Lesli
Schweden ist ein Land der Singer/Songwriter. So hat die lange Tradition der schwedischen Liedermacherkunst in den letzten Jahren schon so namhafte Künstler wie José González, Anna Ternheim, Moneybrother und Kristofer Åström hervorgebracht. Mit dem 29-jährigen Stockholmer Lesli steht nun der nächste dieser Zunft in den Startlöchern, bereit, mit seinen einfühlsamen Akustik-Songs weltweit für aufgestellte Nackenhärchen zu sorgen.
Sein außerordentliches musikalisches Talent, das Leslis Vater – selbst Musiker – früh bei seinem Sohn erkannte und förderte, stellte Lesli bereits in jungen Jahren als Frontman in diversen progressiven Metal-Bands unter Beweis. Erst ein Konzert von Jeff Buckley im Juni 1995 sollte Leslis weiteres musikalisches Schaffen durch den bleibenden Eindruck, den es bei dem Teenager hinterließ, in ganz andere Bahnen lenken.
Nachdem er, seinen Schulabschluss in der Tasche, eine Zeit lang als Session-Gitarrist mit verschiedenen schwedischen Künstlern tourte, hängte er 2002 seinen Job an den Nagel und widmete sich nunmehr einzig und allein der Akustik-Gitarre. In musikalischer Abgeschiedenheit entstanden so tief unter die Haut gehende Songs, die Lesli zunächst in kleinen Clubs seiner zunehmend wachsenden Fanbase vorstellte und im Sommer 2005 schließlich auf einem "acoustic mini-album" namens "Summer, Winter & Blood" vereinte.
"Your beauty, it haunts me" heißt es in einem dieser sieben Song-Wunder, stellvertretend für die gesamte Platte. Und in der Tat lässt einen dieses kleine, aber sehr, sehr feine Album nicht mehr los, erinnert in all seiner fragilen Schönheit und Grazie gar an Größen wie Nick Drake, Damien Rice oder eben auch den legendären Jeff Buckley. Vorgetragen mit einer durch Mark und Bein gehenden Stimme und veredelt durch erlesene Streicher-Arrangements sowie eine herrlich schwermütige, gedämpfte Trompete strahlt dieses hinreißende Singer/Songwriter-Werk eine unvergleichliche Wärme und Intensität aus, die Herzen zum Erweichen bringt.
Am 19. November soll auf Leslis eigenem Indie-Label "Wildfire Mill" nun endlich der Nachfolger zu diesem kleinen emotionalen Meisterwerk erscheinen: "Sleepwalkers Lament" – eine dem Debüt hoffentlich ebenbürtige "Precious Pearl", die wie ein lauer "Summer Wind" durch die Gehörgänge weht…
Paulina Banaszek - myFanbase
Zum Interview mit Lesli
© Foto: Anna LQ
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