Bewertung

Review: #4.02 Mauern aus Eis

Foto: Kristin Bauer, Once Upon a Time - Copyright: 2017 ABC Studios; ABC/Jack Rowand
Kristin Bauer, Once Upon a Time
© 2017 ABC Studios; ABC/Jack Rowand

Was würdest du tun, um eine geliebte Person wiederzufinden, die dir genommen wurde? Eine lange Reise auf dich nehmen? Oder sogar eine Stadt in eisige Quarantäne versetzen? Um ihre Schwester Anna zu finden, verschließt Elsa die Stadtgrenze mit einer Wand aus Eis, sodass niemand rein und niemand raus kommt.

Dies bleibt natürlich nicht lang unentdeckt und so machen sich Emma und David auf den Weg dorthin, was letztlich dazu führt, dass sich Elsa, aus einer Panikreaktion heraus, zusammen mit Emma im Eis einschließt. Die frostige Kälte schadet der Eiskönigin zwar nicht, jedoch unserer Retterin. So droht diese zu erfrieren, sollte Elsa es nicht schaffen, beide aus dem Eisgefängnis zu befreien.

Die Gespräche zwischen Emma und Elsa waren für mich die schönsten Szenen dieser Episode. Obwohl beide bei der ersten Betrachtung unterschiedlich erscheinen, sind sie sich jedoch sehr ähnlich. Beide besitzen magische Fähigkeiten, mit denen sie überfordert sind und die sie vor allem nicht kontrollieren können. Zudem sind beide sehr von Einsamkeit geprägt worden. Elsa ist isoliert von Anna aufgewachsen, um diese nicht zu gefährden. Emma ist durch Reginas Fluch von ihren Eltern getrennt worden und einsam im Heim aufgewachsen. Es gibt somit viele Gemeinsamkeiten zwischen Emma und Elsa und es ist sehr schön zu sehen, dass die Retterin nun endlich eine Bezugsperson gefunden hat, die nicht zu ihrer Familie gehört oder eine Liebesbekanntschaft darstellt.

Elsa erlangt in dieser Folge die Erkenntnis, dass sie auch ohne die Anwesenheit ihrer Schwester in der Lage ist, ihr Kräfte in den Griff zu bekommen. Die viel wichtigere Erkenntnis liegt aber darin, dass Anna noch am Leben ist, was dafür spricht, dass sie irgendwo gefangen gehalten wird.

Von Regina bekamen wir relativ wenig zu sehen, da sie sich in ihrem Haus verbarrikadiert. Als Henry sie am Ende der Episode besucht, wird deutlich, dass er seine Mutter in ihrer schweren Zeit unterstützen möchte, was Regina sicherlich viel Halt geben wird.

Die Flashbacks führen uns zurück in die Märchenwelt. Dieses Mal wird die Zeit aufgegriffen, in der David als Hirte auf der Farm seiner Eltern lebte. Ehrlich gesagt musste ich herzhaft lachen, als er mit dieser Wolfgang-Petry-Frisur um die Ecke bog, weil das doch sehr befremdlich aussah. Zu meinem Erstaunen wurde gezeigt, dass David und Anna sich kennen. Das bedeutet, dass Elsa und Anna seit mindestens 30 Jahren voneinander getrennt sind.

Bisher wissen wir nur, dass Anna in die Märchenwelt gereist ist, um mehr über das Schicksal ihrer Eltern herauszufinden, die vermutlich nach Hilfe wegen Elsas Kräfte gesucht haben. Dabei ist Anna aber auf mysteriöse Weise verschwunden und Elsa ist in einem Gefäß gelandet.

Die Einführung von Bo Peep, der gnadenlosen Schäferin, fand ich unnötig. Sie ist wieder so ein Charakter, der in einer Folge auftaucht und für den Rest der Serie nie wieder erwähnt wird. Irgendwie wirkte die ganze Geschichte um Bo Peep ein wenig einfallslos konstruiert. Das hätte man auch anders lösen können.

Neben der Tatsache, dass Anna David ermutigt hat, zu kämpfen, wenn es nötig ist, und sie ihn zu einem charakterlich stärkeren Menschen gemacht hat, hatten die Flashbacks noch eine andere wichtige Botschaft parat. Zum ersten Mal wurde der Vater von David aufgegriffen. Dieser war Alkoholiker und ist schließlich den Folgen seines Konsums erlegen. Die Szene, in der David Anna dies erzählt, war schön gemacht. Obwohl es nicht gut für Davids Farm ausieht und er eine ziemliche pessimistische Einstellung hat, kann Anna ihn durch ihren Optimismus überzeugen, für das zu kämpfen, was ihm wichtig ist. Hier wurde wieder Annas positive Einstellung deutlich, die Charaktereigenschaft, die diese Figur so prägt. Auch wenn eine Lage noch so ausweglos aussieht, bleibt sie dennoch optimistisch. Das ist bewundernswert.

Zum Schluss der Episode wird enthüllt, dass Elsa nicht die einzige Person in der Stadt ist, die über diese eisigen Fähigkeiten verfügt, denn unter den Storybrooke-Bewohnern befindet sich auch die Schneekönigin. Und diese ist ironischerweise die Besitzerin einer Eisdiele. Allerdings ist noch vollkommen unklar, was für Ziele sie verfolgt. Es sieht aber ganz so aus, als würde sie Elsa noch in Schwierigkeiten bringen. Da die Storybrooke-Bewohner nur wissen, dass Elsa die Kräfte besitzt, kann die Schneekönigin noch die ein oder andere Schandtat ausüben und Elsa in die Schuhe schieben. Der erste Schritt dafür wurde von der eisigen Dame schon gemacht: Elsas Wand aus Eis an der Stadtgrenze kann nicht geschmolzen werden. Mal sehen, was sie damit bezweckt.

Fazit

Insgesamt war die Episode nett anzusehen. Mein persönliches Highlight waren die harmonischen Szenen zwischen Emma und Elsa, die einander ähnlicher sind, als zunächst angenommen. Allerdings konnten mich die Flashbacks nicht wirklich überzeugen und auch die anderen Geschehnisse in Storybrooke waren klassische Lückenfüllerszenen, die in der Gesamtbetrachtung mehr als unwichtig erscheinen. Anzumerken sei noch, dass Mary Margaret höchstwahrscheinlich den Posten der Bürgermeisterin übernimmt, da sie den neuen Fluch aktiviert hat. Mal sehen, wie Regina das gefallen wird.

Nun da am Horizont der nächste Antagonist zu sehen ist, bleibt zu hoffen, dass etwas mehr Spannung in die Geschichte kommt. Dafür scheint die Schneekönigin die perfekten Voraussetzungen zu haben. So sympathisch Elsa und Anna auch sind, könnte es nämlich schnell langweilig werden, wenn es nur darum geht, die Schwestern zu vereinen.

Marcel F. - myFanbase

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