihn jedoch zu beruhigen und macht ihm bei dieser Gelegenheit klar, dass derartige Grabenkämpfe unangebracht seien. Als Zeichen seiner Kompromissfähigkeit verzichtet Jim später bei der Umbenennung der Agentur auf eine namentliche Erwähnung und segnet den Vorschlag Sterling Cooper & Partners, kurz SC&P, ab. Zudem spendiert er dem gesamten Team mitten im Chevy-Stress ein mysteriöses Energieserum, das eigentlich die kreative Leistungsfähigkeit der sichtlich ausgelaugten Truppe ankurbeln soll, stattdessen aber die ganze Agentur ins Chaos stürzt.
Allen Bemühungen zum Trotz häufen sich in den darauffolgenden Monaten die Unstimmigkeiten auf der Führungsebene. Ausschlaggebend dafür ist vor allem das zusehends untragbare Verhalten von Don bei wichtigen Terminen, welches Jim und die anderen Kundenbetreuer in weiterer Folge ausbaden müssen. Angesichts dessen beschließt er mit den restlichen Seniorpartnern Ende 1968, den Kreativdirektor auf unbestimmte Zeit zu beurlauben. Seinem von privaten Problemen geplagten Freund Ted legt Jim indes nahe, in der neu gegründeten SC&P-Zweigstelle in Kalifornien einen Neubeginn zu wagen.
Nach Teds Wechsel an die Westküste fühlt Jim sich bei SC&P zusehends isoliert, weshalb er seinen merklich frustrierten Freund auch bei jeder sich bietenden Gelegenheit bittet, doch wieder nach New York zurückzukehren. Hinzu kommt, dass sein anfangs so gutes Verhältnis zu Roger immer öfter von Konflikten überschattet wird und zu einem regelrechten Konkurrenzkampf um die Vormacht in der Agentur ausartet. Insbesondere Jims permanente Sticheleien gegen den immer noch unter Vertrag stehenden Don, dem er die alleinige Schuld für Teds private Misere gibt, sorgen wiederholt für dicke Luft. Dementsprechend sauer reagiert er auch, als Roger den in Ungnade gefallenen Kreativdirektor eigenmächtig in die Agentur zurückholt und die restlichen Partner vor vollendete Tatsachen stellt. Nur unter strengen Auflagen willigt Jim ein, dass Don künftig wieder bei SC&P arbeiten darf, und zwar als untergeordnetes Mitglied des weiterhin von Lou Avery geleiteten Kreativteams.
Abseits seiner persönlichen Differenzen mit Don liegt Jim viel daran, schlummernde Potenziale in der Agentur zu identifizieren und zu heben. Als er etwa zufällig mitbekommt, dass Organisationsleiterin Joan Harris sich neben der Kundenpflege bei Avon und Butler auch noch mit leidigen Personalfragen herumschlagen muss, befördert er sie spontan zur Vollzeit-Kundenbetreuerin und stellt ihr ein eigenes Büro im oberen Stockwerk zur Verfügung. Auch was Harry Cranes unermüdliches Drängen auf einen Computer anbelangt, so ist Jim der einzige Partner, der seinen Wunsch erhört und darin eine große Chance für SC&P wittert. Er geht schließlich sogar so weit, dem vorausdenkenden Medienexperten für seine Verdienste den lang ersehnten Partnerstatus in Aussicht zu stellen, was bei so manchem Kollegen für Verwunderung sorgt.
Um Dons Position bei SC&P zu schwächen, schmieden Jim und Lou indes heimlich Pläne, den zu Philipp Morris gehörenden Commander-Etat an Land zu ziehen. Ein erfolgreicher Geschäftsabschluss würde für Don angesichts seiner vorbelasteten Vergangenheit mit der Tabakindustrie bedeuten, dass er für die Agentur nicht mehr länger tragbar ist, so die Idee der beiden Verbündeten. Der Deal kommt allerdings nicht zustande, woraufhin Jim versucht, Don des Vertragsbruchs zu bezichtigen und ihn auf diese Weise loszuwerden. Der daraus resultierende Streit droht die Agentur endgültig zu spalten und kann nicht einmal durch den tragischen Tod von Seniorpartner Bert Cooper gebremst werden. Bevor Jim sein Ziel aber erreicht, macht Roger ihm mit dem Verkauf von SC&P an den Mitbewerber McCann Erickson einen Strich durch die Rechnung. Die finanzielle Verlockung ist dermaßen groß, dass Jim sich zugunsten des Verkaufs ausspricht, seinen Teil des Erlöses einsackt und sich zur Ruhe setzt.
Willi S. - myFanbase
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