Bewertung

Review: #4.20 Lass uns übertreiben

Es ist eine "Modern Family"-Episode, die ausnahmsweise aus weniger als den "normalen" drei Geschichten besteht. Dass eine Story fehlt, merkt man allerdings nicht. Ganz im Gegenteil: Die Zeit wird besser ausgenutzt. Doch fangen wir mit einer kleinen Übersicht an. Phil versucht (verzweifelt) Cams und Claires Haus zu verkaufen, während Gloria versucht, mit der neuen Freundin ihres Ex-Mannes klar zu kommen.

Privacy is dead

Auch wenn man lange nach dem Kauf nichts von Cams und Claires Haus gehört hat, soll es nun schon verkauft werden. Ich finde es etwas schade, dass dies schon der Fall ist. Ich war nie wirklich Fan von Claires episodenübergreifenden Politikversuch in der letzten Staffel. Ich hatte gehofft, dass die Autoren wieder eine längere Storyline in die Serie einbinden. Vielleicht haben sie allerdings Lehren aus dem vergangen Jahr gezogen, was ein Grund für das "Fehlen" des Hauses sein könnte. Der Verkauf des Hauses ist auf jeden Fall das Highlight dieser Folge und zählt für mich sogar zu den nennenswertesten Momenten der Staffel.

In Zeiten von Social Media wird viel über dessen Sicherheit diskutiert. Meiner Meinung nach sollte jeder selber wissen, wie viel er oder sie von sich im Internet preisgibt. Da ich selber auch ein "heavy user" der sozialen Medien bin, bin ich jedoch auch der Meinung, dass viele (wenn auch nicht alle) Netzwerke einigermaßen gute Optionen für die Privatsphäre ihrer Nutzer haben - man muss sich nur mit ihnen auseinander setzen. Wie gerade schon erwähnt: Es ist ein sehr oft diskutiertes und wohl auch ernstes Thema. Umso mehr war ich überrascht, dass sich eine Comedyserie wie "Modern Family" dieser Thematik an nimmt.

Lukes erwachsener Freund Zack Barbie (der Witz "Barbies Dreamhouse" kommt natürlich von Cam) hat Interesse an dem Haus. Die Familie setzt nun alles daran, es in Zacks Traumhaus zu verwandeln. Hierzu stalkt Haley ihn auf Facebook, Twitter, Tumblr, Instagram und noch weiteren sozialen Netzwerken. Es ist schade, dass ein so schönes Haus, in dem so viel Arbeit steckt, derartig verzweifelt verkauft werden muss. Natürlich steckt viel Geld darin, was die Verzweifelung verständlich macht. Aber "Modern Family" ist weniger dazu da, um auf alltägliche Probleme aufmerksam zu machen, sondern damit man für eine halbe Stunde eben diese Problem entfliehen kann.

Die ganze Verkaufstour ist wirklich witzig. Es ist schwer, nur ein, zwei Dinge hervorzuheben. Mitchell kauft zum ersten Mal Bier, drei Sixpacks an der Zahl, und fragt, ob es zu viele sind. Haley wirft sich praktisch an Zack an, herrlich. Selbst als der Trick auffliegt, bleibt der Witz erhalten. Mitchell lässt ein Glas in der Hand zerspringen, weil er Cam nicht die Meinung unter die Nsae reiben will, Haley will Zack schreiend hinterher rennen und alle zusammen geben zu, dass man nicht das Gebäude aus "Stirb Langsam" sehen kann.

Ein kurzer Abstecher in die soziale Kritik sei mir allerdings dann doch noch verziehen. Es ist schon krass, dass es personalisierte Werbung gibt. Ein Beispiel hier ist Amazon. Schaut man sich einen Artikel mal aus Interesse an, bekommt man demnächst eine Email mit Aktionen zu besagtem Artikel. Bleibt nur zu hoffen, dass die Art wie die Familie versucht, ihr Haus zu verkaufen, eine lustige Parodie bleibt und keine dystopische Zukunfstvision.

The great Gloria

In der Pritchett-Geschichte diese Woche ist es schön zu sehen, dass die Beziehung zwischen Gloria und ihrem Manny mal gefährdet ist. Gefährdet meine ich nicht im bösen Sinne. Das Band zwischen Mutter und Sohn ist schon ziemlich eng. Dies liegt natürlich unter anderem auch daran, dass Manny nicht wirklich viele Freunde hat. Schöner wäre es gewesen, wenn ein Mädchen in seinem Alter daran schuld gewesen wäre. Hierbei handelt es sich allerdings um die neue Freundin von Glorias Ex-Mann, welche viel mehr Gemeinsamkeiten mit Manny hat als sie selbst. Ich kann sehr gut verstehen, dass sich Gloria sorgt ihren Sohn zu verlieren, allerdings sollte sie auch langsam versuchen, ihren Sohn los zu lassen.

Ich bin mir selber noch nicht ganz sicher, wie ich die Rückkehr von Javier finden soll. Es war bisher nur eine Folge, aber seiner Story nach zuurteilen, könnte er jetzt öfter vorkommen. Zum Thema der Serie würde es passen, aber wie es mir persönlich gefallen würde, darüber bin mich mir noch nicht schlüssig.

Komisch fand ich auch Glorias Reaktion, als Trish der Kolumbianerin ihr Herz ausschüttet. Eigentlich befürchtet sie, dass Manny eine "bessere" Mutter findet, als sie dann aber hört wie unsicher Trish gegenüber Javier ist, freut sie sich. Vielleicht ist sie bei dieser Unsicherheit einfach nur froh, dass sie nicht die einzige ist, die sich sorgt. Schön lustig war übrigens Trishs emotionaler Ausbruch gegenüber Glorias Körper, Kochfähigkeiten und Sexleben.

Fazit

Im Großen und Ganzen war diese Folge sehr toll und ich bewerte sie gern mit acht Punkten. "Modern Family" nimmt sich hier einem aktuellen und weitverbreiteten Thema an und zwar auf eine lustige Weise. Wie oben schon erwähnt ist gerade dies ja auch der Sinn von Comedyserien. Für 30 Minuten soll man die Probleme, die man hat, vergessen und dies gelingt unserer beliebten Familien Serie auch mit dieser Folge.

Martin Thormann - myFanbase

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