Bewertung

Review: #3.04 Rhea Reynolds

Liest man sich den Teaser zu dieser Episode durch, so klingt die Folge so gleich super interessant. Da wäre zum Beispiel eine Frau, die so aussehen will wie vor einigen Jahren, da ihr an Alzheimer erkrankter Mann sich nicht mehr an ihr jetziges Ich erinnern kann. Außerdem schlägt der Schlitzer wieder zu! Somit doch in der Theorie schon einmal eine super Folge, oder?

"Sagen Sie mir, was sie an ihrem Aussehen stört, Mrs. Harkness."

Wieso nur wollte Sean sie nicht operieren? Ich finde Mrs. Harkness Geschichte wahnsinnig berührend. Die Schauspieler K. Callan und Robin Gammell passen perfekt zu diesem Ehepaar! Beide spielten sehr glaubwürdig. Zum Glück entschied sich Sean letzten Endes doch für die Operation, worüber ich sehr froh war. Denn dies war einer der wenigen wirklich sinnvollen Schönheitsoperationen, da es in "Nip/Tuck" eigentlich um Nasenkorrekturen und Brustvergrößerungen geht. Dies ist bislang noch sehr anders an der dritten Staffel. Alle Fälle waren nicht gerade alltäglich, zum Beispiel Momma Boone und Kiki. Schade, dass Mrs. Harkness Operation letztlich doch umsonst war und ihr Mann sie nicht wieder erkannt hat. So etwas ist wirklich hart. Doch anscheinend fand er Ellie sehr sympathisch und so werden sie ja möglicherweise doch noch ein Paar, obwohl sie schon verheiratet sind. Denn bei Sean und Julia hat es ja auch geklappt.

Die einstweilige Verfügung und Untersuchung des Jugendamtes

Als ich hörte, dass Sean sich Matt wegen einer richterlichen Anordnung nicht nähern darf, spürte ich eine Mischung aus Belustigung und Schockierung. Ich war schockiert, dass Matt seinen Vater anzeigt, doch belustigt, weil Matt so einmal erneut bewies, dass er noch sehr unreif und kindisch ist. Das zeigte sich auch am Ende wieder, als er nicht konsequent bei seinem Standpunkt blieb, sondern sich von Julia umstimmen ließ. Ich fand es jedoch gut, dass Julia fast die ganze Zeit über zu Sean hielt. Ausschlaggebend dafür war meiner Meinung nach jedoch nicht Matt oder Sean, sondern das Jugendamt, das mit Annie redete.

Selbstverstümmelung durch Ritzen

Abgesehen von Rhea Reynolds und Ellie Harkness gab es noch eine dritte Patientin in der Folge, nämlich die Ritzerin. Ihren Fall fand ich neben den beiden anderen sehr interessant und keineswegs zu viel, obwohl es insgesamt eben drei Patienten gab. Ich war zunächst etwas verwirrt, dass die Chirurgen jemanden operieren, der sich seine Wunden selber zufügt, da sie sich manchmal weigern, bestimmte andere Patienten zu operieren. Dabei gab es mal wieder eine typische Rollenverteilung, die schon relativ oft genauso in "Nip/Tuck" vorkam. Liz war die Gute und Verständnisvolle und Christian das Gegenteil davon, also der Böse und der Unverständnisvolle. Und Sean stand dazwischen. Überraschend kam für mich dann, dass er sich am Ende der Folge selber ritzt. Bleibt also die Frage, wieso er das tat. Wollte er sich selber verletzen? Oder wollte er vielleicht, genau wie Rhea Reynolds, nur Aufmerksamkeit?

Die Opfer des Schlitzers

Denkt man an die Opfer des Schlitzers, die in dieser Folge vorkamen, so fällt einem gleich Rhea Reynolds ein. Doch nicht nur sie hatte letztlich unter dem Schlitzer zu leiden, sondern auch Christian, der über Schmerzen am Anus klagte. Ich denke, es ist gut möglich, dass es nur Phantomschmerzen sind, da Christian die Vergewaltigung noch lange nicht verarbeitet hat, was teilweise sicher auch daran liegt, dass er mit niemandem außer Sean darüber redete, und das auch nicht gerade intensiv. Ich hoffe sehr, dass Christian sich irgendwem anvertrauen kann und so die Vergewaltigung besser verarbeiten kann.

Doch nun zum neusten Opfer des Schlitzers, Rhea Reynolds. Tara Buck machte ihre Sache eigentlich sehr gut. Sie spielte zwar etwas zu dramatisch und verrückt, doch das passte eigentlich sehr gut zu Rhea Reynolds, da die ja schließlich in der Öffentlichkeit stehen will. Sehr sympathisch war sie mir nicht, doch das war ja auch nicht ihre Aufgabe in der Folge. Im Prinzip sollte sie einem ja schon etwas unsympathisch sein, wenn auch etwas Mitleid erregend am Ende der Folge, als der Schlitzer ihr zeigte, was wirkliche Schmerzen sind. Die Story rund um Rhea Reynolds, also die Selbstverstümmelung, die Operation ohne Narkose und der Überfall des Schlitzers waren einfach nur super und perfekt!

Fazit

Eindeutig eine Folge, die mit #3.01 Momma Boone mithalten kann. Nicht nur die Patienten und deren Geschichten waren super, sondern auch die Storys rund um die Hauptdarsteller und deren emotionalen Ballast.

Vivien B. - myFanbase

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