Rassistischer Tweet sorgt für Absetzung der ABC-Serie "Roseanne"

Diese Entscheidung ist ABC sicher nicht leicht gefallen. Obwohl die Serie "Roseanne" in der vergangenen Season mit ihrem Revival hervorragende Quoten erzielte, sorgt nun ein Nebenschauplatz dafür, dass der Sender die Serie direkt wieder absetzt. Und dass, obwohl bei den Upfronts vor gut zwei Wochen "Roseanne" noch mit einer zweiten Staffel in den neuen Programmplan aufgenommen wurde.

Grund für die Entscheidung von ABC sei nun ein Tweet der Hauptdarstellerin Roseanne Barr, in dem sie Barack Obamas Beraterin Valerie Jarrett, eine Afro-Amerikanerin, die im Iran geboren wurde, als Kombination von Muslimbruderschaft und Planet der Affen bezeichnete. Barr hatte sich inzwischen via Twitter dafür entschuldigt und will ihren Account löschen.

ABC-Unterhaltungschef Channing Dungey erklärte in einer Pressemitteilung: "Roseannes Twitter-Statement ist abscheulich, widerlich und widerspricht unseren Werten. Wir haben uns dazu entschieden, ihre Serie abzusetzen." Disney-Vorstand Bob Iger reagierte darauf via Twitter: "Hier gab es nur eine Entscheidung und es war die richtige." Die Absetzung von "Roseanne" wurde anschließend von verschiedenen Hollywood-Bekanntheiten, darunter "Grey's Anatomy"-Schöpferin Shonda Rhimes oder Ava DuVernay, begrüßt.

Kurz vor der offiziellen Absetzung seitens ABC hatten sich einige Kollegen von Roseanne Barr bereits zu ihrem Tweet geäußert. Serien-Tochter Sara Gilbert nannte Barrs Äußerungen "abscheulich" und stellte via Twitter klar, dass diese Meinung sich nicht mit den Ansichten der anderen Seriendarsteller deckten. "Ich bin von ihren Taten enttäuscht, um es milde auszudrücken." Wanda Sykes, eine der beratenden Produzentinnen in Staffel 1, kündigte an, dass sie aufgrund von Barrs Äußerungen für Staffel 2 nicht mehr zur Verfügung stehe.

Roseanne Barr ist dank ihres Tweets mittlerweile auch ihren Vertrag bei der Agentur ICM Partners los. Die Agentur trennt sich mit sofortiger Wirkung von der Schauspielerin.