Interview mit Ali Whitton
Die Sehnsucht nach künstlerischer Anerkennung zog den aus Leeds stammenden Singer/Songwriter Ali Whitton vor kurzem in das kulturelle Zentrum der Insel: London. Wie er dort seine Träume verwirklichen möchte, wer ihn musikalisch beeinflusste und wie es dazu kam, dass ein alter Aktenschrank sein Leben veränderte, erfahrt ihr hier bei uns im Interview.
Auch das Originalinterview stellen wir euch wie immer zur Verfügung. Ihr findet es hier.
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1. Wie würdest du deine Musik mit einem Satz beschreiben?
Ein klein wenig country, ein klein wenig folky, aber hoffnungsvoll und ehrlich, auch wenn sie manchmal sehr melancholisch klingt.
2. Gab es ein musikalisches Aha-Erlebnis in deiner Jugend, vielleicht ein Konzert, ein bestimmter Song oder eine Platte, die den Traum vom Musiker in dir entfacht hat?
Als ich ungefähr 16 war, habe ich hinter einem Aktenschrank einige Gedichte gefunden, die mein Vater in seinen 20ern geschrieben hatte. Sie waren gut und ich fragte ihn danach. Es hat mich einfach überrascht und ich schätze, kurz danach habe ich mit dem Schreiben angefangen. Ich begann mit dem Schreiben schon lange bevor ich mit dem Gitarrenspielen anfing – das Schreiben kam also zuerst.
3. Hast du (musikalische) Vorbilder, die dich vielleicht auch beeinflussen oder das ein oder andere Mal inspiriert haben?
Viele. Damien Rice hat mich beeinflusst, als ich nach meiner eigenen Stimme suchte und dabei war, Singen zu lernen. Dann hat mich Conor Oberst sehr geprägt durch seine lyrischen Texte. Ebenso Bob Dylan. Zurzeit höre ich sehr viel Country-Musik, was hoffentlich im Sound meiner neueren Songs durchschimmert.
4. Wie entstehen deine Songs? Welcher Part entsteht zuerst? Musik oder Text?
Das wechselt wirklich, aber wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich sagen die Lyrics. Ich schreibe sehr viel, die ganze Zeit – also habe ich immer mein Textbuch, zu dem ich greifen kann, wenn mir eine schöne Melodie einfällt. Aber manchmal entstehen Songs auch einfach beim Gitarrespielen und Improvisieren von ein oder zwei Zeilen – dann ist es eher Text und Musik gleichzeitig.
5. Welcher Song liegt dir besonders am Herzen? Warum und wie ist dieser entstanden?
"Ali Whitton's Dream" bedeutet mir sehr viel. Einfach weil alles recht schnell zusammenkam und der Song trotz seines hochtrabenden Titels wirklich und wahrhaftig von einem Traum handelt, den ich mal hatte. Es geht um diese Art naive Schuljungenliebe, darum, wie echt sich so eine alberne Schwärmerei anfühlte als wir alle ein wenig jünger waren. Ich mag simplere Dinge.
6. Inwiefern hat sich deine Musik seit deinen Anfängen verändert?
Sie ist sehr viel lyrischer und persönlicher geworden. Ich habe recht schnell gemerkt, dass man ehrlich schreiben muss. Zurzeit versuche ich, Dinge in Songs einzuarbeiten, bei denen ich mich leicht unwohl fühle, sie mit jemandem zu teilen. Das verleiht dem Song immer eine gewisse Schärfe.
7. Was war bisher dein tollstes Erlebnis als Musiker?
Es war kein einzelnes Erlebnis, sondern die Vorstellung, mich von Musik an fremde Orte bringen zu lassen. Ich habe viel vom UK gesehen, in Paris gespielt und werde bald in New York spielen. Es ist großartig, über Musik Menschen kennen zu lernen und dabei auch noch was von der Welt zu sehen.
8. Welches sind deine aktuellen Projekte?
Leider bin ich gewissermaßen immer noch auf dem Level, dass ich so lange spielen muss, bis ich den Durchbruch schaffe. Alles, was ich tue, ist eigenfinanziert, daher nehme ich zu Hause akustisch auf und stelle die neuen Songs für lau auf die Homepage. Ich hänge also irgendwie in der Luft und hoffe einfach, dass die Leute auf das, was ich mache, aufmerksam werden und feststellen, dass sie es kostenlos haben können. Ich habe auch eine Platte draußen aus der Zeit, als ich mit meiner Band spielte.
9. Und was hast du dir noch für die Zukunft vorgenommen, zu erreichen?
Alles was ich will ist, professionell Musik zu spielen und zu schreiben, und dass es das einzige ist, was ich tue. Selbst wenn ich damit nur knapp über die Runden komme, würde mich das glücklich machen. Ich habe den Traum, mal in den Staaten zu touren und mehr von Europa zu sehen.
10. Mit wem würdest du gerne einmal auf Tour gehen?
Mit jedem, der mich einlädt! Aber so jemanden wie Okkervil River oder Bright Eyes zu supporten wäre fantastisch.
11. Welches Album rotiert momentan in deinem CD-Player?
"Shepherd's Dog" von Iron and Wine
12. Was hältst du als Künstler von Plattformen wie MySpace?
Anfangs war MySpace eine tolle Idee – eine gute Möglichkeit, bemerkt zu werden. Zurzeit würde ich sagen, dass es leider für jede Band notwendig geworden ist, eine Seite dort zu haben, um im Internet gut präsent zu bleiben, aber ich werde den Gedanken nicht los, dass das Ganze einfach nur vielen laut schreienden Menschen in einem großem Raum entspricht.
13. myFanbase ist eine Webseite, die sich amerikanischen TV-Serien widmet. Hast du eine Lieblingsserie?
Ich habe eine Schwäche für "Dr. House" und "Numb3rs", und "Friends" ist da hin und wieder auch ganz klar dabei.
Paulina Banaszek (Übersetzung) & Catherine Bühnsack (Interview) - myFanbase
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