Review: #4.03 Im Winter der Schneekönigin
"Die Schneekönigin" ist eines der bekanntesten und beliebtesten Märchen von dem dänischen Schriftsteller Hans Christian Andersen und wurde erstmals im Jahre 1844 veröffentlicht. In dem Märchen sucht die kleine Gerda nach ihrem Freund Kay, der von der eisigen Herrscherin entführt wurde. Da Elsas Schwester Anna ebenso verschwunden ist, könnte sie natürlich ein Opfer der Schneekönigin geworden sein, wie im Originalmärchen Kay.
Wie in meiner letzten Review bereits vermutet, nutzt die Schneekönigin die Tatsache, dass niemand in Storybrooke von ihren eisigen Kräften weiß, aus und schiebt Elsa ihre Schandtaten in die Schuhe. Sie verhängt einen Zauber über Marian, der diese zu töten droht, so wie im Disney-Film "Die Eiskönigin" Anna.
Im Film kann dieser Fluch nur durch einen Akt der wahren Liebe gebrochen werden. Wer nun aber glaubt, dass Robin Hood seine Frau mit einem einfachen Kuss aufwecken kann, hat sich geirrt. Dadurch, dass Robin in Wahrheit Regina liebt, zeigt der Kuss bei Marian keine Wirkung, sodass sie später zu einer Eisstatue gefriert. Regina kann jedoch noch Marians unversehrtes Herz aus dem vereisten Körper entfernen. Um Regina ein Happy End zu geben, würde es mich aber nicht wundern, wenn die Produzenten Marian nicht überleben lassen. Allein die Tatsache, dass Regina nun die Frau zu retten versucht, die zwischen ihr und ihrer großen Liebe steht, beweist mal wieder, dass sich die ehemalige Bürgermeisterin endgültig vom Bösewicht zur Heldin gewandelt hat.
Um als Heldin nun auch ihr verdientes Happy End zu bekommen, verfolgt sie weiterhin den Plan, den Autor des Märchenbuches zu finden. Unterstützung bekommt sie dabei von Henry. Es freut mich, dass Regina schon ein wenig glücklicher wirkt als in den vorherigen Folgen der Staffel. Sie hat wieder das Gefühl, gebraucht zu werden, und vor allem richtet ihr geliebter Sohn nun seine Aufmerksamkeit voll und ganz auf sie, ohne dass sie mit Emma darum buhlen muss. Obwohl Regina ihre Machenschaften sonst immer für sich allein behalten hat, weiht sie Henry nun offen in ihre Pläne ein und bringt ihm somit großes Vertrauen entgegen. Auch diese Tatsache unterstreicht ihre Veränderung.
Es taucht in dieser Folge auch ein neues Gesicht auf. Will Scarlet, der Herzbube, hat den Weg in die einst verwunschene Kleinstadt Storybrooke gefunden und sorgt gleich wieder für Ärger. Zuerst durchwühlt er das Zelt von Robin und stiehlt später das Geld aus der Kasse des Eisladens. Trotz seines relativ kurzen Auftrittes in Storybrooke kann ich jetzt schon sagen, dass die Entscheidung, den Charakter aus dem Wonderland-Ableger in die Mutterserie zu übernehmen, eine echte Bereicherung darstellt, da vor allem das Zusammenspiel zwischen Emma und Will sehr interessant ist.
Die Highlightszene schlechthin spielt sich im Wald ab. Nachdem Elsa und Hook, die ebenfalls toll harmonieren, herausgefunden haben, wer für das eisige Attentat auf Marian verantwortlich ist, gibt es einen kleinen Showdown. Die Schneekönigin überzieht Hooks Füße mit einer Eisschicht, sodass dieser nicht mehr flüchten kann. Anschließend lässt sie riesige Eiszapfen direkt über ihm erscheinen, die ihn zu durchbohren drohen. Emma kommt nun dazu und wächst über sich hinaus. Ohne darüber nachzudenken, wie sie ihre magischen Kräfte einsetzen muss, handelt sie intuitiv, um das Leben ihres geliebten Piraten zu retten. An dieser Stelle wird erneut deutlich, welche ungeahnten magischen Fähigkeiten in der Retterin schlummern, die zum jetzigen Zeitpunkt nur in Extremsituationen zum Vorschein kommen. Interessant wird es sein, wenn Emma lernt, ihre Kräfte zu beherrschen, wobei Elsa bestimmt eine wichtige Rolle spielt. Beide sind in der gleichen Situation: Sie haben große Macht und können mit dieser noch nicht umgehen.
Außerdem glaube ich, dass sich die Schneekönigin vor Emmas Kräften fürchtet. Obwohl sie abstreitet, Emma zu kennen, wird vor allem in der letzten Szene zwischen Mr. Gold und der Schneekönigin deutlich, dass sie und Emma eine gemeinsame Vergangenheit haben, jedoch kann sich Emma, höchstwahrscheinlich durch einen Zauber, nicht mehr daran erinnern. Mr. Gold scheint zudem sehr daran interessiert zu sein, einen Handel mit der Schneekönigin zu vereinbaren. Was er sich davon verspricht, bleibt aber zunächst offen. Da wir Mr. Gold ja schon als sehr zwielichtigen Charakter kennen, wird er das Versprechen, das er an Neals Grab gegeben hat, ein besserer Mensch zu werden, sicherlich nicht einhalten können. So wie es scheint, hat Mr. Gold erneut keine guten Absichten.
Die Flashbacks führen uns wieder einmal in das Königreich Arendelle und bieten so manche Überraschung. Anna ist noch immer verschwunden und somit beschließt Elsa, sich auf die Suche nach ihr zu machen. Kristoff rät ihr von diesem Plan ab, da dem Reich ein Angriff droht. Und von welchem Bösewicht aus dem Diney-Film könnte da wohl die Rede sein? Natürlich von Hans, dem Prinzen der südlichen Inseln, der Annas Leben beinahe für den Wunsch, König zu werden, skrupellos geopfert hätte. Auch hier muss man den "Once Upon a Time"-Produzenten ein großes Lob bei der Wahl des Darstellers machen, denn der Serien-Hans sieht seiner animierten Vorlage sehr ähnlich.
Zusammen mit seinem Rentier Sven spioniert Kristoff das Lager von Hans und dessen Brüdern aus. Dabei erfährt Kristoff von einem magischen Gefäß, in dem Menschen mit übernatürlichen Kräften eingesperrt werden können. Genau dieses Gefäß ist die Urne, in der Elsa gefangen war und durch die Zeitreise nach Storybrooke gemacht hat. Nun dachte ich zuerst, dass an dieser Stelle die Frage beantwortet wird, wie Elsa in die Urne eingesperrt wurde. Zunächst sieht es auch ganz so aus, denn Hans lockt Elsa und Kristoff in einen Hinterhalt und droht damit, Kristoff zu töten. Um diesen zu retten, gibt die Eiskönigin den Forderungen von Hans nach und reicht ihm die Urne. Ich muss sagen, dass die Szene zu meinen persönlichen Highlights der Folge zählt, da sie ziemlich spannend gestaltet wurde und vor allem durch das tolle Schauspiel von Georgina Haig geprägt wird, die aus meiner Sicht die perfekte Besetzung für die Rolle der Eiskönigin ist. Elsa, fest in dem Glauben, dass sie nun in die Urne eingesperrt wird, bittet Kristoff nur, Anna zu suchen und Arendelle vor Hans zu retten. Hans kippt nun den Inhalt der Urne aus, welcher sich unaufhaltsam auf Elsa zubewegt, so dass man sich fragt, was geschehen wird. Wie gesagt hat mich gerade in dieser Szene die tolle Schauspielleistung von Georgina Haig beeindruckt. Die Schauspielerin schafft es, in ihrer Mimik die Verachtung gegenüber Hans, die Angst davor, eingesperrt zu werden, und die Trauer darüber, Anna und Kristoff zu verlieren, zu vereinen.
Doch anstatt Elsa zu verschlingen und in die Urne zu sperren, materialisiert sich aus der Flüssigkeit plötzlich die Schneekönigin heraus, welche ebenfalls in dem Gefäß eingesperrt war. Sie lässt Hans sofort zu einer Statue gefrieren, woraufhin seine Brüder panisch flüchten. Ob Hans nun tot ist, wird nicht weiter beleuchtet, allerdings glaube ich, dass wir ihn das letzte Mal gesehen haben. Wie bereits vermutet, sind die Schneekönigin und Elsa miteinander verwandt: die Schneekönigin ist die Tante von Elsa und Anna und verspricht ihrer Nichte, ihr bei der Suche nach ihrer Schwester zu helfen. Trotz der freundlichen Fassade meint es die Schneekönigin aber sicherlich nicht gut mit Elsa. Ich wette ja, dass die Eltern von Anna und Elsa die Schneekönigin in die Urne eingesperrt haben, um ihre Kinder vor ihr zu schützen. Vielleicht wollte die Mutter Elsa auch vor der eisigen Tante warnen, bevor das Boot gesunken ist.
Als kleine Hintergrundinfo möchte ich noch kurz auf die Urne eingehen. In der Szene, als Elsa sie in die Hand nimmt, erscheinen auf dieser plötzlich Schriftzeichen. Diese bezeichnet man als Futhark, was eine alte Runenschrift ist. Zu sehen sind die Begriffe Laguz, Isa und Kenaz, was übersetzt Wasser, Eis und Geschwür bedeutet. Mal sehen, ob auf diese Runenschrift noch näher eingegangen wird.
Fazit
Insgesamt hat mir die Folge sehr gut gefallen, da sie vor allem viele interessante Wendungen und Entwicklungen parat hatte. Neben der gelungenen Einführung von Will Scarlett, wobei man sich fragt, warum er nach Storybrooke gekommen und was aus Anastasia geworden ist, schickt man Henry und Regina nun auf eine gemeinsame Mission. Und wie Operation Kobra, die dazu diente, den Fluch zu brechen, ist auch diese Mission von immenser Bedeutung, denn nun gilt es, den Autor des Märchenbuches zu finden.
Auch von der Schneekönigin bin ich mehr als angetan und hoffe, dass man ihr eine tolle Hintergrundgeschichte gibt und vor allem ein gutes Motiv, warum sie so handelt, wie sie es tut. Die größte Frage, die ich mir stelle ist, woher sich Emma und die Schneekönigin kennen und wie ihre gemeinsame Vergangenheit aussieht. Womöglich hat sich diese im "verlorenen Jahr" in New York abgespielt.
Da Hook erkennt, dass Mr. Gold Belle über den Dolch belügt, bin ich mal gespannt, inwiefern der Pirat dies ausnutzen wird.
Marcel F. - myFanbase
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Diskussion zu dieser Episode
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Rocky RoadErstausstrahlung (US): 12.10.2014
Erstausstrahlung (DE): 14.10.2017
Regie: Morgan Beggs
Drehbuch: David H. Goodman & Jermome Schwartz
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