Ein Blick hinter die Kulissen – So entstand "O.C., California"
Welcome to the O.C., bitch!
So ausgelutscht wie der Spruch mittlerweile ist, so steht er doch für das, was die Serie über die Jahre ausgezeichnet hat. Neben den überraschenden, teilweise sich überschlagenden Storylines wird das O.C., wie wir es kennen, besonders durch seine Fähigkeit, sich selbst nicht allzu ernst zu nehmen, die schnellen, spritzigen Dialoge und der verquere Humor zu dem, was es ist. Am 17. Juni startet auf Pro7 die vierte und letzte Staffel der Serie. Um euch die Wartezeit auf die neuen Folgen zu verkürzen, führen wir euch in unserem mehrteiligen Special in den nächsten Wochen hinter die Kulissen von "O.C., California".
Wir werden vorstellen, woher eigentlich die Idee zur Serie stammte, wer die kreativen Köpfe hinter "O.C., California" waren, wie eine Folge der Serie entstand und wie die Bereiche zustande kamen, die die Serie zum Phänomen gemacht haben: die Musik und die Mode.
Teil 1: Die Idee zur Serie und das Casting der Schauspieler
Kurz nachdem die "O.C., California"-Serienmacher McG und Stephanie Savage ihre eigene Produktionsfirma "Wonderland" gegründet hatten, entwickelten sie die Idee für eine eigene Serie, die in Orange County spielen sollte, da McG dort herstammt. Den beiden gefiel der Mix aus Konservativen und Reichen, die sich nur in ihren geschlossenen Wohnanlagen wohl fühlen und den trendigen Jugendlichen, die die Grundlage für das Epizentrum der Surf- und Skatekultur schafften. Als die beiden dann im Juni/Juli 2002 auf den Autor Josh Schwartz trafen, waren sie sofort begeistert von seiner Idee, dieses Konzept in eine Dramaserie einzubinden. Die Idee wurde Ende August dem Vertragspartner von "Wonderland" und schließlich dem Fernsehsender FOX vorgetragen. Josh, der damals gerade einmal 26 Jahre alt war, hatte bereits zwei Serienpiloten vollendet, die es jedoch nie auf die amerikanischen Fernsehschirme geschafft hatten. Insofern war der Sender, als es daran ging, mit dem Konzept in Serie zu gehen, etwas besorgt über den Erfahrungsschatz der bisherigen drei Serienmacher und wollte ihnen einen erfahreneren Mann an die Seite stellen. Doch insbesondere Savage und Schwartz haben sich über lange Zeit gesträubt, bis ihnen schließlich Bob DeLaurentis vorgestellt wurde. Die drei verstanden sich auf Anhieb, hatten trotz des immensen Altersunterschieds denselben Geschmack und (viel wichtiger) dieselben Ansprüche an ihre Arbeit und so wurde DeLaurentis schließlich als letzter in die Riege der "O.C., California"-Serienmacher aufgenommen. Der Grundstein war gelegt...
Josh Schwartz – Der kreative Kopf
Der Serienerfinder von "O.C., California" und Autor des Piloten, Josh Schwartz, stammt aus einer jüdischen Familie von der Ostküste Amerikas in Providence, Rhode Island. Als Kind war er eher ein Außenseiter, doch schon früh begeisterte ihn das Schreiben. 1995 realisierte er sich dann einen alten Kindheitstraum und besuchte fortan die Filmschule der USC in Kalifornien. Er trat einer Studentenverbindung bei, durch die er als früherer Außenseiter einen ersten Einblick in das Leben der Reichen und Schönen von Orange County bekam, bei denen, wie er selbst sagt, auf den ersten Blick alles perfekt erscheine, aber wenn man genauer hinschaue sehr viel Potential für Drama vorhanden war. Besonders erstaunt war er über die Beliebtheit der großen, blonden Wasserballspieler in ihren engen Badehöschen, die jedes Mädchen abzubekommen schienen.
"Ich ging auf die USC und, da ich von Rhode Island komme, hatte ich diese O.C.- Kids, von denen es auf dem College sehr viele gibt, noch nie gesehen. Also hatte ich noch nie vorher diese riesigen Wasserballspieler getroffen und mir war nicht bewusst, dass die Fähigkeit zu schwimmen einen bei den Frauen voranbringt. Also, eigentlich war "O.C., California" im Grunde genommen mein Versuch, mich an diesen Wasserballspielern zu rächen..."
Durch seine eigenen Erfahrungen bekam er die Idee zur Serie, die von einem Außenseiter handeln sollte, der in diese Welt eindringt und dabei aufdeckt, wie problematisch das Leben für die Mitglieder dieser In-Gesellschaft selbst ist. In einem Interview erwiderte Josh Schwartz jedoch scherzhaft auf die Frage, ob ihn denn eine Serie, die er in seiner Kindheit gerne geschaut hat, zu der Idee inspiriert hat, dass seine Inspiration für die Story von seiner Liebe zur Außerirdischen-Sitcom "ALF" stammt:
"Also, wenn man sich 'ALF' einmal genau ansieht, das Schema Fremder dringt in ein Zuhause ein, wirbelt die Familie durcheinander... Ich denke schon, dass man Ryan dann als eine Art modernen ALF betrachten kann… Ich mach' nur Spaß, irgendwie zumindest. Aber die Sendung hat mir als Kind sehr gefallen. Und 'Jede Menge Familie'. Es steckt auf jeden Fall eine Menge der Keatons in den Cohens, wenn alles gut läuft zumindest. Aber ich bleibe weiterhin bei ALF. Allerdings isst Ryan natürlich keine Katzen, nur um das klarzustellen."
Weiterlesen: Das Casting der Schauspieler
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