Bewertung

Review: #2.21 Zieländerung

Foto: Wentworth Miller & Amaury Nolasco, Prison Break - Copyright: Twentieth Century Fox Home Entertainment
Wentworth Miller & Amaury Nolasco, Prison Break
© Twentieth Century Fox Home Entertainment

Wieder mal geht nicht alles nach Plan, was dazu führt, dass die zweite Staffel nun ein Finale haben wird, bei dem noch wirklich alles passieren kann. Diese Episode hat also den Weg gebahnt, doch leider sind die Autoren in ein paar alte Angewohnheiten verfallen, die sich für mich in inhaltlichen Ungereimtheiten widerspiegeln.

T-Bag

Michael hat sich schleunigst nach Panama begeben und trifft dort auch gleich auf den überraschten Sucre und auf Bellick. Gemeinsam wollen sie sich T-Bag schnappen und für jeden macht die gemeinsame Sache auch durchaus Sinn. Bellick will das Geld, Sucre will Maricruz retten und Michael will T-Bag einfach sicher verwahrt wissen. Das kurze "Best of T-Bags Morde, die Michael miterlebt hat" war allerdings überflüssig. Jeder weiß, warum Michael ihn im Knast sehen will und dass Bagwell eine Vielzahl von abscheulichen Morden begangen hat, ist ebenso jedem bewusst. Nun gut, die Szene gesellt sich ganz gut zu dem insgesamt recht unspektakulären Start der Episode.

Michael zaubert dann recht schnell einen Plan aus dem Hut, da er durch die Knallfrösche, die er wohl schon immer bei sich getragen hat, herausfinden konnte, dass es eine Falle ist. Sie locken T-Bag aus dem Hotel, lassen ihn von den Polizisten verfolgen und verfolgen ihrerseits dann die Polizisten. Letztere stellt unser Trio dann auch und sie dringen in das Haus ein, in dem T-Bag Unterschlupf gefunden hat. Statt ihm aber in Ruhe aufzulauern, rufen sie laut seinen Namen, damit er auch genau weiß, was auf ihn zukommt. Dass Bellick so dämlich ist, hat er uns schon gezeigt, als er Haywire verfolgte, aber dass Michael auch noch darauf einsteigt, hat mich dann doch überrascht. Jedenfalls ergibt sich T-Bag ohne Widerstand, kann aber flüchten, weil weder Michael noch Sucre oder Bellick rechtzeitig merkten, dass etwas faul ist. Eigentlich sollten sie T-Bag alle lange genug kennen, um zu wissen, dass er sich nicht so einfach ergibt. Bellick bekommt dafür prompt die gerechte Strafe. Ihm winkt nun wohl endgültig wieder der Knast. Wie kommt Sucre aber jetzt an Maricruz ran? Diese Frage muss uns wohl die nächste Folge beantworten oder Bellick hat doch nur geblufft.

Michael hat T-Bag jedenfalls noch fassen können, nachdem dieser Sucre mal eben einen Schraubenzieher in die Schulter jagte, er dann aber nicht mehr dazu kam, auch Michael noch eine mitzugeben. Diese Szene ging einfach zu schnell, aber ganz schlüssig ist sie mir nicht. Das Hin und Her beendet Michael dann endlich, in dem er T-Bag auf den Boden quasi festnagelt. Welch eine Genugtuung. Michael hat sein Ziel erreicht, T-Bag eine köstlich schmerzende Strafe erhalten, und warum auch immer er diesmal keine Möglichkeit hatte zu fliehen, er ist endlich in Gewahrsam. Obendrein hat Michael auch noch die fünf Millionen, die inzwischen aber bestimmt schon etwas geschrumpft sind. Ab zum Boot und mit Lincoln weg, doch dieser ist nicht mehr da. Hat Michael wirklich gedacht, Lincoln wartet dort einfach auf ihn?

Mahone

Das Brüderpaar geht eben durch dick und dünn und Lincoln hat schnell herausgefunden, was Michael vorhat, also nichts wie hinterher. Zum Glück hat er das auch getan, denn so konnte er Michael zunächst vor Mahone retten. Doch Lincoln beweist dann leider, dass auch er einfach kein Mörder ist und lässt sich von Mahone überwältigen. Man ist immer etwas unsicher, ob man es nun gut finden soll, dass die Brüder ein Gewissen haben, oder ob man sich nicht doch jedes Mal vor den Kopf schlagen sollte, weil sie sich immer wieder überlisten lassen. So ein Warnschuss aus sicherer Entfernung ist doch nicht zu viel verlangt. Im Zweikampf setzt sich Linc ständig durch, sobald er aber im Besitz einer Waffe ist, verliert er. Die Überzeugung, man sei mit Waffe im Vorteil, ist eben doch eine der größten Schwächen.

Mahone nimmt Kontakt zu Michael auf und bittet ihn überraschenderweise nicht darum, sich zu stellen oder einfach nur herzukommen, damit Mahone endlich seine Aufgabe erfüllen kann, nein, er möchte das Geld und das Boot, um selbst unterzutauchen. Will er seine Familie nun doch verlassen oder würde er sie dann noch irgendwie holen? Wenn er einfach nur will, dass alles vorbei ist, warum fliehen dann nicht alle drei gemeinsam? Das Geld reicht, das Boot ist groß genug und Feinde sind sie doch nur, weil sie Feinde sein müssen. Man stelle sich mal das Team Michael – Mahone vor. Sie wären doch jedem Ermittler zehn Schritte voraus. Schade, dass diese Option den Autoren wohl nicht eingefallen ist. Nach meinem jetzigen Wissensstand wäre das gar nicht so abwegig und recht erfolgsversprechend. Aber wer weiß, was Mahone wirklich vor hat.

Kellerman

Er hat alles so gut vorbereitet, um in Ehren zu sterben. Doch die Waffe hat versagt. Es muss wohl mit das Schlimmste sein, wenn ein Selbstmordversuch nicht gelingt, besonders, wenn er derart geplant ist und nicht spontan war. Pauls Schwester findet dann aber die richtigen Worte und so öffnet sich plötzlich wieder eine Tür, die schon längst verschlossen zu sein schien. Profitieren tut davon vor allem Sara, der man diese Wendung natürlich mehr als nur gönnt. Sie hat nie etwas Böses getan, sondern ein paar Regeln gebrochen, um diejenigen zu retten, die keine andere Chance hatten. Dass sie außerdem Michael zu Liebe auch noch sich hat fangen lassen, ist ein weiteres Opfer, das sie aus Liebe gebracht hat. Die Wendung in ihrem Fall ist also irgendwie auch verdient. Zwölf Jahre bzw. neun bei guter Führung wären auch echt heftig gewesen. Warum Paul allerdings ein vertrauenswürdiger Zeuge ist, kann ich nicht ganz verstehen. Wollte Bill Kim seine Identität nicht auslöschen? Oder habe ich da etwas falsch verstanden? Wenn er jetzt wirklich alle Karten auf den Tisch legt und man ihm glaubt, dann ist das nicht nur für Sara die Rettung, sondern eigentlich auch für Lincoln. Man darf gespannt sein, was das Finale alles bringen wird.

Fazit

Eine spannende Episode, die noch viele Fragen offen lässt, die in der nächsten Folge hoffentlich beantwortet werden. Leider gab es aber auch wieder einige Ungereimtheiten, die bei der Bewertung nicht unberücksichtigt bleiben können.

Emil Groth - myFanbase

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