Bewertung

Review: #1.22 Ein Land ohne Magie

Foto: Jennifer Morrison, Once Upon a Time - Copyright: ABC/Chris Helcermanas-Benge
Jennifer Morrison, Once Upon a Time
© ABC/Chris Helcermanas-Benge

"Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt". Diese Redensart ist vermutlich die beste Umschreibung für die turbulenten Geschehnisse im Finale der ersten Staffel, mit deren Ausgang wohl niemand so wirklich gerechnet hat. Aber dazu später mehr:

Das Finale beginnt mit einer Rückblende, in der wir endlich ein bekanntes Gesicht wiedersehen. Kein geringerer als Sheriff Graham, der einige Folgen zuvor von Regina getötet wurde und im Märchenland als Jäger bekannt war, ermöglichte Prinz Charming, der kurz vor seiner Hinrichtung steht, die Flucht und setzt somit unbewusst den Grundstein für jene Geschehnisse, denn hätte er Charming nicht befreit, wäre Emma beispielsweise nie geboren worden.

Ich bin ziemlich froh, dass er im Finale noch einen Auftritt hatte, da sein Charakter meines Erachtens viel zu schnell aus der Serie geschrieben wurde und er insgesamt betrachtet eine wichtige Figur darstellte, an die im Finale noch einmal erinnert wird. Bei den weiteren Flashbacks aus dem Märchenwald kommt das Gefühl auf, als wenn sich ein Kreis schließen würde, da die allererste Szene der Serie, wo Charming Snow White vom Schlaffluch befreit hat, noch einmal gezeigt wird. Dies empfinde ich als eine gelungene Idee, zumal erläutert wurde, wie der Prinz seine Angebetete mit der Hilfe von Rumpelstilzchen gefunden hat.

In Storybrooke grenzen die Geschehnisse genau dort an, wo die Folge zuvor endete. Nachdem Henry von Reginas verzauberter Apfeltasche gegessen hat, um Emma von der Existenz des Fluches zu überzeugen und daraufhin bewusstlos zusammenbricht, wird er von Emma ins Krankenhaus gebracht. Als Zuschauer wird einem schnell klar, dass Emma sich nun endlich die Existenz von Magie eingestehen muss, um ihren Sohn zu retten.

Und wirklich: Emma beginnt an den Fluch zu glauben und interessanterweise müssen Regina und Emma nun an einem Strang ziehen, um Henry zu retten.

Wirklich schön zu sehen ist der Wandel den Emma in dieser einzigen Folge durchmacht. Sie hätte wohl in dem Moment, als Henry ins Krankenhaus eingeliefert wurde, niemals damit gerechnet, dass sie im Verlauf des Tages einem Drachen gegenüber stehen würde. Emma fühlt sich sichtlich unwohl in dieser Rolle, da sie mit Magie konfrontiert wird, dennoch gewinnt sie den Kampf gegen Maleficent und wird in der nächsten Staffel hoffentlich mehr an sich und ihre Fähigkeiten glauben, denn sie wird sicherlich mehr Macht besitzen, als es ihr Recht ist. Schließlich ist sie die Retterin.

Doch dieser Kampf mit Maleficent ist für mich der einzige Minuspunkt in diesem Finale. An sich eigentlich eine gute Idee, wenn sie zu einem späteren Zeitpunkt von den Autoren in die Handlung eingebaut worden wäre.Denn plötzlich wollen diese uns weismachen, dass in einem "Land ohne Magie" irgendwo unter der Erde ein Drache haust? Für mich ein wenig zu weit hergeholt. Jedoch ist diese Szene in dem Staffelfinale wirklich der einzige Kritikpunkt.

Mit einem Ereignis hatte man als Zuschauer jedoch nicht gerechnet, um noch mal den Anfang meiner Review aufzugreifen: Das Emma letztendlich einen Weg findet und Henry rettet stand natürlich außer Frage. Doch kaum jemand hätte wohl damit gerechnet, dass Emma den Fluch tatsächlich bricht. Ebenso wie ihr Vater Snow White vom Schlafzauber erlöst hat, gelingt es Emma mit Henry. Mit einem Kuss der wahren Liebe und den Glauben an Magie bricht sie Reginas Fluch und erweckt Henry wieder zum Leben. Daraufhin erhalten alle Märchenwaldbewohner ihre Erinnerungen an ihr früheres Leben zurück und so fallen sich auch Mary Margaret und David glücklich in die Arme und vergessen ihren Streit.

Das die Autoren die Entscheidung, den Fluch zu brechen, getroffen haben, auf dem die ganze Serienhandlung basierte, finde ich sehr mutig. Denn nun wo alle ihre Erinnerungen zurück bekommen haben, wird sich alles verändern.

Als letzten Höhepunkt darf man natürlich nicht Mr.Gold vergessen, der, glücklich mit seiner Liebe Belle vereint, die Magie nach Storybrooke zurückbringt. Die Schlussbilder zeigen wie die Magie in Form von violettem Rauch über die Stadt zieht und schlussendlich die komplette Stadt darin verhüllt.

Nachdem ich das Finale gesehen hab, bleibt bei mir ein riesiger Berg an ungeklärten Fragen zurück. Warum werden die Märchenwaldbewohner nicht wieder in den Zauberwald transportiert, jetzt wo Emma den Fluch gebrochen hat? Was gibt es für Folgen, jetzt wo Mr. Gold die Magie zurückgebracht hat? Diese Fragen und noch viele mehr werden bestimmt in der zweiten Staffel beantwortet. Ebenfalls bleibt zu spekulieren, welche neue Märchenfiguren eingeführt werden. Ich könnte mir sehr gut Aurora (Dornröschen) vorstellen, die schon von Maleficent erwähnt wurde. Auch im Bereich des Möglichen ist Arielle, die kleine Meerjungfrau, die von Regina erwähnt wurde, als diese einen Deal mit Rumpelstilzchen aushandeln wollte.

Insgesamt hat mir das Finale sehr gut gefallen, da es die komplette Situation verändert und nichts mehr so ist, wie es während des Fluches war. Ich freue mich jedenfalls sehr auf die bestimmt sehenswerte zweite Staffel und nun bleibt nur noch zu hoffen, dass die Sommerpause wie im Flug vergeht und wird endlich erfahren, wie es in dem einst verwunschenen Storybrooke weitergeht.

Marcel F. - myFanbase

Die Serie "Once Upon a Time" ansehen:


Vorherige Review:
#1.21 Ein Apfel, rot wie Blut
Alle ReviewsNächste Review:
#2.01 Der neue Fluch der Freiheit

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier oder in unserem Forum mit anderen Fans von "Once Upon a Time" über die Folge #1.22 Ein Land ohne Magie diskutieren.