Review: #2.13 Abrechnung!
Die Geschichte um Lincoln und Michael fügt sich langsam zu einem großen Ganzen zusammen und wie erwartet haben die beiden mit Kellerman nun einen starken Mann für den Rückschlag an ihrer Seite.
Interessenkonflikte
Mahone war schon wieder so nah dran, aber da er diesmal seine Kaltblütigkeit vermissen ließ, hat er seine Mission nicht beenden können und wurde von der Grenzpolizei aufgehalten. Eigentlich eine ordentliche Lösung für diesen Cliffhanger, die nicht völlig aus der Luft geholt ist. Der Grenzpolizei war jedenfalls nicht nach Toten und durch die zahlenmäßige Überlegenheit konnten sie ihre Interessen durchsetzen. Bill findet die Neuigkeit allerdings gar nicht gut, weil er die Brüder endlich tot sehen will. Dabei finden wir auch endlich heraus, dass die Kette nach oben noch lange nicht fertig ist und auch Bill nur ein Glied ist, das bei Misserfolg Konsequenzen zu spüren bekommen wird. Dieser "Mann ohne Stimme" war schon ein wenig gruselig. Mahone den Auftrag zu geben, sie einfach mal eben so hinzurichten, ist dementsprechend auch Ausdruck von Bills Hilflosigkeit. Die ständige Drohung verliert dann wohl auch irgendwann an Wirkung.
Mahone hat es da Michael gegenüber eigentlich schön ausdrücken können. Er hat einfach keine andere Wahl und ich muss an dieser Stelle einfach nochmal erwähnen, wie großartig William Fichtner diesen Zwiespalt in seiner Figur darstellt. Der Charakter ist wirklich eine der Stärken dieser Staffel. Ich gehe fest davon aus, dass man sich dieser Figur noch nicht entledigt hat, weil dieser Konflikt einfach noch so viel Potenzial hat. Mahone wurde sicherlich nur angeschossen und wird weiter um das Wohlergehen seiner Familie kämpfen und somit weiterjagen.
Abrechnung
Nach den Entwicklungen der letzten Woche war es vorhersehbar, auch wenn die Autoren zunächst doch wieder in die andere Richtung lenken wollten. Ich war jedenfalls sehr überrascht, als Kellerman Bill anrief und ihm sagte, dass er weiter unbedingt für sein Land dienen möchte, direkten Kontakt zur Präsidentin will und seinen Fehler ausbügeln möchte. Da er aber immer sehr treu und entschlossen herüberkam, habe ich ihm das auch abgenommen. Bill selbst hat nach Kellermans Drohung aber auch gemerkt, welch fatalen Fehler er begangen hat und wollte über Mahone für Kellermans Tod sorgen, weil er sicherlich noch eine Gefahr darstellen könnte. Doch Bill wurde von seinem Eifer geblendet und muss nun feststellen, dass Kellerman diese Gefahr schon darstellt und seine Position genutzt hat, um die beiden wichtigsten Menschen zu befreien, die ihm helfen können, sich zu rächen.
Auch wenn es wirklich nur Bills Naivität zu verdanken ist, dass Kellerman in diese Position gekommen ist, finde ich diese Entwicklung großartig. Zum einen schöpft das natürlich riesige Hoffnung für Lincoln, endlich frei zu sein. Zum anderen gewinnt die Serie unglaublich an Spannung, wenn zwei gleichwertige Gegner aufeinander treffen. Der geplante Gegenschlag von Michael und Lincoln muss nun kein Augen zu und durch mehr sein, sondern kann sorgfältig organisiert werden und somit verheerende Auswirkungen haben. Mehr als man mit etwas Selbstgerechtigkeit erreichen kann. Man darf allerdings nicht vergessen, dass Kellerman theoretisch immer noch für die Präsidentin arbeiten könnte und Michael und Lincoln lebend als Druckmittel benutzen will, um eine starke Position im Machtgefüge zu erlangen. In welche Richtungen er alles blufft, ist noch nicht klar. Mal schauen, ob die Autoren diese Unsicherheit in der nächsten Episode noch berücksichtigen oder doch recht schnell aufklären.
Sucre und Sara
Nicht unerwähnt, aber doch mit sehr wenig Zeit wurden Sucre und Sara bedacht. Sucre hat den richtigen Fallschirm erwischt und wir wissen nun, dass er lebt. Wie er sich nun alleine durch die mexikanische Wüste schlagen will, ist noch unklar, aber er ist ein Überlebenskämpfer und kann sich nun wohl voll und ganz auf Maricruz konzentrieren.
Sara hat eine sehr bewegende Mailbox – Nachricht für Michael hinterlassen und ist mit den Nerven fertig, als sie von dessen Gefangennahme erfährt. Ihre ernsthaften Selbstmordgedanken sind besorgniserregend, aber sehr nachvollziehbar. Doch das war nur inszeniert, hat sie sich doch nur die Haare schneiden wollen, um sich ein neues Outfit zu verpassen. Ich muss aber sagen, dass ich das beinahe verpasst hätte. Was mich nun aber viel mehr beschäftigt, ist die Frage, ob Sara beim Wegschmeißen ihrer Dokumente nicht auch den Beweis mit weggeworfen hat, der Lincolns Freiheit bedeutet. Da könnte noch eine lange Müllsuche auf uns zukommen.
Fox River
Bellick hat zwar Geary nicht getötet, aber seine Unschuld zu beweisen, ist nahezu unmöglich. Folglich kann er sich jetzt mal wie Lincoln fühlen. Immerhin hat er keine Todesstrafe zu erwarten, aber die alte Wirungsstätte nun aus anderer Perspektive zu erleben, könnte durchaus fast noch schlimmer sein. 25 Jahre sind eine lange Zeit. Bellicks Idee, sich nach Fox River verlegen zu lassen, ist durchaus gut gewesen, aber er konnte wirklich nicht damit rechnen, dass der neue, knallharte Gefängnisdirektor an ihm ein Exempel statuieren will. Er kann einem fast nur noch Leid tun. Das werden auf jeden Fall noch interessante Szenen.
Am Ziel
T-Bag ist wirklich mit allen Wassern gewaschen und mehr als nur gnadenlos. Schon das Ergattern der Prothese verdeutlicht erneut sein resolutes Vorgehen. Während man bei anderen Morden die Notwendigkeit zum Selbstschutz oder Zielerreichen durchaus noch nachvollziehen konnte, wäre es hier absolut ohne Totschlag möglich gewesen. Es hätte eben nur einen Moment gedauert, aber wer T-Bag blöd kommt, muss eben mit den Konsequenzen rechnen. Dass er dann aber wirklich diese Frau, Denise, becirzen kann und gleich bekommt, was er will, ist für den Zuschauer nur unverständlich. Dieser widerliche Typ bekommt so schnell eine Frau rum. Man muss denen wohl zu Gute halten, dass sie ihn nicht kennen. Dass Denise T-Bag aber erst auf dem Bild erkennt, als es zu spät ist, erfordert leider das Zudrücken mindestens eines Auges. Sagen wir einfach, sie war so glücklich, dass sie dafür keine Zeit hatte. T-Bag hat jedenfalls die Adresse von Susan Hollander bekommen, drückt sein Mitleid aus, dass er Denise nun leider töten muss und steht kurz darauf vor Susans Tür. Ich wäre wahrscheinlich vor Schreck in Ohnmacht gefallen. Was hat T-Bag jetzt vor? Der erste Eindruck vermittelte jedenfalls nicht, dass er Susan töten will. Die nächste Folge wird hoffentlich weitere Hinweise bringen.
Fazit
Eine sehr gute Folge, deren Entwicklungen der Staffel absolut gut tun. Trotzdem gibt es nur acht Punkte, weil ich hoffe, dass man noch eine Schippe drauflegen kann. Ich bin jedenfalls gespannt, wie die Brüder nun mit Kellerman den Gegenschlag organisieren und freue mich auf eine hoffentlich baldige Vereinigung von Sara und Michael.
Emil Groth - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: The Killing BoxErstausstrahlung (US): 27.11.2006
Erstausstrahlung (DE): 03.01.2008
Regie: Bobby Roth
Drehbuch: Zack Estrin
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