Bewertung

Review: #3.04 Ungewollte Motivationen

Foto: Dominic Purcell & Wentworth Miller, Prison Break - Copyright: Twentieth Century Fox Home Entertainment
Dominic Purcell & Wentworth Miller, Prison Break
© Twentieth Century Fox Home Entertainment

Nach dem wochenlangen Hickhack - "Geht sie? Geht sie nicht?" - wurde die Frage heute unumstößlich geklärt. Es beginnt nun eine harte Zeit für alle Fans von Michael/Sara, denn die auflockernden Szenen zwischen den beiden gehören nun der Vergangenheit an.

Der Abgang von Sarah Wayne Callies

Ohne ein einziges "echtes" Wort, ohne eine einzige ehrliche Aufnahme, nahm Sarah Wayne Callies ihren Hut und schloss das Kapitel "Prison Break" ein für alle Mal ab. Und das wegen simpler Streitigkeiten um ihren Vertrag. In den amerikanischen Medien entstanden in den letzten Wochen die wildesten Gerüchte, warum Dr. Sara der Serie ihren Rücken kehrte und eigentlich ist auch egal, warum sie letztendlich das Handtuch warf oder gegangen wurde. Dr. Sara Tancredi ist tot - hingerichtet auf bestialische Weise, was ein Zurückkommen wohl äußerst unwahrscheinlich macht. Auch wenn die Serie garantiert nicht die Beziehung von Michael und Sara in den Vordergrund stellte, so war sie doch eine willkommene Abwechslung zu den spannenden, lauten Passagen und machte Michael einmal mehr sympathisch. Was bleibt nun nach Sarah Wayne Callies Weggang? Bisher habe ich sie noch nicht wirklich vermisst. Die anderen Storylines vermochten die Abwesenheit der Ärztin gut zu kompensieren. Ich habe nun nur Angst davor, was die Information mit Michael anstellen wird. Ich hoffe, man verzichtet auf blinde Wut und Rachegelüste. Hoffentlich ist der Mord an Sara nicht der Grund, dass Michael selbst zum Killer wird und den Tod seiner Freundin rächt.

Alte Bekannte

Bellick nervt noch schlimmer als in Staffel eins und hat sich so gar nicht weiterentwickelt. Er ist immer nur darauf bedacht, sich selbst zu retten und wenn es bei dem einen eben nicht klappt, dann hängt er sein Fähnchen eben in den Wind des anderen. Ich mochte diesen Charakter noch nie und könnte gut auf Szenen mit ihm und heißen Flüssigkeiten verzichten.

Sucre verkommt inzwischen zu einem uninteressanten Nebencharakter, der den Charme vergangener Staffeln ein wenig einbüßt. Durch Saras Tod scheint man hier wenigstens noch rechtzeitig die Kurve bekommen zu haben und bindet Sucre endlich wieder in die Geschichte mit ein und lässt ihn nicht (liebes)trunken durch die Straßen von Panama taumeln.

Haywires Auftritt war überraschend, kurz und doch sehr eindringlich. Von solchen Kleinigkeiten lebt "Prison Break" und stellt so die sehr notwendige Verbindung zu früheren Folgen her. Durch Haywires Auftreten wurde Mahones Story ein wenig aufgepeppt.

Lincoln und Susan

Nach dem Tod von Sara hat Lincoln resigniert und eingesehen, dass die Company wohl am längeren Hebel sitzt. Was nutze nun alles Aufbegehren - schließlich könnte manch ein Erbsenzähler behaupten, Lincoln wäre Schuld an Saras plötzlichem Ableben. Ob Michael das wohl auch so sehen wird, wenn er erfährt, dass Sara nun nicht mehr unter den Lebenden weilt? Die Selbstvorwürfe sind typisch für Lincoln - er gibt sich die Schuld daran, dass Sara gestorben und Michael hinter Gittern gelandet ist. Wie einfach hätte das Leben wohl verlaufen können, wäre Lincoln nicht in diese Tiefgarage gegangen? Auch Susans Leben könnte wohl einfacher verlaufen, wäre sie nicht auf die Company gestoßen. Anscheinend ist sie nicht ganz freiwillig deren Kontaktfrau zu Lincoln geworden und erledigt nicht gerne die Drecksarbeit für ihre Vorgesetzten. Mir fehlt dennoch der Bezug zu der unfreiwilligen Soldatin, wie sie sich selbst genannt hat. Dass sie dem Zuschauer auch nur im entferntesten sympathisch werden kann, halte ich für sehr unwarscheinlich, schließlich ist sie es, die Sara enthauptet hat.

Michael, Strom und Zäune

Michael bekommt mal wieder die Möglichkeit, zu zeigen, welch ein Genie in ihm steckt. Auch wenn die Details seines Planes dem Zuschauer noch nicht völlig eröffnet wurden, so wissen wir doch genug, um vor der Genialität und dem Einfallsreichtum von Michael Scofield den Hut zu ziehen. Was der anscheinend unter Strom gestellte Zaun, den er von Sucre durchätzen lässt, bringen soll, wird sich sicherlich in nicht allzu ferner Zukunft zeigen. Die Sache mit dem unterbrochenen Strom war intelligent und unvorhersehbar und erinnerte so herrlich an den Plan aus der ersten Staffel. Mehr davon bitte!

Fazit

Durch den plötzlichen, blutigen und unnötigen Tod von Sara Tancredi wird die Episode drastisch abgewertet. Ansonsten bietet die Folge spannende Momente und macht definitiv Lust auf mehr. Auch wenn es insgesamt nicht so recht vorwärts zu gehen scheint.

Melanie Wolff - myFanbase

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