Review: #3.04 Ungewollte Motivationen
Mit einer enormen Maßnahme versucht die Company Lincoln zu beeindrucken und einen weiteren Angriff seinerseits im Keime zu ersticken. Michael nimmt derweil erste Konstruktionen vor, um das schier Unmögliche doch möglich zu machen.
Gebildet und clever
Eines muss man Micheal wirklich lassen. Er versteht etwas von seinem Fach und weiß seine Möglichkeiten auch sehr sinnvoll einzusetzen. Zudem kann er trotz all der bedrohlichen Faktoren immer alles so legen, dass man ihm einfach abnimmt, was er vermutet. Das Abstellen des Stroms ist eine wirklich prima Idee gewesen, um so Leechero wieder von ihm abhängig zu machen. Ich dachte zunächst, er will eigentlich nur nach draußen, um sich dort mal umzuschauen. Dass es ihm aber tatsächlich darum ging, den Strom am Zaun wieder einzuschalten, damit Sucre "versehentlich" die ätzende Reaktion auslösen kann, ist schon ein sehr komplexes Unterfangen gewesen, auf das man erstmal kommen muss. Als Unsicherheitsfaktor entpuppt sich nach und nach Bellick, der zwar immer so tut, als will er Michaels Freund sein, doch in Wirklichkeit ist er doch ganz versessen darauf, mit Informationen seine Gunst bei Leechero zu erhöhen. Bisher ist ihm das allerdings gar nicht gelungen, denn auch wenn er in allem, was er sagt, recht hat, so kann er es doch nicht beweisen, weil sich Michael immer wieder aus der Situation herauswindet.
Schön zu sehen war das, als Michael durch Leecheros Misstrauen nicht so einfach das Kreuz wieder entfernen und somit die Unterbrechung des Stromflusses aufheben kann. Hier muss er zunächst den Versager spielen und sich eine einfangen, um dann ganz unbemerkt(?) das Kreuz zu entnehmen. Dann spielt er sich als derjenige auf, der wusste, dass es zu Verzögerungen kommen kann. Warum er das allerdings nicht sofort gemacht hat, müsste aus Leecheros Sicht doch zumindest ein paar Zweifel aufkommen lassen. Man lässt sich doch nicht einfach eine reinhauen, wenn man sich im Recht zu glauben fühlt. Doch Leechero ist da letztlich doch einfach gestrickt und ist froh, dass der Strom wieder da ist und er sein Handy aufladen kann, statt jedes Detail zu hinterfragen. Wenn sich solche Eigenartigkeiten aber weiter summieren, sollte auch er beginnen, Michael aus Prinzip zu misstrauen.
Frauenpower
Lincoln bekommt unterdessen Unterstützung von Whistlers Freundin und auch Susan ist nicht völlig tatenlos. So nach und nach bildet sich da also ein Team, das Michael wirklich helfen kann. Auch Sucre ist nun als Totengräber nah an Sona dran, nachdem Susan die letzten Streitfragen resolut geklärt hat. Mit dieser Frau darf man es sich wirklich nicht verscherzen. Sie kennt da kein Pardon. Das stellt sie hier erneut unter Beweis, ganz besonders mit der Situation, die wohl am meisten für Diskussionsbedarf sorgt. Sara ist tot!!! Nachdem Lincoln sie nicht befreien konnte, gibt es die erste angeblich unvermeidbare Strafe auf dem Fuße. In der Kiste befindet sich Saras Kopf. Das ist erstens enorm grausam und zweitens enorm idiotisch. Sara ist das beste Druckmittel, was die Company hat und es ist doch möglich, dass Michael zwischendrin ein neues Bild haben will oder anderweitig eine Rolle spielen soll.
Auch war nicht davon auszugehen, dass Lincoln das seinem Bruder verschweigt. Ihm bleibt zwar auch nichts anderes übrig, weil er natürlich will, dass L.J. lebend aus dem Ganzen rauskommt, und er es nicht riskieren kann, Michael seine Motivation zu nehmen, aber diese Geschichte ist schon enorm riskant und unnötig. Man hätte auch ein Zeichen setzen können, indem man vielleicht erstmal nur ein Körperteil schickt. Das wäre doch auch grausam genug. So ganz will ich einfach nicht verstehen, warum die Company eine der beiden Trumpfkarten jetzt schon wegwirft. Naja, vielleicht gibt es dafür auch noch eine Erklärung, die über die plumpe "Du hast uns keine Wahl gelassen"-Phrase hinaus geht. Die Konsequenz ist jedenfalls, dass Lincoln seinen Bruder belügen muss, damit sein Sohn vielleicht eines Tages wieder glücklich sein kann. An Michael will man dabei gar nicht denken, denn wenn er die Wahrheit heraus findet, ist er am Boden zerstört. Fragt sich nur, ob er aus der Trauer nicht sogar die Kraft schöpft, um einen richtigen Rachefeldzug zu starten. Spätestens dann sollte auch die Company begriffen haben, dass sie einen enormen Fehler gemacht haben.
Fazit
Spannend ist die Serie weiterhin, gerade weil Michaels Fluchtplan langsam Formen annimmt. Sara aber sterben zu lassen, ist schon eine sehr seltsame Entwicklung in der momentanen Situation.
Emil Groth – myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Good FencesErstausstrahlung (US): 08.10.2007
Erstausstrahlung (DE): 22.01.2009
Regie: Michael Switzer
Drehbuch: Nick Santora
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