Father John Gill
© 2008 Carin Baer/AMC
Father John Gill ist ein junger katholischer Priester, den es beruflich für einige Zeit nach Brooklyn verschlägt. Dort hält er in jener Kirchengemeinde, der Peggy Olson und ihre Familie angehören, aushilfsweise den Gottesdienst ab. Überzeugt davon, mit seiner engagierten Art und vergleichsweise progressiven Haltung mehr bewirken zu können als die bloße Erfüllung seiner Pflichten, sucht Father Gill auch abseits der Kirche gezielt den Kontakt zu seinen Mitmenschen. Als er eines Tages zufällig mit Peggy ins Gespräch kommt, spürt er sofort, dass sie etwas belastet, und nimmt sich ihrer an.
Um Father Gill offiziell willkommen zu heißen, lädt Familie Olson ihn zu einem Mittagessen in ihr Haus ein. Während Peggys Mutter Katherine und ihre Schwester Anita bemüht sind, einen möglichst guten ersten Eindruck bei dem neuen Priester zu hinterlassen, interessiert dieser sich hauptsächlich für Peggy und ihre Tätigkeit als Werbetexterin. Anita, die ihre Schwester insgeheim noch immer für deren Affäre und das uneheliche Kind verurteilt, beobachtet den Kontakt zwischen den beiden äußerst skeptisch.
Im Anschluss an das gemeinsame Essen wendet sich Father Gill mit einer Bitte an Peggy. Da sie berufsbedingt weiß, wie man überzeugende Präsentationen hält, solle sie ihm dabei helfen, seine Predigten ansprechender zu formulieren. Trotz anfänglicher Skepsis erklärt Peggy sich dazu bereit und erteilt ihm einige hilfreiche Ratschläge, die er beim nächsten Gottesdienst sogleich in die Tat umsetzt. Überwältigt von der positiven Resonanz der Kirchengemeinde, will Father Gill sich persönlich bei Peggy für ihre Unterstützung bedanken, trifft jedoch bei einem erneuten Besuch im Hause Olson lediglich Anita an. Missgünstig nimmt diese zur Kenntnis, dass ihre Schwester bei dem jungen Priester hoch im Kurs zu stehen scheint. Sie fasst daher den Entschluss, ihn in Peggys Vergangenheit einzuweihen: Im Rahmen der Beichte spricht sie das sündhafte Verhalten ihrer Schwester offen an und meint, dass sie nicht länger mit ansehen könne, wie jeder in ihrem Umfeld gute Miene zum bösen Spiel macht. Den erwünschten Erfolg erzielt Anita mit diesem Schachzug allerdings nicht: Father Gill signalisiert Peggy bei der nächsten Begegnung, dass er über ihre Vergangenheit Bescheid weiß und sie nicht dafür verurteilt.
Bemüht, sie fortan stärker in die Kirchengemeinde einzubinden, sucht Father Gill anlässlich einer bevorstehenden Tanzveranstaltung für Jugendliche ein weiteres Mal Peggys fachlichen Rat. Sie hilft ihm bei der Gestaltung eines Flugblatts, muss im Zuge dieser Zusammenarbeit allerdings immer wieder unangenehme Fragen zu ihrem Glauben über sich ergehen lassen. Keine Sünde sei zu groß, um nicht von Gott verziehen werden zu können, betont Father Gill wiederholt und will sie auf diese Weise zu einer Beichte bewegen. Doch Peggy blendet dieses Kapitel ihres Lebens weiterhin konsequent aus, wie Don es ihr einst geraten hat.
Als schließlich die Kubakrise ausbricht und sich in Anbetracht der atomaren Bedrohung eine allgemeine Endzeitstimmung in der amerikanischen Gesellschaft breit macht, schlägt sich dies auch in Father Gills Predigten nieder. Er ruft die Leute verstärkt dazu auf, Vergebung für ihre Sünden zu suchen, ehe es zu spät dafür ist. Peggy weist er in einem Gespräch unter vier Augen ausdrücklich darauf hin, dass ihr aufgrund der Schwere ihres Vergehens die Hölle drohe, sollte sie sich Gott gegenüber nicht dazu bekennen. Schockiert entgegnet sie, nicht an einen solchen Gott zu glauben, und kehrt Father Gill und der Kirche den Rücken zu.
Willi S. - myFanbase
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