Bewertung

Review: #1.03 Gefährliche Nachhilfe

Ich muss zugeben, dass ich in dieser Folge etwas mehr mit der Serie warm geworden bin, was vorwiegend an einigen wenigen Charakteren liegt. Denn die Storyentwicklung ist weiterhin einfach viel zu vorhersehbar, genauso wie die Konflikte, die dadurch entstehen.

Der deutsche Titel der Folge ist wieder mal reichlich lächerlich, aber das ist nichts Neues, insbesondere eben bei Teenserien. "Gefährliche Nachhilfe", ho ho, da läuft es mir ja schon eiskalt den Rücken runter... Ansonsten war die Story, wie fast alles, was wir bisher bei "One Tree Hill" gesehen haben, sehr vorhersehbar. Natürlich würde sie am Ende nachgeben und ihm tatsächlich Nachhilfe geben. Trotzdem habe ich mittlerweile wenigstens unterbewusst das Gefühl, dass da noch was kommen kann, das mir gefallen wird. Das ist auch der einzige Grund, warum ich weiterhin schauen werde.

Wenigstens hat diese Story mal einen etwas netteren Nathan zeigen können, wobei natürlich klar ist, dass Haley nicht durch reinen Zufall seine Nachhilfelehrerin geworden ist. Etwas, das mit reiner Vorhersehbarkeit nichts mehr zu tun hat. Offensichtlich hat Nathan da persönlich die Hände im Spiel gehabt. Denn wie lässt es sich sonst erklären, dass das Mädchen, das er noch am Morgen eindeutig als Lucas’ Freundin identifiziert hat, plötzlich die einzige Person ist, die ihm aus seiner derzeitigen Lernmisere helfen kann? Aber gerade das macht diese Storyline doch irgendwie interessant. Ich hoffe, die Autoren lassen sich mit dieser Beziehung etwas Zeit.

Denn dass die beiden was miteinander haben werden, ist wohl nach dem Gesetz der Serie (und damit meine ich nicht das Buch des Biologen Paul Kammerer) schon klar, ebenso wie die Verbindung zwischen Peyton und Lucas. Auch dass Lucas sicherlich in nicht allzu entfernter Zukunft (zufällig oder auch nicht) von der Nachhilfe erfahren wird, dürfte klar sein. Einzig und allein inwieweit sich Nathan und Haley vielleicht schon bald näher kommen und vor allem welche Absichten ersterer dabei verfolgt, bleiben abzuwarten. Hoffentlich wird es nicht so klischeehaft, wie es die ersten Folgen bisher waren...

Mit der Mutter Karen konnte ich in dieser Folge erstmals etwas mehr anfangen. Wie sie sich gegenüber den anderen Müttern verhalten hat, war mehr als gerechtfertigt, klar war natürlich, dass sie bei dem Booster-Treffen auftauchen würde. Allerdings gefiel mir, dass sie in dieser Folge nicht mehr so weinerlich und selbst bemitleidend rüberkam.

Mit dem Vater hingegen wird es immer schlimmer. Das war mir wirklich schon ein bisschen zu übermäßig dramatisch, wie er da so bei schummrigem Licht mit einem Glas Alkohol in seinem Chefsessel saß und auf die Ankunft seines Sohnes wartete. Die kläglichen Versuche, durch ein bisschen Backgroundstory irgendwie Sympathiepunkte zu sammeln, scheiterten bei mir auf ganzer Linie. Oh nein, der Arme möchte doch nur ein besseres Leben für seinen Sohn, als er es hatte. Na, das erklärt natürlich, warum er sich ihm gegenüber wie ein dämlicher Arsch verhält und ihn so weit unter Druck setzt, dass dessen Leben sich vollkommen darauf konzentriert, seinem Vater zu gefallen. Klingt fast so, als hätte ich wiederum Mitleid mit Nathan, was aber auch noch nicht wirklich der Fall ist. Bisher wurde das nicht gut genug rübergebracht.

Um noch mal auf die Vorhersehbarkeit zurück zu kommen. Ich sag nur Peytons Comics. Was daran vorhersehbar war, brauche ich wohl nicht mehr zu erläutern. Trotzdem war es ganz nett. Peyton lässt mich aber bisher – bis auf ihr engelsgleiches Gesicht und die hübschen Locken – völlig kalt. Sie langweilt mich und ich kann nichts mit ihr anfangen. Sicher ist es interessanter, mal jemanden zu sehen, der durch das Verlangen nach Zugehörigkeit einerseits und das innere Streben nach dem Anderssein auf der anderen Seite zwiegespalten ist, aber bei ihr fehlt mir da einfach was. Ich kann mit ihr bisher wenig anfangen.

Whitey und Jake gefielen mir auch in dieser Folge wieder. Ersterer hat auch noch gute Sprüche drauf, abgesehen davon, dass er einer der wenigen Sympathen in der Serie ist. Auch den genüsslich zufriedenen Gesichtsausdruck, als er Nathan im Team degradiert hat, konnte man nur allzu gut nachvollziehen. Allerdings glaube ich nicht wie der Vater, dass Whitey das macht, um Dan im Nachhinein eins auszuwischen, sondern vielmehr weil er sieht, wie sich Nathan genauso bescheuert verhält wie sein Vater damals, und er dem diesmal gleich einen Riegel vorschieben will. Auch Brooke gefällt mir ganz gut. Sie ist einfach amüsant und in ihr steckt sicherlich mehr, als sie bisher preisgibt. Außerdem mag ich rauchige Stimmen bei Frauen und deshalb gefällt mir ihre Originalstimme extrem gut.

Fazit

Insgesamt war die Folge schon etwas besser, mit den Charakteren kann man sich langsam anfreunden. Aber da geht nach oben noch einiges und es kommt einfach zu oft vor, dass ich mich hier gelangweilt habe. Wie das Team Lucas sabotiert hat, war einfach nur lächerlich. Aber das scheint sich durch die Nachhilfe wohl in kommenden Folgen hoffentlich zu legen. Ansonsten war es auch nicht wirklich fesselnd und – sorry, dass ich mich immer wiederholen muss, aber es ist nun mal einfach so – viel zu vorhersehbar. Aus mir unerfindlichen Gründen glaube ich aber trotzdem, dass es noch besser wird. Deshalb schaue ich definitiv weiter und gebe für diese Folge fünf Punkte.

Nadine Watz - myFanbase

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