Bewertung

Review: #1.23 Rückfälle

Irgendwie ging das doch ganz schön schnell. Diese Folge bildet bereits die vorletzte der Premierenstaffel von "New Girl" und stellt die Weichen für das erste große Finale. Im Zentrum steht dabei Nick, der sich endlich losreißen will von seinem eingefahrenen Leben und sich dazu entscheidet, mit seiner großen Liebe Caroline, mit der er erst kürzlich wieder zusammen ist, zusammenzuziehen, was auch einen Auszug aus der Wohngemeinschaft bedeuten würde. Daneben hat Schmidt weiterhin mit Schmerzen im Unterleib zu kämpfen und zeigt sich vor allem bei emotionalen Situationen erregt, Jess trifft auf einen alten Bekannten und Winston hat sich einen extrem auffälligen Ohrring zugelegt.

Zunächst war es schon eine kleine Überraschung, Jess' alte Flamme Paul wiederzusehen, der einen ähnlich unrühmlichen Abgang wie Russell machte und nun nochmal für eine Folge zurückkehren durfte. Die Story, die um ihn gespannt wurde, war aber leider wenig aufregend. Im Grunde ging es darum, dass Jess sich von ihrem Trennungsschmerz ablenkt und deshalb eine Nacht mit ihrem ehemaligen Geliebten Paul verbringt, was aber keine wirklich gute Idee war, da sich Paul, wie sich später herausstellt, in einer ernsthaften Beziehung befindet. Wie Jess Paul und seine Freundin, die eine asiatische Version von Jess selbst darstellt, wieder näher zusammenbringt war nett, aber höhepunktarm inszeniert. Im Grunde war diese Story nur dazu gut, Jess realisieren zu lassen, dass Liebe nicht kompliziert, sondern einfach sein soll und dass Nick deshalb nach jemandem zu suchen hat, der ihn wirklich glücklich macht und ihn nicht dauernd ins Tal der Tränen schickt.

Bei Jess' schlussendlicher Erkenntnis und ihrem Rat an Nick, wurde deutlich, dass diese Person, die Nick auf eine unkompliziertere, vielleicht auch ehrlichere Art und Weise glücklich machen könnte, wohl schlussendlich nur Jess selbst sein kann. Doch Nick hat sich, passend zum kommenden Staffelfinale, schon anders entschieden, was die Folge dann mit einem lupenreinen Cliffhanger enden lässt, der aber eigentlich gar keiner ist, da jedem klar sein sollte, dass es die Dynamik der Serie vollständig zerstören würde, wenn Nick tatsächlich auszieht. Im Grunde sind das plötzliche Auftauchen von Caroline und die aus dem Nichts kommenden Zusammenziehpläne auch narrativ kaum plausibel entwickelt und dass man von der Interaktion zwischen Nick und Caroline kaum was mitbekommt, ist auch schade. Es wird viel über diese unheilvolle Beziehung gesprochen, aber zu Gesicht bekommt man diese kaum.

Waren diese beiden ineinander gehenden Storylines vom erzählerischen Standpunkt nicht wirklich ausgefeilt, so sind die komödiantischen Momente doch wieder sehr gelungenen. Das beginnt schon beim Anfang, in dem Winston und Nick versuchen, Jess über ihren Liebeskummer hinwegzuhelfen und sie dazu ermuntern, dass sie doch endlich das Spielen des immer gleichen Herzschmerzsongs unterlässt. Besonders Schmidt schießt wieder den Vogel ab, indem er vom Trösten zur Thematisierung seiner eigenen Probleme übergeht. Auch die Interaktion zwischen dem Vergangenheits-Nick und dem Gegenwarts-Nick mittels einer DVD-Aufzeichnung bot einen hohen Unterhaltungswert.

Ganz schön gestaltet war auch wieder die Schmidt-und-Cece-Storyline, die zwar wieder nach dem üblichen Schema ablief, aber trotz dessen wirklich süß und aufgrund Schmidts Unterleibproblemen auch wirklich witzig war. Das Fundament, auf dem die Beziehung zwischen Cece und Schmidt steht, wird immer fester und die beiden kommen auch ganz ohne physische Bettaktivitäten glänzend miteinander aus, was einen für die Zukunft positiv stimmt. Hier könnte man ein Serienpaar vor sich haben, das sich nicht dauernd wieder trennt und neu zusammenkommt, sondern sich durch Kontinuität auszeichnet, was nur zu begrüßen wäre. Was Winston angeht, wäre es in der zweiten Staffel wirklich schön, wenn er mal substanzvollere Storylines abbekommt, als welche, die sich fast vollständig nur um seinen neuen Ohrschmuck drehen. Die vielen, durchaus kreativen Ohrring-Witze waren zwar oftmals sehr witzig, doch leider hat Winston in dieser ersten Staffel viel zu viele von diesen Nichtigkeits-Storylines abbekommen, so dass es höchste Zeit wird, dies zu ändern.

Fazit

Die letzte Folge vor dem Staffelfinale ist insgesamt eher durchwachsen und geprägt von Vorbereitungen für das große Finale. Der Humoranteil war, wie eigentlich immer, ziemlich gut, bei den Storylines, gibt es aber weiterhin Ausbaubedarf.

Moritz Stock - myFanbase

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