Bewertung

Review: #3.02 Unerträgliche Glut

Alex und Michael kämpfen mit allen Mitteln um die Gunst von Leechero, der sich aber einer aufgebrachten Meute erwehren muss. Lincoln muss derweil draußen seinen Teil zur Rettung beitragen und Sucre sieht ein, dass er seine Liebe erstmal gehen lassen muss.

Das Unvermeidliche

Zwei Staffeln lang hat Sucre alles dafür gegeben, dass er und seine geliebte Maricruz wiedervereint ein glückliches Leben führen können. Zwei Staffeln lang war mir Marcruz dabei relativ unsymphatisch und so sehr ich Sucre sein Glück gegönnt hatte, so sehr hatte ich doch auch gehofft, dass er sich von ihr lossagen kann. Jetzt, wo dieser unvermeidliche Augenblick gekommen ist, tut es mir aber doch leid. Sucre war wild entschlossen, Bellick zu töten und hatte keine Probleme, mit der Waffe in die Besucherzone zu gelangen. Mit dem Wissen, dass es Maricruz gut geht, ist er gleich wieder abgehauen und hat nicht mal im Ansatz überlegt, Bellick den kleinen Gefallen zu tun, seine Mutter anzurufen. Das war schon sehr bitter und extrem kaltherzig, aber wer will es Sucre verübeln. Für ihn hat schon immer nur eins gezählt, nämlich Maricruz, und so hat er auch nicht vor, Michael zu helfen und lässt Lincoln einfach stehen. Da war mir Sucre ziemlich unsymphatisch, weil er Michael doch so viel zu verdanken hat. Maricruz hätte dieses Mal schon noch auf ihn gewartet. Nun gut, es hat dann aber nicht lange gebraucht, dass ihm die Scheuklappen von den Augen fallen. Der kurze Moment an der Busstation hat ihm gezeigt, welches Leben er vor sich hat, und dabei sind wohl doch einige Luftschlösser in den Seifenblasen geplatzt. Willkommen in der Realität! Die Frage ist nun, welche Motivation Sucre nun noch bleibt? Kann er Jahre vorausträumen, um, wie er sagt, mit einem geordneten Leben zu Maricruz zurück zu kommen? Glaubt er denn ernsthaft, dass sie so lange warten wird, war ihr der überschaubare Gefängnisaufenthalt in Fox River doch schon zu lang? Ich erwarte, dass er sich jetzt gemeinsam mit Lincoln um Michael kümmern wird, denn das ist seine freundschaftliche Pflicht.

Mit Köpfchen 1

Lincoln versucht seinem Bruder irgendwie zu helfen, denn die Frist ist wirklich enorm knapp bemessen. Eine Woche ist nun wirklich nichts und es scheint nahezu unmöglich, aber offenbar haben sie keine Möglichkeit, die Frist zu verlängern. Trotzdem kann man natürlich versuchen, jeder Spur zu folgen, die es gibt, statt tatenlos rumzusitzen und zu warten. Lincoln verfolgt also die Frau, die die Nachricht von Whistler bekommen hat, und bedroht sie so entschieden, dass sie ein Büchlein über Vögel hergibt. Was es damit auf sich hat, interessiert mich wirklich brennend. Ebenso geht es offenbar auch Susan B. Anthony, die Lincoln ihren Namen so schnell preis gab, dass er niemals richtig sein kann. Warum sollte sie auch ihren echten Namen verraten. Sie glaubt, in Lincoln einen Vollidioten gefunden zu haben und lässt sich auf keine Spielchen ein. Da zieht sie doch tatsächlich direkt ihre Waffe und lässt keinen Zweifel an einem resoluten Vorgehen. Das war überraschend, aber diese Linie gefällt mir gut. Als Frau muss man sich eben auch dann Respekt verschaffen, wenn man schon übermächtig ist. Allerdings hat Susan sich dann wohl doch zu sehr darauf konzentriert und Lincoln auf die leichte Schulter genommen, denn irgendwie muss sie verpasst haben, dass er sich ein zweites Buch geholt hat, um ihr dieses dann auszuhändigen. Das hat er dann doch sehr clever angestellt und damit erneut bewiesen, dass man ihn nicht unterschätzen sollte. Wenn Susan aber feststellt, dass sie reingelegt wurde (und das merkt sie gewiss irgendwann), will ich ihr lieber nicht begegnen. Diese Auseinandersetzung verspricht also weiterhin Spannung.

Mit Köpfchen 2

Innerhalb der Mauern von Sona gibt es derweil deutliche Hierarchiekämpfe. Bellick versucht sich hochzuarbeiten, indem er Whistler verrät, Michael bittet einfach so um Leecheros Vertrauen und Alex hofft auf dessen Gunst, indem er ihm Whistler direkt vorsetzt. Der dämliche Untergebene von Leechero kippt unterdessen das Wasserfass um und provoziert damit einen Aufstand, der zwangsläufig irgendwann kommen musste. In Sona bricht also fast das Chaos aus. Die Meute rebelliert langsam. Alex Mahone agiert fast völlig panisch, verfolgt Whistler und zerrt ihn wild durch die Gegend, während er sich dabei selbst zu verteidigen versucht, nachdem er zurecht Michaels plötzlichem Entgegenkommen sehr misstraut. Mahone wird durchaus ein bisschen wahnsinnig im Knast, aber eigentlich war er das vorher auch schon. Doch kurzentschlossenes Handeln ist nicht unbedingt der goldene Weg zum Ziel. Michael erkennt (nach seinem durch T-Bags Beihilfe missglückten Versuch) die Situation und versucht Leecheros Problem so zu lösen, dass er ihn anhört. Er bastelt mal eben was zusammen (McGyver wäre neidisch) und sprengt die Wasserleitung frei. Das war wirklich spannend, weil man einfach nicht wusste, was genau Michael vorhatte. Es wären auch andere Szenarien möglich gewesen, wobei das meiste davon zu diesem Zeitpunkt der Staffel wohl viel zu verfrüht gewesen wäre. Jedenfalls hat Michael die besseren Argumente und Mahone guckt in die Röhre. Verheerend war Michaels Aktion auch für den Führer des Aufstandes, der, wie es sich in einem guten Herrschaftsverhältnis gehört, beseitigt wird, bevor er es ein weiteres Mal wagt, nach der Macht zu greifen. Whistler ist hingegen ein großer Nutznießer der Situation, denn ihm scheint nun doch niemand was zuleide tun zu wollen. Damit hat Michael erst mal ein kleines Problem gelöst. Er muss Whistler nicht verstecken. Doch nun kommt der schwierige Teil, der uns cliffhangerartig auf die Nase gebunden wird. Dem Ausbruch ist Michael nämlich noch keinen Schritt weiter und er weiß auch nicht, wie er das anstellen soll. Nur eines wissen wir. Michael ist fest entschlossen, es zu versuchen und notfalls sein Leben dabei zu lassen, in der Hoffnung, dass man auch für den Versuch Sara und LJ laufen lässt. Einen besseren Ausdruck für die Hoffnungslosigkeit der Situation konnte Michael nicht liefern. Als Zuschauer darf man aber guter Dinge sein, dass es eine gute Staffel werden könnte.

Fazit

In Sona geht es drunter und drüber und Michael kann sich immerhin eine bessere Ausgangsposition erarbeiten. Der Zwist zwischen Susan und Lincoln könnte sich auch zu einer sehr interessanten Geschichte entwickeln. Sucre kann nun auch frei von Liebeszwängen als Unterstützung hinzukommen und so nimmt die Staffel an Fahrt auf.

Emil Groth - myFanbase

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