Bewertung

Review: #3.19 Vergiftet ist die Seele des Fluchs

Nachdem ich die letzten Episoden zwar ganz nett, aber nicht wirklich einprägsam fand, gefällt mir der Weg, den man mit #3.19 A Curious Thing einschlägt, ausgesprochen gut. Man verknotet nun einige lose Enden, wodurch sich für die letzten drei Episoden der Staffel das Gesamtbild noch einmal interessant verändert.

Des Pudels Kern

Die Flashbacks führen uns nur wenige Monate in die Vergangenheit und wie wir es von früher gewohnt sind, stimmen die Bewohner der Märchenwelt darüber ab, wie sie vorgehen sollten. Einige bekannte Gesichter haben mir in letzter Zeit sehr gefehlt (Ruby/ Red tauchte nur in #3.12 New York City Serenade kurz auf und ist leider auf bei diesem Kriegsrat abwesend, Leroy/Grumpy und seine witzigen Sprüche erlebten wir zuletzt in #3.13 Witch Hunt und Granny ist auch nur noch hintergründig an der Entwicklung beteiligt), doch die Märchencharaktere präsentieren sich wieder einmal als eine Einheit und jeder kann seinen Senf dazu geben.

Dass der neue Fluch von unseren Lieblingen und nicht von Zelena erschaffen wurde, gefällt mir äußerst gut, da ich bisher keinen Grund sah, weshalb Zelena erneut alle nach Storybrooke schicken sollte. In unserer Welt wartet mit Emma schließlich die einzige Person auf Zelena, die sich ihr in den Weg stellen könnte.

Ich war zunächst ein wenig verwirrt, wie man den Fluch denn nun auf die Beine gestellt hat, da keiner der Hauptcharaktere auf mysteriöse Weise nicht mit nach Storybrooke gereist war, und ich mir daher nicht recht ausmalen konnte, wessen Herz denn nun geopfert wurde. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten und die bittersüße Szene mit Snow White und Charming ging mir wirklich unter die Haut. Die beiden sind seit drei Jahren das große Liebespaar der Serie und nach dieser Zeit ganz wunderbar aufeinander eingespielt. In Ginnifer Goodwins Augen konnte man den Schmerz, der diese Entwicklung mit sich bringt, ablesen und auch Josh Dallas gab den tragischen Helden sehr gut. Bis auf Neals Tod fand ich schon lange keine Szene mehr so ergreifend.

Es wäre nicht "Once Upon a Time", würden der Prinz und seine Auserwählte kein Happy End bekommen. Dass man Snows Herz in zwei Hälften teilt und es groß/stark genug ist, um sie und Charming am Leben zu halten, ist eine recht innovative Idee. Ich musste dabei allerdings auch an #2.16 Das Herz von Cora zurückdenken. Nach Coras Tod hielt die Dunkelheit in Mary Margarets Herz Einzug und dass man diese Geschichte (die auch danach nur noch kurzzeitig thematisiert wurde) nun völlig außen vor lässt, ist ein wenig schade.

Regina legt schon die gesamte Staffel über phänomenale Fortschritte hin. Dadurch, wie berührt sie von der Aufopferung Charmings ist, unterstreicht man dies noch einmal sehr deutlich.

True Love's Kiss

Bisher war ich damit, wie sträflich man mit Henry umging, sehr unzufrieden. Durch sein Unwissen rückte die Figur immer mehr in den Hintergrund und mir drängte sich unfreiwillig das Bild auf, dass man Henry nun in ein tragisches Attentat von Zelena verwickeln wird. Da Henry völlig blind durch die Weltgeschichte lief, war er für Zelena das ideale Opfer und ich bin sehr froh, dass man diesen Zustand nun endlich beendet.

Das Zusammenspiel von Emma und Regina als gleichgestellte Mütter war ein sehr schönes Zeichen, da beide ihren Teil dazu beitragen konnten, Henry in die Realität zurück zu holen. Schweren Herzens übergibt Emma ihrem Sohn das Märchenbuch und weiß, dass ihr einfaches Leben in New York damit zu Ende ist. Dennoch springt sie über ihren Schatten und anders als in Staffel eins, ist nun sie es, die Henry die Wahrheit in Form des Buches überreicht. Dass ihr Kuss von Zelena unterbrochen wird, kam genau richtig, da Regina, die zuvor eher im Hintergrund agierte, nun ebenfalls ihren Beitrag leisten konnte. Wenn auch unabsichtlich, befreit sie Storybrooke von dem Fluch und trägt damit zum besten Moment dieser Episode bei. Zwischen der egoistischen Regina, die den Fluch über jeden in ihrem Land legte, und dem Menschen, der nun Henry küsst, besteht ein himmelweiter Unterschied, der erfrischender nicht sein könnte. Dazu trägt auch der Abschluss der Szene bei, als Regina mit Henry und Robin Hood den Hafen verlässt und die drei wie eine kleine Familie miteinander plaudern. Dieses Gefühl der Zugehörigkeit kannte Regina bisher nicht sonderlich gut und das wenige an Freude, dass sie in ihrem Leben hatte, wurde ihr genommen, als sie Henry in #3.11 Going Home aufgeben musste. Nun ist es aber endlich an der Zeit und nicht nur Familie Charming ist glücklich, sondern auch Regina.

Wicked

Ein Problem stellt dabei natürlich Zelena dar. Nun da alle über ihre Pläne und die Vergangenheit Bescheid wissen, sehen sie sich einem sehr mächtigem Gegner gegenüber. Wie man Zelena stoppen will, entzieht sich noch meiner Vorstellungskraft, da Glinda meinte, dass die einzige Chance in der Magie von Emma liegt. Läuft es also auf einer großen Kampf zwischen Emmas weißer und Zelenas dunkler Magie hinaus?

Leider gefällt mir der große Gegner dieser Staffelhälfte immer weniger, da mir Zelenas Motive etwas zu oberflächlich sind. Eifersucht hin oder her, warum führt sie nicht jetzt ein nettes Leben? Man hat sich bisher zwar redlich bemüht, uns die Böse Hexe des Westens näher zu bringen, aber ich kann überhaupt nicht mit ihr mitfühlen und das Gefühl, diesem Charakter seinen Frieden zu gönnen, will sich partout nicht einstellen.

Auch die Übermacht, die man Zelena verliehen hat, indem sie nicht nur über Magie verfügt, sondern auch noch Rumpelstilzchen in der Hand hat, gefällt mir nicht recht, da es einfach zu viel des Guten ist. Während die Schwestern im ersten Kampf in #3.16 It's not Easy Being Green noch halbwegs auf einer Wellenlänge lagen, scheint sich Zelenas Macht nun vermehrt zu haben und sie kann ihre Schwester mit einem Fingerschnippen erledigen. Für die nun kurz bevorstehende Geburt von Mary Margarets und Davids Kind heißt das nichts Gutes.

Fazit

Durch die Auflösung eines großen Rätsels macht man mit dieser Episode einen bedeutenden Sprung nach vorne. Die spannend gestaltete Story wird außerdem von ein paar liebevoll geschriebenen Szenen unterstützt, was das Gesamtbild sehr schön abrundet. Lediglich Zelenas Part als der übermächtige Gegner dämpft die sonst sehr gelungene Episode ein wenig.

Marie Florschütz – myFanbase

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