Bewertung

Review: #2.22 Projekt Sona

Foto: Wentworth Miller & Sarah Wayne Callies, Prison Break - Copyright: Twentieth Century Fox Home Entertainment
Wentworth Miller & Sarah Wayne Callies, Prison Break
© Twentieth Century Fox Home Entertainment

Das war es also, das Finale der zweiten Staffel. Es ging noch mal richtig zur Sache und fast jede Minute änderte sich etwas. Gewonnen hat allerdings niemand so wirklich. Einzig Lincoln ist nun ein freier Mann und auch Sara kommt wohl noch gut aus der Geschichte raus. Alle anderen, egal ob gut oder böse, haben dagegen nun noch einige Probleme, die für eine dritte Staffel genügend Potenzial mitgeben.

Sara und Michael

Michael ist nun also doch wieder im Knast, aber nicht, weil sein Plan nicht funktionierte, sondern weil man sich zu viel Zeit gelassen hat. Statt die Flucht zu vollenden, hat man sich im Erfolg gebadet und so Bill Kim die Chance gegeben, doch noch eine Strich durch die Rechnung zu machen. Hier stellen sich folglich wieder ein paar Fragen nach dem "Warum musste es so kommen", aber dieses Mal will ich nicht auf der etwas künstlich kreierten Szene rumreiten, denn sie hat mein persönliches Highlight dieser Folge ermöglicht. Bill Kim hat das bekommen, was er verdient. Sara hat ihn eiskalt erschossen. Sie war danach völlig durcheinander, weil sie einen Menschen erschossen hat. Da kann ich sie aber beruhigen. Das war kein Mensch, sondern nur ein widerwärtiges Etwas, das sein Leben nicht verdient hat. Gut so.

Michael hat sich dann revanchieren können und diesmal Sara gerettet, sich dafür aber opfern müssen. In der ersten Staffel habe ich die beiden nicht so gemocht, aber in Staffel 2 bin ich zum MiSa-Fan geworden. Die Szenen zwischen den beiden sind von Folge zu Folge besser und intensiver geworden und Michaels Spruch auf die Mailbox war einfach nur süß. Dieser Ausdruck in seinem Gesicht und die Hoffnung in seinen Worten konnten nur noch durch das Lächeln von beiden überboten werden, als sie sich tatsächlich wiedersahen. Leider ist dieses Happy End noch nicht das Ende gewesen und ich kann mir nicht vorstellen, dass es mit den beiden irgendwann mal noch was wird, falls Michael aus dem Gefängnis Sona herauskommen sollte, was er sogar soll. Was die Gegenseite damit genau bezwecken will, ist absolut schleierhaft für mich, aber da muss man einfach abwarten, was man in der dritten Staffel für Informationen bekommt.

Mahone

Was soll man sagen. Michael hat gewonnen. Der endlose Zweikampf zwischen ihm und Mahone hat die zweite Staffel bestimmt und niemand war wirklich im Vorteil. Das letzte Wort hat allerdings Michael. Er hat sich schnell noch etwas ausgedacht und ihn ziemlich hart landen lassen. Drogenbesitz hat auch eine ordentliche Strafe zur Folge und dieser Zug von Michael hat mich wirklich gefreut. Nicht nur, weil es zu der Rivalität zwischen den beiden absolut passt, sondern auch, weil Mahone nun auch im Gefängnis sitzt und auch die dritte Staffel diesem Duo noch Zeit widmen kann. Meine Lieblingsstoryline der zweiten Staffel geht also noch in eine weitere Runde. Sehr schön. Vielleicht verbünden sie sich ja wirklich. Schon letzte Woche habe ich erwähnt, wie genial unschlagbar sie zusammen sein könnten. Unter Umständen ist das genau das Richtige für den Überlebenskampf in Sona, einem Gefängnis, dass so widrige Umstände zu haben scheint, dass einem Fox River wie ein Urlaubsort vorkommen mag.

Sucre und Bellick

Sucre hat verständlicher Weise nur Maricruz im Kopf und versucht alles, um Bellick zu finden, damit er erfährt, wo sie nun ist. Völlig kraftlos trifft er zwar zufällig auf ihn, aber eine Information bekommt er natürlich nicht. Bellick ist viel zu egoistisch und in diesem Moment auch zu ängstlich, um einfach mal den Menschenfreund raushängen zu lassen. Er erhofft sich, dass Sucre ihn retten kann, wenn er durch seine Liebe zu Maricruz angetrieben alles gibt. Eine durchaus berechtigte Hoffnung, denn Sucre handelt schon seit Jahren nur mit Blick auf Maricruz. Alles, was ihm passiert, alles, was er macht, steht in irgendeiner Verbindung zu ihr. Sucre kommt in dieser Hinsicht auch nicht vorwärts. Sein Ziel ist im Moment wieder weiter weg denn je. Wobei ich mich auch hier gefragt habe, ob es nicht sinnvoller wäre, die nähere Umgebung nach Maricruz zu durchforsten, statt sich auf Bellick zu konzentrieren. Irgendwann müsste die Zeit auch knapp werden. Aber auch diese Storyline nehmen wir mit in die nächste Staffel.

T-Bag

Bagwell hatte also noch ein Ass im Ärmel, doch leider musste er sich dazu auf jemand anderen verlassen. Das ist etwas, was er gar nicht gerne macht und, wenn es nur geht, zu vermeiden sucht. Warum dem so ist, bekommt er nun hautnah zu spüren. Er kann sich nicht auf andere Menschen verlassen, weil sie ihn einfach hintergehen werden. Dass dies aus der Sicht des Zuschauers und friedlebenden Menschens nichts Schlimmes ist, sei mal dahin gestellt. Dass Bagwell hinter Gittern gehört, ist nicht nur Michaels Überzeugung gewesen, aber wenn man mal all die Straftaten weglässt und ganz neutral nur die Beziehungen von T-Bag betrachtet, wird schnell klar, dass er immer dann, wenn er jemandem vertraut hat, letztlich den Kürzeren gezogen hat. So erklärt sich dann auch schnell Einiges.

Lincoln

Dank Kellerman ist Lincoln auf freiem Fuß und das, womit alles begonnen hat, findet endlich einen Abschluss. Der, der im Knast war, ist nun zurecht draußen und vor allem frei. Alle Anklagepunkte wurden fallen gelassen. Dass er aus dem Gefängnis ausgebrochen ist, zieht offenbar keine Strafe mehr nach sich. Na ja, so richtig glücklich kann aber selbst er nicht sein. Sein Bruder, dem er alles zu verdanken hat, ist nicht frei. Er hat außerdem viele Menschen verloren, die ihm etwas bedeuteten. Was nun? Geht er zu seinem Sohn? Will er Michael nun retten? Kommt sonst noch etwas auf ihn zu? Mit seiner gewonnenen Freiheit kommen auch einige Aufgaben auf ihn zu. Michael wird ihm nicht aus den Kopf gehen und ich gehe davon aus, dass er jetzt seine Möglichkeiten ausschöpft, um sich zu revanchieren. Die Grundlage für eine neue "erste Staffel" ist jedenfalls gelegt. Es geht wohl wieder direkt um einen Ausbruch mit vielen Bekannten und einigen veränderten Vorzeichen. Der Gedanke stört mich zunächst mal nicht.

Fazit

Ein eher durchwachsene Staffel, die sich aber steigern konnte, geht zu Ende. Das Finale bot nochmals viel Spannung und Emotionen mit einem ständigen Hin und Her zwischen Hoffen und Bangen, und lässt uns nun damit zurück, dass man wissen will, wie es weiter geht, aber bis "demnächst" warten muss.

Emil Groth - myFanbase

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