Bewertung

Review: #2.12 Verbindung abgebrochen

Foto: Wentworth Miller & Anthony John Denison, Prison Break - Copyright: Twentieth Century Fox Home Entertainment
Wentworth Miller & Anthony John Denison, Prison Break
© Twentieth Century Fox Home Entertainment

Schon wieder endet eine Episode mit dem Tod in spe eines Hauptcharakters und auch sonst geht es drunter und drüber und die Vorzeichen ändern sich in mehreren Geschichten.

Vater

Michael trifft auf seinen Vater und erinnert sich an eine miserable Jugend, für die er ihn verantwortlich macht. Dass solche Ereignisse einen nicht einfach kalt lassen können, ist absolut verständlich, warum die Geschichte aber zunächst so aufgebaut werden musste, als ob Michaels Vater derjenige war, der Michael schlug, ist völlig unverständlich. Aber was tut man nicht alles für einen dramatischen Bogen. Immerhin war es sehr interessant, etwas aus Michaels Vergangenheit zu erfahren und so die Figur an sich besser verstehen können. Nachdem Lincoln und Vater Burrows dann gemeinsam die Situation erklären, die Verbindung zu Sara herstellen können und Michael die Entschuldigung quasi annimmt, ist auch alles wieder gut.

Nun heißt es ab zum Flugzeug, Sucre ist schon die ganze Zeit ungeduldig gewesen. Gut dass Mahone auftaucht, um den vier Jungs ein bissel Feuer unterm Hintern zu machen. Nachdem zwischen Michael und seinem Vater alles geklärt war, ist es kaum überraschend gewesen, dass dieser sich aus der Serie verabschiedet. Die Frage war nur, ob er es in Michaels Armen tut oder ob er unter den Schreien von Michael kurz vor dem Auto schon zusammen bricht. Ersteres war der Fall und so gab es die Gelegenheit eine ordentliche Bestattung abzuhalten. Mir war noch so, als ob Sucre was von zwei Stunden erzählt hätte, aber so eilig hatten sie es dann wohl doch nicht. Darüber kann ich insofern auch mal drüber hinweg sehen, weil das Gespräch von Michael und Lincoln am schnell errichteten Grab ihres Vaters wirklich sehr gelungen ist.

Was an der ganzen Story aber absolut positiv war, ist der Fakt, dass Lincoln und Michael sich nun entschieden haben, richtig in die Offensive zu gehen. Sucre muss also alleine nach Panama fliegen und wir wissen leider nicht, ob er es nun geschafft hat, oder ob Mahone doch noch für einen Abschuss der Maschine sorgen konnte. Einen solchen stillen Abschied hätte er aber nicht verdient und ich gehe davon aus, dass er es geschafft hat. Aus der Idee von Michael und Lincoln, nicht mehr wegzurennen, ist dann aber doch zunächst nichts geworden, denn Mahone war ihnen schon wieder auf den Fersen. Als sie dann endlich einen Ort mit Empfang gefunden haben, um Sara anzurufen, habe ich mich zunächst gewundert, warum Lincoln nicht anhält. Immerhin bestand die Gefahr, dass er wieder aus dem Empfangsgebiet rausfährt. Dazu kam es aber gar nicht mehr, denn die beiden wurden angehalten. Mit voller Wucht knallt Mahone in ihr Auto rein und bedroht sie nun mit einer Waffe. So wie er bisher drauf war, müsste er sie eigentlich sofort erschießen, ohne Fragen und ohne Zögern, aber wir wissen, dass die Serie nächste Woche nicht zu Ende ist, also muss doch wieder was dazwischen kommen. Die Frage ist nur was. Vielleicht ist Sucre vom Flugzeug abgesprungen, als die Jets kamen. Oder zahlreiche Wölfe bedrohen Mahone in der Prärie. Mal schauen, was man sich ausgedacht hat.

Gerettet

Bei Sara war es der schon vermutete Badewannenstöpsel, den sie mit den Zähnen ziehen konnte und somit dem Tod gerade so entkam. Dabei wollte Kellerman doch alles richtig machen und hatte sogar sein Starter-Kit zur Leichenentsorgung dabei. Die Beschwerde der Nachbarn, die ihn letztlich ablenkt und Sara so ihre einzige Chance nutzen kann, ist immerhin nicht irgendwie inszeniert und unrealistisch, sondern durchaus nachvollziehbar. Sara kann flüchten, weiß aber immer noch nicht genau, was eigentlich los ist. Vorerst ist sie aber gerettet.

Ganz anders sieht es da für Kellerman aus. Seine Auftraggeber sind über die Entwicklungen gar nicht glücklich und wollen nun seine Identität einfach auslöschen. Das ist aber ganz schön kompliziert und irgendwie offenbar wieder ein Problem, bei dem sich die Autoren nicht besser zu helfen wissen, als relativ unlogisch agieren zu lassen. Ich hätte Kellerman einfach aufgespürt und ins Jenseits befördert. Immerhin weiß er eine ganze Menge und wenn sich sein Arbeitgeber gegen ihn stellt, wird er zum Einzelkämpfer und zu einer potenziellen Gefahr. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass er noch eine Hilfe für Lincoln wird und seine Rettung darstellt, weil sein Wissen einen gewaltigen Sprung nach vorne bringt. Für die Serie ist das sicherlich eine interessante Entwicklung, dass sie nun aber zustande kommen könnte (vielleicht irre ich mich auch, was bei den vielen Wendungen in der Serie durchaus möglich ist), ist eindeutig ein dämlicher Fehler der "Bösen". Für mich bleibt es unverständlich, warum Kellerman noch lebt, aber auch das bringt einen dazu, weiterhin einzuschalten und ich bin gerne bereit, noch eine Erklärung geliefert zu bekommen, warum man Kellerman nicht einfach töten kann, sondern auslöschen muss.

Idylle

Endlich spielt C-Note auch mal wieder eine Rolle in der Serie. In den letzten Wochen ist es ihm offenbar wirklich gut ergangen. Das schönste Leben ist es nicht, aber er war bei seiner Familie und hat es selbst gut ausgedrückt, als er meinte, dass sich all der Stress für diesen Moment gelohnt habe. Er ist eben ein richtigen Familienmensch und liebt seine Frau und sein Kind über alles. Da man sich mit ihm beschäftigte, war leider auch klar, dass irgendwas passieren wird. Dass es dann ausgerechnet seine Frau erwischt, ist wohl fast noch schlimmer, als wenn er wieder in den Knast gemusst hätte. Sie hat sich bisher nie eines Verbrechens schuldig gemacht und einfach aus Liebe gehandelt (was Maricruz nicht konnte) und muss nun mit den Konsequenzen leben. Die Geschichte der Familie liest sich wie eine einzige Unglücksmeldung und mich persönlich nimmt dieser Handlungstrang am meisten mit, weil er in ich stimmig ist und C-Note eigentlich nichts will, außer in Ruhe gelassen zu werden. Ich bin sehr gespannt, wie seine Geschichte weiter geht und hoffe, dass man gleich nächste Woche darauf eingehen wird.

Aus dem Spiel

Bellick hat sich nun eindeutig selbst ein Bein gestellt und muss für seine emotionalen Ausbrüche büßen. Er gilt jetzt als Mörder von Geary, obwohl er doch seine ganze schauspielerische Klasse in die Waagschale geworfen hat und um seinen Freund trauerte. Doch irgendwann hat er sich tatsächlich in zu viele Widersprüche verstrickt, seine Aussagen zu oft korrigiert und einfach dann auch ein bisschen Pech gehabt. Das war es nun also für Bellick, was bedeutet, dass T-Bag wohl erstmal seine Ruhe haben wird. Allerdings könnte die örtliche Polizei vielleicht doch noch Nachforschungen anstellen und muss ja auch auf Blutspuren treffen. Die Frage ist einfach, wie viel Vorsprung er haben wird und was er anstellt. Macht er sich jetzt einfach ein schönes Leben oder ist er doch immer noch so von Rache besessen, dass er sein ursprüngliches Ziel wieder verfolgt.

Fazit

Ich werde einfach nicht richtig glücklich mit dieser Staffel, weil doch immer wieder Dinge geschehen, die für mich zu konstruiert wirken, aber das neue Ziel von Michael und Lincoln macht Hoffnung, dass der zweite Teil doch noch zulegen kann. Auch die mögliche neue Rolle von Kellerman verspricht Einiges.

Emil Groth - myFanbase

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