Bewertung

Review: #2.18 Hand in Hand mit dem Schicksal

Ein Cliffhanger reicht nicht mehr aus. Diese Episode schlägt nach durchwachsenem Beginn gleich richtig auf die Pauke und entlässt wirklich jeden Zuschauer mit einem Hochgefühl an Spannung in eine Wartezeit, die einem sicher länger als eine Woche vorkommen wird.

Am Ende

C-Note hat sich freiwillig in die Gewalt von Mahone begeben und wollte ihm Michael liefern. Das lief aber nicht so wie erhofft. Bill Kim glaubt Michael in seiner Gewalt und schickt so den üblichen Auftrag an Mahone: C-Note muss sterben. Mahone fällt die Ausführung sichtlich schwer und damit der Verdacht nicht wieder auf ihn fällt, erpresst Mahone C-Note mit dem Wohle seiner Familie. C-Note soll Selbstmord begehen. Da ihm dies schon irgendwie klar ist, kommt es zu einer höchst bewegenden Abschiedsszene von seiner Frau. Ich kann mir nicht helfen, aber dieser Abschnitt aus "Prison Break" ist bei weitem der emotional gelungenste. Die Familienszenen von C-Note gehen mir immer extrem nah und wenn ich jemandem ein Happy End wünsche, dann ihm. Deshalb hoffe ich auch inständig, dass Mahone noch rechtzeitig reingestürmt kommt und ihn rettet, weil sie Michael noch nicht haben und er ihnen wieder helfen muss.

Im Visier

Der zweite Cliffhanger ist etwas weniger spektakulär, aber wohl weitaus bedeutsamer für die Gesamthandlung. Kellerman führt seinen Rachefeldzug nun alleine fort und visiert die Präsidentin an. Was will er damit eigentlich erreichen? Das einzige Ziel, das er noch zu haben scheint, ist wohl persönliche Genugtuung und der Beweis, dass man ihn so nicht hätte behandeln sollen. Ansonsten nützt ihm der Tod der Präsidentin herzlich wenig. Ich kann mir sogar vorstellen, dass der sonst so durchdachte Kellerman noch nicht mal weiß, was er danach macht. Flieht er? Stirbt er den Märtyrertod? Oder wird er vielleicht doch noch abgehalten. Er ist schon recht einfach in diese Position gekommen, wenn man bedenkt, wie hoch die Sicherheitsvorkehrungen eigentlich sind, zumal man zu wissen glaubt, dass es einen Anschlag gibt. Hierin liegt vielleicht auch noch ein großes Problem. Bill glaubt bisher, dass Michael die Präsidentin angreifen will, nicht, dass man ihm einen möglichen Mord anhängt. Kellerman wäre ein solcher Zug zumindest zuzutrauen. Und selbst wenn er dies nicht vorhat, so sucht man sich eben einfach einen günstigen Sündenbock, wie man es mit Lincoln auch schon getan hat. Setzen wir den Spekulationen aber hier mal ein Ende. Die nächsten Folgen (und wir gehen straff aufs Staffelfinale zu) werden sicherlich noch einige Überraschungen für uns parat haben.

Dilletantisch

Es mangelt wirklich nicht an Möglichkeiten, Michael und Lincoln dingfest zu machen, weil Bill Kim und Konsorten einfach über die besseren Möglichkeiten und viel mehr Potenzial zur Überwachung und Verwirrung verfügen. Doch in den entscheidenden Momenten stellen sie sich einfach zu dämlich an und haben immer wieder das Nachsehen. Michael und Lincoln dagegen nutzen ihr ganzes Potenzial hervorragend aus, vertrauen prinzipiell erstmal niemanden und kennen die Gefahren so gut, dass sie auf intelligente Weise immer wieder Wege finden, den Gegner aus der Reserve zu locken und an der Nase herum zu führen. Dass dies aber wirklich immer klappt, ist im Endeffekt pures Glück. Wäre Mahone nur immer vor Ort, er ist und bleibt der einzige, der sich mit Michael messen kann.

So schaffen es Michael, Sara und Lincoln also letztlich doch, den richtigen Vertrauten zu finden. Dieser hat aber leider nicht die guten Nachrichten für das Trio. Die Aufnahme hat vor Gericht keine Beweiskraft, weil es nicht das Original ist sondern eine spätere Kopie. Naja, war ja irgendwie klar. Ob Pope damit was zu tun hat? Ich würde ja trotzdem (oder jetzt erst recht) die Datei mehrfach kopieren und an verschiedene Quellen schicken. Auf diese Weise kann man sicherlich einen ordentlichen Medienhype hervorrufen, der doch in irgendeiner Form helfen muss. Nun gut. Ich hoffe einfach mal, dass man trotzdem auf dem richtigen Weg ist und trotzdem irgendetwas erreichen kann.

Obwohl man sich bei dieser Geschichte sehr viel Mühe gegeben hat, hat sie mich leider nie wirklich gepackt. Die Schnitzeljagd war eigentlich nur amüsant und weniger spannend. Erst als Sara die Wahrheit herausfand, stockte einem mal der Atem.

Bedrohung

T-Bag hat sich auf seine zu verachtende Weise eine neue Identität verschafft und somit wieder sämtliche Symphatien bei mir verspielt. Auch wenn er eigentlich keine andere Wahl hat, könnte er wenigstens versuchen, eine andere Möglichkeit zu finden, um sich ein schönes restliches Leben außerhalb der USA zu machen. Es ist ja nicht so, dass es keine Ausweisfälscher gäbe. Nun gut, da er es kaum erwarten kann, wegzukommen, fliegt er nun also mit zwei Umstiegen aus dem Land. Sein Geld musste er im Rucksack als Gepäck aufgeben. Na das kann doch nicht gut gehen. Zwei Mal Umsteigen, jeder der schonmal geflogen ist, weiß, wie riskant das für das Gepäck ist. Allerdings ist das zunächst noch sein geringstes Problem, weil er zufälliger Weise einen alten Bekannten im gleicher Flieger zu sitzen hat. Bellick will sich eigentlich gerade auf den Weg zu Sucre machen, der inzwischen glücklich sein Liebesnest mit Maricruz erreicht hat. Vielleicht hat Sucre somit das Glück, was C-Note die ganze Zeit verwehrt war. Wenn Bellick nämlich durch T-Bag abgelenkt wird, bleibt Sucre vielleicht noch Zeit, um gewarnt zu werden und fliehen zu können. Auch hier, bei dem fast schon dritten Cliffhanger, kann man Warten, dass die nächste Folge Aufschluss darüber gibt, in welche Richtung es weitergehen wird.

Fazit

Nach schwachem Start ging es mit einem hervorragenden Spannungsanstieg zum Ende hin zu gleich mehreren Cliffhangern, die einen die nächste Episode unerlässlich machen.

Emil Groth - myFanbase

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