Bewertung

Review: #3.12 Blut

Foto: Melissa Roxburgh, Manifest - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Melissa Roxburgh, Manifest
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Dass sich das Staffelfinale um das Flugzeugteil drehen wird, wurde am Ende von #3.11 Duty Free überdeutlich erklärt. Daher ist es keine große Überraschung, dass wir uns einen Großteil der Episode in Eureka befinden. Dort geht alles ziemlich chaotisch vor sich, die Emotionen schaukeln sich hoch und man kommt nicht so recht zum Punkt. Gleichzeitig zeichnet sich ab, was die Autoren für eine potentielle vierte Staffel planen, denn unter Eagan und Adrian formiert sich eine geschlossene Front von 828-Passagieren gegen die Stones.

Noah & Ben – Agents of the Apocalypse

Im üblichen Tempo saust "Manifest" durch die Geschichte mit einem Ben Stone, der wieder einmal Feuer und Flamme ist. Wie bereits häufig betont, bereitet es mir wenig Spaß, den übereifrigen Ben zu verfolgen, dennoch ist er erneut vollkommen in seinem Element und verbreitet eine große Unruhe, die sich schnell auf den Zuschauer überträgt. Es missfällt mir dabei besonders, wie schnell Ben von einem Gemütszustand in den anderen verfällt. Erst eilt er nach Eureka und ist panisch vor Sorge um Cal, dann fokussiert er sich auf das Flugzeugteil, er redet permanent auf Robert Vance ein und schließlich lässt er sich doch "ganz einfach" von Vance beruhigen. Dieser große Fokus auf Ben macht rein erzählerisch wie immer Sinn, schließlich ist er ein zentrales Element der Serie, doch das ständige Hin und Her ist manchmal recht belastend. Ähnlich geht es mir bei Jared und Michaela. Bei den beiden scheint man nicht zu wissen, was nun aus ihnen werden soll. Augenscheinlich haben sie noch immer eine enge Verbindung zueinander, doch sie stoßen sich immer wieder von einander weg. Klar, durch Jareds frische Beziehung mit Sarah will man sich hier alle Türen offenlassen und das Gefühlsdurcheinander im Liebesdreieck wahrscheinlich mit in eine vierte Staffel nehmen – doch diese ist zur Ausstrahlung dieses Staffelfinales keine beschlossene Sache.

Worauf man sich im Verlauf der Episode immer weiter versteift, ist die Parallele zu Noah und dessen Arche. Praktischerweise steht Adrian mit seinen zielgerichteten religiösen Vorstellungen genau in dem Moment wieder auf der Matte, als Eagan damit herausplatzt, dass Eureka ein Teil der Arche untersucht. Und genau wie Olive, Zeke und Michaela kennt auch Adrian die Interpretation Noahs, in der er nicht als Retter vor, sondern als Bringer der Apokalypse betrachtet wird. Diese dramatische Auslegung geht nicht gerade runter wie Butter und ich muss sagen, dass ich mich nicht auf einen Showdown zwischen Adrian und Ben – dem Noah unserer Geschichte – freue. Ich bin allerdings gespannt, ob man noch im zweiten Teil des Staffelfinales darauf eingehen wird, oder ob man hier wirklich nur geplant hat, die Geschichte anzustoßen und bei einer Verlängerung der Serie weiterzuerzählen.

Was mich dann doch etwas mehr interessiert, ist der Cliffhanger rund um Cal. Durch die Berührung des Flugzeugteils, während Eureka dunkle Blitze (?) auf es abfeuert, scheint ihn das gleiche Schicksal ereilt zu haben, wie es in #1.11 Contrails bei Fiona Clarke und Captain Bill Daly der Fall war. Es würde mich sehr freuen, wenn man das Rätsel rund um das Verschwinden der beiden nun weiter ausführt, denn diesen Gedanken hat man schon viel zu lange liegen gelassen. Doch während man diese beiden Nebencharaktere getrost für zwei Staffeln ignorieren konnte, fällt das bei einem Hauptcharakter wie Cal um einiges schwerer. Daher bin ich gespannt, was der zweite Teil der Doppelepisode in Bezug auf Cals Schicksal bereithalten wird.

Kurze Gedanken

  • Olive hatte in dieser Staffel wirklich wenig zu tun. Sehr schade, dass man sie im Staffelfinale nur zurückholt, um Bens Fußfessel zu tragen.
  • Endlich hat Zeke die Gefühle zwischen Michaela und Jared angesprochen. Ich bezweifle jedoch, dass es in dieser Staffel noch genug Zeit gibt, um dieser Sache nachzugehen.
  • Ich bin ja schon fast davon ausgegangen, dass Major gar nicht mehr thematisiert wird. Scheinbar will man auch hier mit dem Fund von Saanvis Namen bei ihren Sachen einen Stein für die nächste Staffel ins Rollen bringen.
  • Wo ist eigentlich Angelina hin?
  • Was würde Ben nur ohne die ständige Unterstützung von Vance tun?
  • Dass Troy Saanvi so treu ergeben ist, ist jedes Mal wieder niedlich.

Fazit

Zum Glück greift "Manifest" für sein Staffelfinale wieder auf eine Doppelepisode zurück, denn für sich betrachtet war diese Episode nicht herausragend. Vieles hängt in der Schwebe und man ebnet – wie schon in der vorangegangenen Episode – den Weg für das große Finale.

Marie Müller - myFanbase

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