Bewertung

Review: #4.05 Ein Splitter des Zauberspiegels

Foto: Emilie de Ravin & Merrin Dungey, Once Upon a Time - Copyright: 2017 ABC Studios; ABC/Jack Rowand
Emilie de Ravin & Merrin Dungey, Once Upon a Time
© 2017 ABC Studios; ABC/Jack Rowand

Vor langer, langer Zeit erschuf ein Teufel einen Spiegel, der alles Schöne und Gute verzerrte und hässlich aussehen ließ und das Böse als gut wiederspiegelte. Eines Tages jedoch fiel der Spiegel dem Teufel aus den Händen und zersprang in viele tausend Stücke ...

Mit diesen Worten beginnt das Originalmärchen von der Schneekönigin. Der Spiegel ist nun auch im Rahmen von "Once Upon a Time" von großer Bedeutung. Wie in Andersens Märchen ist auch ihr Spiegel zersprungen und sie sucht nach dem fehlenden Stück. Das passende Spiegelstück bietet Reginas Handspiegel, über den sie mit Sydney Glass, den sie erneut als ihren magischen Spiegel gefangen hält, kommuniziert. Warum es gerade dieser Spiegel sein muss und es kein anderer getan hätte, wird vorerst nicht beantwortet. Dafür wird nun endlich die Intention der Schneekönigin verdeutlicht. Sie wünscht sich eine Familie, die sie liebt. Was der Spiegel mit diesem Wunsch zu tun hat, bleibt zunächst unklar. Meinem Empfinden nach wurde in dieser Szene deutlich, dass die Schneekönigin zwar als Antagonist auftritt, aber überhaupt nicht mit Peter Pan oder Zelena zu vergleichen ist. Ich glaube, dass sie aufgrund ihrer Kräfte immer missverstanden wurde. Vielleicht hat sie ein vereistes Herz und wenn dieses auftaut, ändert sich ihr Charakter. Sie und Elsa haben einiges gemeinsam und das ist nicht nur auf die eisigen Kräfte bezogen. Auch in der Szene, als sie Elsa fesselt, damit diese ihr nicht im Weg ist, verdeutlicht sie, dass sie Elsa nicht verletzen will. Das steht im Kontrast zu Peter Pan oder Zelena, die skrupelloser vorgegangen sind, um ihre Pläne durchzusetzen. Als Elsa sich schließlich von den Fesseln befreit und die Schneekönigin niederstreckt, wirkt diese beeindruckt von Elsas Wandlung und sogar ein wenig stolz auf ihre Nichte.

Der Fokus dieser Folge liegt aber auf Emmas Beziehung zu Regina. Nachdem sich die beiden im Verlauf der dritten Staffel langsam angereundet hatten, wurde diese positive Entwicklung zunichte gemacht, als Emma Marian aus der Vergangenheit mit nach Storybrooke brachte. Regina wirft Emma vor, ihr Glück zerstört zu haben. Obwohl Emma ihr Unterstützung bei dem Vorhaben, Marian wieder aufzutauen, anbietet, denkt Regina überhaupt nicht daran zu kooperieren. Sie will weiterhin nichts mit Emma zu tun haben. Dennoch muss Regina einsehen, dass sie, wenn sie mit der Retterin zusammenarbeitet, deutlich mehr erreicht als alleine. Wie damals bei der Rettung Storybrookes, als der schwarze Diamant die Kleinstadt zu zerstören drohte, vereinen die beiden ihre Magie und bekämpfen zusammen einen riesigen Wikinger aus Eis. Am Ende sucht Emma, durch den Rat von Elsa bestärkt, Regina erneut auf und macht ihr deutlich, dass sie mit ihr befreundet sein will, weil sie vieles verbindet. Regina reagiert gerührt und somit bleibt zu hoffen, dass dieses Gespräch den Grundstein für eine großartige Freundschaft bildet.

Wenngleich Emma der wichtigste Charakter der Serie ist, hat man bislang relativ wenige Szenen aus ihrer Vergangenheit gesehen. Wie oft haben wir schon Snow White und Prinz Charming oder sogar die Böse Königin und Rumpelstilzchen in ihre Vergangenheit begleitet und zugesehen, welche Abenteuer sie erlebt haben. Doch wenn es um Emmas Vergangenheit ging, mussten wir uns bislang mit wenigen Informationen begnügen. Nun erleben wir wieder Flashbacks in Emmas Jugendzeit.

In diesen Flashbacks sehen wir, wie die aus dem Heim ausgerissene Emma ein Mädchen namens Lily kennen lernt und sich mit ihr anfreundet, aber von ihr belogen wird. Letztendlich dienen diese für mich eher unnötigen und sehr langweilige Rückblenden dazu, aufzudecken, woher Emma und die Schneekönigin sich kennen, denn auf der Videokamera, mit der sich Emma und Lily gefilmt haben, befindet sich eine weitere Aufnahme, die Emma mit der Schneekönigin zeigt. Demnach war diese eine von Emmas Pflegemüttern. Zu Lily sei noch anzumerken, dass sie einen Stern auf ihrem Unterarm hat, der schon seit ihrer Geburt vorhanden ist. Auch dessen Bedeutung erfahren wir nicht, aber ich würde mich nicht wundern, wenn dies bald aufgegriffen wird und wir Lily wiedersehen.

Es werden auch wieder einige Szenen aus dem Film "Die Eiskönigin - Völlig unverfroren" aufgegriffen, auf die ich noch kurz eingehen möchte. Wie in der Filmszene mit dem Oscar prämierten Song "Let It Go", erschafft Elsa auch hier über einem Abgrund eine Brücke aus Eis, die einer Treppe gleicht. Die Szene hat mir gut gefallen, da sie visuell überzeugt. Elsa erschafft diese Treppe, um Anna zu folgen. Aber mal ehrlich: an dieser Stelle hat unsere Eiskönigin sehr naiv gehandelt, denn offensichtlicher ging es kaum, dass hier irgendetwas faul ist. Warum sollte Anna vor ihr weglaufen, wenn beide auf der Suche nacheinander sind? In der Szene, als die Schneekönigin ihre Falle offenbart, lässt sie Annas Illusion erst zu Eis erstarren, bevor diese verschwindet. Auch dies ist eine Anspielung auf den Originalfilm, da Anna zu Eis erstarrt ist, nachdem sie von Elsas Eisblitz im Herzen getroffen wurde.

Auch Mary Margaret und David hatten in dieser Folge erneut relativ wenig zu tun und wurden mit einer kleinen Geschichte abgespeist. David versucht nach der Geburt ihres Sohnes Neal wieder die Abenteuerlust seiner Frau zu wecken. Das gestaltet sich aber schwieriger als gedacht. Gerade hier wird deutlich, wie sehr Mary Margaret immer noch darunter leidet, dass sie Emma nicht aufwachsen sah. Deshalb will sie am liebsten ständig bei ihrem Sohn bleiben, aus Angst, wieder etwas zu verpassen.

Mary Margaret trifft nachts auf Will Scarlet, der aus unbekannten Gründen aus dem Gefängnis entkommen ist. Die neue Bürgermeisterin denkt, dass ihr Mann ihn laufen leiß, um ihr ein Abenteuer zu schenken, was sich aber als falsch herausstellt. Ich denke ja, dass Hook Will befreit hat, um die Prügelattacke zu vertuschen. Außerdem stellt sich die Frage, wonach der Herzbube am Strand sucht.

Insgesamt war diese Episode für mich die bislang schwächste der Staffel. Obwohl Emma und Regina schöne gemeinsame Szenen haben, wobei vor allem Emmas emotionaler Appell an Regina überzeugt, konnte der Rest der Episode weniger begeistern. Vor allem die Flashback sin Emmas Vergangenheit brachten mich teilweise zum Gähnen.

Marcel F. - myFanbase

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