Europe Music Awards 2007 in München
1. November 2007 - Nach 1994 (der ersten EMAs überhaupt) in Berlin und 2001 in Frankfurt, fanden die EMAs zum dritten Mal in Deutschland statt und zwar im Olympiastadion in München.
Der Gastgeber kam, wie schon öfters in den letzten Jahren vorgekommen, nicht aus europäischen Gefilden, sondern aus Amerika. Gott sei Dank hielt sich Snoop Dogg allerdings für seine Verhältnisse zurück, auch wenn die ständigen Mädels im Hintergrund auf Dauer doch langweilig waren. Und auch sein Podest im Publikum, auf dem er gern stand, mit einem Hund als Büste mit Titten hauten wahrlich keinen vom Hocker. Gelockert wurde seine Moderation von Dave Grohl, der mit der VIP-Bar für Stimmung und Nähe zu den anwesenden Stars sorgte.
Vorneweg ist zu sagen, dass die EMAs schafften, was die VMAs nicht konnten - es war auch am Bildschirm eine Stimmung zu spüren. Serj Tankian von System Of A Down brachte es auf den Punkt, als er an der Bar zu Dave Grohl meinte, dass die europäischen Award-Shows besser wären als die amerikanischen. Auch der Aufbau der Halle war gut geplant. Inmitten der Halle war eine riesige Bühne installiert, die von den auftretenden Künstlern mal mehr, mal weniger räumlich ausgenutzt wurden.
Nicht nur die Bühne an sich sorgte ordentlich für Stimmung, auch die Künstler, die auftraten taten ihr Bestes: The Foo Fighters, Mika (der leider nur "Grace Kelly" und kein aktuelleres Lied sang), Will.I.Am mit Nicole Scherzinger, Babyshambles, Amy Winehouse, Tokio Hotel (zu beiden Auftritten später näheres) und den Gewinnern des New Sound of Europe-Awards Bedwetters aus Estland (deren Auftritt nicht mal beim European Song Contest 12 Punkte gekriegt hätte, sorry).
Erstaunlich gut war der Auftritt von Tokio Hotel. Von deren Musik kann jeder halten was er will - nach ihrer Ankündigung gab es Buh-Rufe aus dem Publikum - und Bills englische Aussprache braucht wirklich noch einiges an Training, aber an Effekten hat es der Show nicht gefehlt. Der Höhepunkt war, als die Bühne von oben mit Wasser geflutet wurde und Bills schöne Steckdosen-Frisur, in der bestimmt einige Stunden Arbeit steckt, innerhalb weniger Sekunden pitschnass runter hing.
Schockierend schlecht war Amy Winehouse. Deren Musik wird an sich als sehr positiv bewertet, sie bekam sogar den Artists' Choice-Award - also den Award, der von den Künstlern vergeben wird - aber ihr Auftreten an dem Abend war durch und durch als negatives Beispiel zu bewerten. Zuerst als sie den Award gewann: Da stand sie einfach auf der Bühne rum, um dann plötzlich ohne ein Wort zu sagen die Bühne verließ. Danach kam ihr Auftritt. Sorry, aber die Frau hatte eindeutig etwas im Tee an diesem Abend. Man hat kaum ein Wort von "Back To Black" verstanden, sie stand teilweise sehr abwesend auf der Bühne und hing mehr schlecht als recht an ihrem Mikrophon-Ständer. Selbst Britney Spears' Auftritt bei den VMAs war dagegen hochprofessionell.
Ansonsten lief die Show flüssig und sehr unterhaltend ab. Ihr fehlte vielleicht ein bisschen der europäische Touch (z.B. durch europäische Hosts) und eine Sprecherin, die nicht total überfordert ist, sobald der Name nicht englisch ist. Aber die amerikanischen Kollegen können sich hier eine dicke Scheibe abschneiden und verwerfen besser die Idee mit Las Vegas für die VMAs 2008.
Zum Schluss noch eine Kritik an der vorangegangene Red Carpet-Show: Es gab zu viele Einspieler, die teilweise aus MTV Masters stammten und Miriam Weichselbraun war leider völlig fehl am Platz. Ihr Versuch die Interviews zu übersetzen, passten überhaupt nicht. Zudem fehlten die Stars, die wohl eher bei Wyclef Jean landeten, der fürs Internet auf dem Red (eher purple) Carpet war. Außerdem war es doch etwas paradox, als gegen Ende MTV eine Art Loblied auf Tokio Hotel hielten, die sonst nicht mal mit der Kneifzange angefasst
Die Gewinner
Rock Out: 30 Seconds to Mars
Ultimate Urban: Rihanna
Band: Linkin Park
Most Addictive Track: Avril Lavigne "Girlfriend"
Headliner: Muse
Album: Nelly Fertado "Loose"
Solo: Avril Lavigne
Interact: Tokio Hotel
New Sound of Europe: Bedwetters (Estland)
Video Star: Justice "D.A.N.C.E."
Artist Choice: Amy Winehouse
Best German Act: Bushido
Mareike Bader - myFanbase
Meistgelesen
Aktuelle Kommentare
23.11.2024 17:22 von Chili_vanilli
Cruel Intentions: Cruel Intentions
Ich bin auf deine Meinung gespannt. Ob ich weiterschauen... mehr
26.11.2024 15:38 von Daniela
Episode: #10.08 Love Will Tear Us Apart (Chicago Med)
Zach habe ich da auch nicht gesehen, aber durch diese... mehr