Bewertung

Review: #3.13 Am Scheideweg

"Am Scheideweg" - Wow! Was für ein Titel... Das erste Mal, dass ich sogar den deutschen Titel besser finde als den im Original, aber dazu am Ende mehr...

So, vielleicht ist es schon einigen aufgefallen, aber ich habe angefangen, meine Reviews etwas besser zu gliedern und zwar nach vorkommenden Personen bzw. Beziehungen. Deshalb fange ich dieses Mal mit Neil und Julie an. Ich finde die beiden wirklich sehr süß zusammen und Neil wäre ja endlich mal ein anständiger Kerl für Julie. Dass er am Ende einige Zweifel bekommt, da Julies Familie ja etwas zerrüttet ist und er vielleicht einfach der Meinung ist, dass sie erstmal ihre Probleme auf die Reihe kriegen soll, bevor die beiden sich mehr aufeinander einlassen, kann ich irgendwie verstehen. Aber das letzte Wort ist da sicher noch nicht gesprochen. Dass Dr. Roberts Kaitlin sein Haus für die Party zur Verfügung stellt, ist ja wirklich sehr nett. Aber immerhin hat er auch monatelang Marissa bei sich wohnen lassen, also kommt seine Gutmütigkeit ja nicht ganz so plötzlich, wie in der Serie irgendwie getan wird.

Weiter mit Julie, von der ich ja wirklich immer mehr enttäuscht bin, hauptsächlich in Bezug auf Kaitlin. Es ist immerhin ihre Tochter. Aber sie weiß ja wirklich gar nichts über sie, interessiert sich auch kaum für sie und vergisst dann auch noch ihren Geburtstag. Das ist wirklich unter aller Kanone. Ist ja wohl klar, dass man so was nicht so einfach wiedergutmachen kann. Dann Marissa Vorwürfe zu machen, weil die sich mit Kaitlin an ihrem Geburtstag gestritten hat, war auch wirklich das Letzte. Da hab ich mich ziemlich aufgeregt. Dabei ist Julie in den letzten Folgen zu einem meiner Lieblingscharaktere avanciert.

Dann komme ich nun zu Marissa. Tja, Marissa... Eine Figur, die mich genauso aufregt wie Johnny. Dem kann ich in dieser Folge allerdings keinen Vorwurf machen. Dass er so handelt, wie er es tut, kann ich irgendwie verstehen. Und was wirklich Schlimmes hat er in dieser Folge meiner Meinung nach auch nicht gemacht. Aber Marissa kann ich überhaupt nicht verstehen. Kaitlin hat Recht, wenn sie sagt, dass sie das eigentlich nicht stören sollte, wenn sie für Johnny nur Freundschaft empfindet. Wer hat eigentlich gesagt, dass Kaitlin und Johnny was miteinander haben, nur weil sie sie im Bait Shop getroffen hat? Das wird mir ohnehin nicht ganz klar... Dann geht sie einfach an Kaitlins Handy ran. Okay, da stand wohl Johnny auf dem Display, trotzdem ist das nicht in Ordnung. Was ich allerdings nicht verstehen kann, ist, dass Marissa ja offensichtlich selbst überhaupt keinen Kontakt zu Johnny hält, obwohl sie ihn ja so sehr mag. Und anscheinend ja sogar mehr mag, als sie sich selbst eingestehen will. Trotzdem treffen sich die beiden nur zufällig… Alles irgendwie komisch und wenig einleuchtend. Noch dazu sind Marissas Freundschafts- Beteuerungen bezüglich Johnny überhaupt nicht überzeugend.

Ich kann schon nachvollziehen, dass Kaitlin Marissa eins auswischen will. In der Familie nimmt sie keiner wahr und auch sonst spielt sie nur die zweite Geige in Newport. Sie ist aber auch ein kleines Biest *g* Dass sie kifft, hat mich jetzt nicht sonderlich überrascht. Genauso wenig, dass sie Seth selbst Hasch anbietet. Sie braucht einfach die Aufmerksamkeit, die sie ja offensichtlich von niemandem bekommt. Finde das ganze sogar ziemlich traurig. Dass sie dann zu Ryan geht, war klar. Sie versucht ihn zu treffen, um Marissa zu schaden oder sie von Johnny wegzubringen, damit sie den für sich haben kann. Doch unser geliebter Atwood, der mir immer besser gefällt seit einigen Folgen, ist viel zu klug um auf so eine billige Tour reinzufallen. Wir werden sehen, wie es in der Geschichte mit Kaitlin weitergeht. Als ich die Folgen das erste Mal gesehen habe mit ihr, ging sie mir ziemlich auf die Nerven. Aber, als ich es jetzt noch einmal gesehen hab, betrachte ich die Sache jetzt etwas anders. Kaitlin tut mir wirklich Leid und ich würde mich zwar nicht so verhalten, kann sie aber aus genannten Gründen gut verstehen.

Dann weiter zu den Cohens, die den Titel "Am Scheideweg" nun wirklich mehr als rechtfertigen neben der Beziehung Ryan/Marissa, die sicherlich auch so langsam am Scheideweg angelangt ist. Die ganze Krankenhaus-Story finde ich etwas langweilig, es wird aber glücklicherweise ja nicht allzu lange darauf eingegangen. Zuerst hat mich Sandys Sinneswandel etwas geschockt, aber, als ich die Folge heute wieder sah, musste ich auch da meine Meinung etwas ändern. Ich finde es wirklich traurig, dass man heutzutage so seine Geschäfte machen muss, denn so weit hergeholt ist das sicherlich nicht. "Caleb wäre stolz auf Sie!" Der Satz war wohl sinnbildlich für das, was da vor sich geht. Sandy fängt an sich so zu verhalten, wie es Caleb getan hätte. Der hat eben besser dort hineingepasst. Sandy hätte die ganze Sache eben gar nicht erst anfangen sollen, sondern Pflichtverteidiger bleiben sollen. Nun will er eben auch Leuten mit seinen Mitteln helfen. Der Zweck heiligt zwar nicht immer die Mittel, aber in diesem Fall finde ich schon, dass Sandys Umentscheidung irgendwie nachvollziehbar war. Er wollte schließlich ein Krankenhaus bauen, dass sehr vielen Leuten aus der Unterschicht zugute kommen sollte. Wenn die Verantwortlichen für den Auftrag nur so zu haben sind, ist das zwar schade, aber er hat es immerhin auf seine Weise versucht. Schlimm finde ich an der Sache eigentlich nur noch, dass er Kirsten am Ende nichts davon erzählt. Sie hätte es doch sicher auch verstanden, wenn er ihr erklärt hätte, dass er den Auftrag nicht anders bekommen hätte, er ihm aber so wichtig war. Also, ich hätte das schon irgendwie. Aber es ist auch sicher schwierig für ihn, damit klarzukommen, so eine Entscheidung getroffen zu haben.

Seth hat mir in dieser Folge wirklich Leid getan. Irgendwie interessiert sich keiner so richtig für seine Sorgen. Das kann man einerseits nachvollziehen, da er ja immer nur davon getönt hat, aus Newport weg zu wollen. Nun ist es so weit und er bekommt Angst und zwar aus gutem Grund, wie ich finde - er will einfach nicht all das verlieren, was er nun hat: Eine tolle Freundin und einen besten Freund. All das, auf das er jahrelang warten musste. Sein Vater hört ihm nicht zu und auch Summer scheint er nicht wirklich etwas davon erzählen zu wollen. Dass er über das Kiffen zumindest nachdenkt, verstehe ich. Dann sagt sein Vater auch noch "Entspann dich lieber!" Tja... Finde es trotzdem blöd, dass er es gemacht hat. Ich finde, es passt nicht wirklich zu ihm. Aber neue Situationen erfordern eben neue Maßnahmen und natürlich erzählt er Summer nichts von dem verpassten Gespräch. Wirklich dämlich! Ich meine, anders als in Sandys Situation muss Seth doch klar sein, dass Summer irgendwann davon Wind bekommt... Vielleicht spätestens dann, wenn er eben nicht angenommen wird. So, macht sie sich wenigstens keine allzu großen Hoffnungen. Ich fand ihn bekifft aber auch wieder wirklich lustig, so was hat Adam Brody einfach drauf. Legendär war ja auch die Szene, als er in der zweiten Staffel betrunken über den Rover polterte. Die Szene mit Ryan, kurz nachdem er gekifft hat, hat mich etwas daran erinnert. Da musste ich das einzige Mal in dieser Folge richtig lachen. Und unser Detektiv Atwood, der umhersuchte und auf einmal nach Seths Gefasel ganz plötzlich meinte "Bist du high?" Wirklich genial, wie ich fand. Ryan war wieder ein echter Freund für Seth und hat sich echt toll verhalten. Er hat mir in der Folge wirklich sehr gut gefallen.

Summers Einstellung zum College-Gespräch fand ich sehr gut. Man merkt, dass sie ihren eigenen Kopf hat und wirklich gar nicht so dumm ist, wenn sich das auch ein wenig anders zeigt. Seth gegenüber hat sie sich irgendwie komisch verhalten, finde ich. Aber wahrscheinlich hat sie sich bei ihm einfach keine Gedanken gemacht, dass er es nicht schaffen könnte. Immerhin war er immer das Genie von den beiden. Und dass er schon immer aus Newport weg wollte, war ihr ja auch klar. Immerhin will sie nur auf die Brown, weil es sein Traum war. Trotzdem finde ich es schade, dass sich die beiden in wichtigen Momenten irgendwie nie die Wahrheit sagen können. Man hat fast das Gefühl, als würde ihre Beziehung sich kaum weiterentwickeln.

Insgesamt fand ich die Folge recht lahm. Bis auf den bekifften Seth gab es keine Highlights. Meine Lieblingscharaktere kamen viel zu wenig vor. Es war eher eine Zwischenfolge, die das da kommende einleiten sollte (deshalb auch "Am Scheideweg" sehr passend). Das hat sie auch getan, mehr aber nicht. Deshalb kann ich nicht mehr als vier Punkte geben.

Nadine Watz - myFanbase

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