Review: #3.02 Ende und Anfang
Bereits im Teaser sieht man schon, wie die drei "Jungs" ohne Kirsten klarkommen, nämlich gar nicht. Was doch überrascht, wenn man bedenkt, dass man zuvor Kirsten eigentlich nie irgendetwas im Haushalt hat machen sehen, was in der Szene selbst ja auch ironisch bemerkt wird. Besonders berührt hat mich Sandys Satz "Die Frau kriegt eben alles hin." und sein Gesichtsausdruck dazu. Da hat man gemerkt, wie sehr er Kirsten vermisst und wie wichtig sie für die Familie ist.
In dieser Folge werden gleich zwei neue Charaktere eingeführt. Zunächst Dekan Jack Hess, der in seiner arroganten, selbstgefälligen Art sicher nicht so schnell Freunde unter den O.C.- Zuschauern finden wird. Viel gespannter war ich jedoch auf das neue "intrigante Miststück" im Cast: Taylor Townsend. Enttäuschung machte sich bei mir allerdings breit, als Taylor das erste Mal zu sprechen begann. Die Synchronstimme passt wirklich überhaupt nicht und nimmt dem Original die fast selbstironische Übertriebenheit und Affigkeit, was eigentlich für mich das Besondere und das wichtigste Merkmal bei diesem neuen Charakter ist. Über diese Enttäuschung kann aber die geniale erste Szene mit Taylor wirklich gut hinwegtrösten. Der Zickenkrieg zwischen ihr und Summer ist einfach brillant gespielt und absolut lustig und für mich persönlich das humortechnische Highlight dieser Folge. Das mit dem Sarkasmus muss Mischa aber noch üben… In dieser ersten Taylor- Szene kann sie nicht mal annährend mit Rachel Bilson mithalten. Die tollen Szenen zwischen Summer und Taylor machen jedenfalls Lust auf mehr.
Dann sehen wir ein altbekanntes Mitglied der Newport- Community mit altbekannten Problemen. Jimmy ist wieder mit Julie zusammen und nun erfährt man auch, dass er wieder tief im Schuldenschlamassel steckt. Mich persönlich hat das zunächst schon überrascht, da ich mich sehr für Julie gefreut habe, dass für sie alles wieder so gut läuft. Auch wenn sie sich oft so unglaublich verhält, dass man es fast nicht mehr fassen kann, hat so etwas selbst unsere geliebte Julie Cooper nicht verdient. Ich finde es wirklich schlimm, dass Jimmy Julie und dem Rest der Familie das noch einmal antun will, kann aber auf der anderen Seite auch nicht glauben, dass Julie Jimmy nach so vielen Jahren immer noch nicht durchschaut. Ich denke da nur an die Szene im Restaurant, als Jimmy sein Geld angeblich nicht dabei hatte, was sicher nicht das erste Mal war, dass Jimmy eine Entschuldigung benutzte, und Julie nicht einmal kurz stutzig wird. Da fragt man sich, ob da wirklich Liebe im Spiel ist/war, wenn sich offensichtlich keiner der beiden für die Sorgen des anderen interessiert. Aber vielleicht ist es auch nur gerecht, dass, nachdem Julie Jimmy wegen seines Geldes geheiratet hat, dieser das Spiel nun augenscheinlich umkehrt. Wie kann er nur auf die Idee kommen, die Frau erneut zu heiraten, wo er Schulden in ungenannter Höhe (die jedoch hoch sein dürften, wenn der Geldgeber ihm einfach mal so noch 100.000 $ drauf legt) und eine Familie zu versorgen hat? Da fragt man sich wirklich, ob er nur zu Julie zurückkehrt, um sich an Calebs Erbe ranzumachen.
Diese Geschichte mag zwar an mancher Stelle nervig, da nicht gerade neu, erscheinen, ich halte sie jedoch schon für realistisch. Ich kann mir nur zu gut vorstellen (auch aus persönlichen Erfahrungen heraus), dass jemand, der schon einmal in diesem Kreislauf war und erlebt hat, wie das Umfeld reagiert, wieder den Weg geht, alles geheim zu halten und zu hoffen, dass das Problem bald gelöst werden kann (in diesem Falle durch Calebs Erbe).
Interessant hätte ich allerdings gefunden, zu erfahren, wie Jimmy denn nach den Millionen durch Calebs Aufkauf ihres Restaurants nun wieder vollkommen pleite und schwer verschuldet enden konnte. Das wird jedoch leider (vorerst?) nicht aufgeklärt. Brillant in diesem Zusammenhang allerdings der Spruch von Jimmy "Du hast dein Geld am schnellsten wieder, wenn du mir mehr gibst." Da fragt man sich nicht ohne Grund als Zuschauer, wo da die Logik sein soll…
Nun zu einer anderen neuen Person der dritten Staffel: Charlotte. Einerseits ist es nur realistisch, dass Kirsten nicht einfach nach Hause kommt und alles wieder gut wird. Andererseits wird das bei O.C. natürlich auch immer mit der nötigen Dramatik geregelt. Charlotte lässt von Anfang an vermuten, dass etwas mit ihr nicht stimmt, aber nach dieser Folge ist nun klar, dass sie etwas im Schilde führt. Einerseits sicherlich eine interessante Geschichte, andererseits hätte ich mir gewünscht, dass Kirsten und Sandy endlich wieder zueinander finden und es in ihrer Ehe mal wieder bergauf geht. Kirstens Bedenken, dass sie erst zurückkommen will, wenn sie sich sicher sein kann, dass sie ihrer Familie nicht noch einmal so etwas antut, sind mehr als menschlich und verständlich. Charlotte ist auch einfach zu geschickt in ihrer Art und Weise, wie sie die gutherzige Kirsten zum Bleiben bewegt. Erst verstärkt sie deren eigene Bedenken und, als sie befürchtet, dass das nicht mehr hilft, da sie Sandy einfach zu sehr liebt, appelliert sie an Kirstens Herz. Da lässt sich Frau Cohen natürlich nicht zwei Mal bitten.
Nochmal zurück zu Dekan Hess: Es ist mir unverständlich, warum er es ausgerechnet auf Ryan und Marissa abgesehen hat. Denn, wie Julie so schön sagte, "Dr.Kim, Sie kennen doch meine Tochter. Groß, hübsch, trägt Chanel. Nicht gerade ein Gangstertyp." Sicher hat sie auch einige Leichen im Keller, doch ist das alles nichts, was solch ein hartes Vorgehen meiner Meinung nach rechtfertigt. Bei Ryan hingegen ist das eine ganz andere Geschichte. Auf der einen Seite verständlich, dass er wieder zu seinen Wurzeln zurückkehrt, und dem Dekan einen Fausthieb verpasst. Doch hatte er nicht die ganze Zeit betont, wie wichtig es ihm ist, die Chance, die die Cohens ihm gegeben haben, nicht durch eine Dummheit kaputt zu machen? Naja, die Szene, in der Ryan schlussendlich zuschlägt, birgt für mich jedenfalls keinen wirklich nachvollziehbaren Anlass. Aber um noch einmal auf Julie zurückzukommen, bin ich auch nicht gerade ein "Gangstertyp", vielleicht kann ich deshalb diese Gedankengänge nicht wirklich nachvollziehen ;-). Allerdings gefällt mir, wie erwachsen und stark Marissa mit diesen neuen Problemen umgeht und sich nicht unterkriegen lässt.
Ryan und Marissas Streit wird meiner Meinung nach jedoch zu kurz abgehandelt. Da wartet wohl noch mehr auf uns, denn durch die Aussagen der beiden konnte man erkennen, dass da noch unausgesprochene Dinge lauern…
Sehr gut und emotional fand ich wieder die allerletzte Szene. Ich habe zwar nicht ganz verstanden, warum Marissa, die eben gerade von der Schule geflogen ist, ausgerechnet auf einem Schulfest derselbigen auftaucht, aber ihr Abgang zusammen mit Ryan war wieder einfach "O.C.", wie wir es kennen und lieben.
Insgesamt fand ich die Folge recht gut. Es gab wieder einige lustige Szenen, wenn auch nur vereinzelt, die trotzdem nicht minder genial waren. Es wurden wieder viele neue Fragen aufgeworfen, die hoffentlich bald geklärt werden (ja, ich bin ungeduldig). Abschließend drängt sich für mich noch folgende Frage auf:
Hat Newport Platz für drei weitere Intriganten (die da wären Charlotte, Jack Hess und Taylor Townsend), die unseren geliebten Newportlern das Leben schwer machen? Ich glaube ja... Luft nach oben ist definitiv noch da, deshalb gebe ich verhaltene fünf Punkte.
Nadine Watz – myFanbase
Die Serie "O.C., California" ansehen:
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: The Shape of Things to ComeErstausstrahlung (US): 15.09.2005
Erstausstrahlung (DE): 10.06.2006
Regie: Tony Wharmby
Drehbuch: J.J. Philbin
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