Bewertung

Review: #4.18 Auftrieb/Widerstand

Foto: Ty Doran, Daryl Edwards & Josh Dallas, Manifest - Copyright: 2022 Netflix, Inc.; Peter Kramer/Netflix
Ty Doran, Daryl Edwards & Josh Dallas, Manifest
© 2022 Netflix, Inc.; Peter Kramer/Netflix

Die Episode begann bei mir mit einem Augenrollen, da uns tatsächlich gleich der nächste Zeitsprung erwartet. Dieses Mal springen wir vier Wochen in die Zukunft und befinden uns nur noch zwei Tage vom Todesdatum entfernt. An sich macht es ja durchaus Sinn, sich diesem Tag zu nähern, doch das ruckhafte Verfahren, mit dem die Autoren hier vorgehen, ist einfach vollkommen unpassend. Auch dass die vier verstrichenen Wochen erneut nicht richtig kompensiert werden, empfinde ich als nervig. Es stört mich, dass "Manifest" sich nicht die Mühe macht, konsequent an der Geschichte zu arbeiten. Man hätte locker die Hälfe des Gesehenen in dieser finalen Staffelhälfte streichen können und stattdessen in jeder Episode einen kleinen Schritt voran gehen können. Daran scheint man jedoch gar nicht gedacht zu haben und so macht es wieder einmal den Eindruck, als hätten die Figuren in den letzten Wochen ganz ruhig vor sich hingedümpelt, nur um jetzt plötzlich in Aktionismus zu verfallen. Ist es wirklich niemandem aufgefallen, dass aus dem Gebäude direkt neben dem streng bewachten Gefängnis nun vier Wochen lange Leute ein und aus gegangen sind, die den 828ern aufs Haar gleichen? Haben Drea und Jared die letzten vier Wochen lang nur Smalltalk gemacht und bis kurz vor dem Ende der Welt gewartet, um ein einigermaßen klärendes Gespräch zu führen? Hat Saanvi die letzten Wochen wirklich damit verbracht, unter Guptas Aufsicht nach einer Lösung zu suchen, nur um dann doch mit leeren Händen und ohne jegliche Erkenntnis zur Gruppe zurückzukehren? Und wozu war Michaelas Calling nötig? Ist den Autoren sonst nichts eingefallen, was sie hätte machen können? Es stört, dass vieles an "Manifest" so undurchdacht erscheint und es stört auch, dass Figuren – in diesem Fall Olive und Eden – immer mal für eine Episode verschwinden, wenn den Autoren gerade nichts Gescheites für sie eingefallen ist.

Es scheint so, als hätte Cal in dieser Episode sein letzten Calling gehabt, denn plötzlich ist das Flugzeug, das sonst vor Callings zu platzen drohte, ganz stumm. Hat das irgendetwas mit Saanvis elektromagnetischem Impuls zu tun? Und aus welchem Impuls heraus sind Saanvi und Ben eigentlich im Bett gelandet? Es gab zuvor ja schon ein paar kleine Momente zwischen ihnen, als man vermuten konnte, dass da etwas in der Luft liegt. Soll die Zueignung der beiden etwas Ernsthaftes sein, oder kommt sie nur von der Verzweiflung angesichts ihrer aussichtslosen Lage?

Ich bin mir nicht sicher, ob ich es verpasst habe, aber warum geht Angelina davon aus, dass acht Personen das Todesdatum überleben werden? In welcher Passage aus der Bibel ist sie darauf gestoßen? Und was ist nun eigentlich mit Eagan los? Warum klammert er sich so verzweifelt an Angelina? Wo wir gerade bei Angelina und Eagan sind, auch hier macht der Zeitsprung überhaupt keinen Sinn. Eagan hat also jetzt – vier Wochen nachdem Astrid die Gruppe verlassen hat – eine von Astrids Pillen gefunden. Und zufällig schlägt das Gift auch gerade jetzt zu. Viel unglaubwürdiger hätte man das wirklich nicht inszenieren können.

Fazit

Wir befinden uns nach dieser ziemlich unausgereiften und beinahe sinnlosen Episode nun also zwei Tage vor dem Todesdatum. Ich habe keine Ahnung, zu was für einem Ende man die Serie bringen wird, doch ich hoffe inständig, dass man sich bei den verbleibenden beiden Episoden etwas mehr Mühe gibt.

Marie Müller - myFanbase

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