Review: #3.09 Allein unter Feinden
Nichts ist mit einem neuen Gefängnis, Michael soll lediglich auspacken. Mahone ist derweil zurück und die Strukturen in Sona fallen nach und nach auseinander.
Foltereien
Michael will nicht reden und kommt daher in den so genannten Schwitzkasten. Da hatte der Cliffhanger der letzten Episode doch was Anderes vermuten lassen, aber Michael musste schließlich irgendwie in Sona bleiben. Im Nachhinein gesehen hat er mit der kleinen Sauna noch richtig Glück gehabt. Denn als er dann doch keinen anderen Ausweg gesehen hat und seine Geschichte erzählte, wird auch Whistler zur Rede gebeten und der bekam ein ganz anderes Vergnügen. So hätte man Michael vielleicht auch schneller zum Reden gebracht. Warum man aber den anderen Weg über die kleine Zelle ging, bleibt ein Geheimnis der Autoren. Trotzdem war man natürlich interessiert, was es mit dem Wasserschlauch auf sich hat. Da kam dann glücklicherweise Gretchen ins Spiel, die sich dann richtig ausprobieren durfte. Passend und (wenn auch irgendwie unangemessen) lustig war dann der Kommentar von Zavara, dass sie sowas also gewohnt sei. Der General glaubt sich schließlich am Ziel, doch nicht mit Gretchen. Es ist auch unglaublich naiv gewesen, zu zweit zu dem vermeindlichen Aufenthaltsort zu fahren. Aber nicht mal Michael fand es nötig, den General darauf hinzuweisen, dass er lieber mit einer ganzen Armee losziehen sollte. Insofern war der Ausgang dieses Parts alles andere als überraschend, denn dass es Gretchen mit zwei Männern aufnehmen kann, sieht man schon, wenn man ihr in die Augen schaut. Michael nimmt die missglückte Aktion mit sehr viel Fassung, weil er meint, dass sein Neffe LJ weiterhin sicher sei, solange Whistler in Sona ist. Das ist eine mutige Spekulation, aber er sollte damit recht behalten. Lincoln durfte nochmal mit LJ reden. Da er schon vorher sogar eine Minute zu seinem Sohn konnte, war der Anflug von Emotionen bei Gretchen also richtig real.
Jodi Lyn O'Keefe ist es auch, die für mich das Highlight dieser Episode ist. Ihr ständiger Wandel von der knallharten Frau zum lieben Mädchen, den sie Zavara vorspielt, verursachte durchaus etwas Gänsehaut. Auch der Klos im Hals, weil LJ und Linc so herzallerliebst erfreut über ihre Begegnung waren, hat über ihren Charakter Gretchen sehr viel ausgesagt. Ich mag diesen Charakter einfach, der eben auch nur Opfer der Company ist.
Stallgerangel
In Sona selbst werden dann die Positionsspielchen weiter vorangetrieben. Lechero verliert mehr und mehr die Kontrolle und merkt immer noch nicht, dass es Sammy ist, der ihn hintergeht. T-Bag versucht selbigen auszuschalten, indem er Mahones Drogendrang auszunutzen hofft, doch dieser ist vorerst noch standhaft. Bellick hat auch einen Anflug von Leichtsinn und sieht sich plötzlich in einem Duell mit einem der oberen Hengste wieder, weiß sich aber mit Aceton zu helfen. Das kann man als clevere Idee vermerken, doch dass dies niemand im Kampf bemerkt, ist schon seltsam. Ebenso ist es von Bellick ziemlich dämlich, dann sich seiner Lappen zu entlädigen und so T-Bag die Chance zu geben, doch hinter sein Geheimnis zu kommen. Das kann man aber immerhin noch dem Adrenalistoß zuschreiben. T-Bag hat jedenfalls wieder was gegen Bellick in der Hand. Bleibt nur noch das Problem Sammy, der dank Sucre nun sogar eine Waffe hat und Lechero einfach ausschalten soll. Es wird auch Zeit, dass dieser Teil vorwärts kommt, zu lange steht das schon zur Debatte. Interessant und Ausdruck der Dringlichkeit war dabei auch, dass selbst Sammy bereits auf Lechero angesprochen wird. Der Ausdruck altes Ehepaar hat dabei durchaus passend. Nächste Woche müssen die Karten auf den Tisch gelegt werden und die Frage bleibt, wer schneller ist. Sammy oder Lechero/T-Bag/Mahone?
Draußen
Auch außerhalb der Haftanstalt versuchen alle Beteiligten ihre Ziele zu verfolgen. Zunächst macht Gretchen ein Friedensangebot, weil Lincoln durch den misslungenen Ausbruch doch weiterhin wichtig ist. Dieser nimmt das gerne an, ist aber auch nicht auf den Kopf gefallen. Mit Sucre heckt er einen geradezu genialen Plan aus. Sucre muss man offenbar immer nur bitten, etwas nicht zu tun, damit er aktiv wird und sich reinhängt. Michael will, dass er geht, aber Sucre will ihm nun erst recht helfen. Er lässt sich bewusst von Gretchen bestechen. Als Zuschauer dachte man natürlich nur, dass Sucre einfach nicht dazu lernen kann und es nicht schafft, auf ehrliche Art und Weise Geld zu verdienen. Wie er Lincoln in den Streit führte, war so dreist, dass ich einfach nur froh bin, dass es absichtlich gewesen ist. Alles andere hätte Sucre mal wieder deutlich als guten Menschen disqualifiziert. Mit seinem Schmuggelgeschäft hat er genug Probleme an der Backe. Jetzt ist nur zu hoffen, dass diese Konstellation nicht so bald auffliegt, sonst wird Gretchen keine Zugeständnisse mehr machen.
Bleibt noch Sofia übrig, die sich sehr überzeugend bei Lincoln entschuldigt, aber ihren James doch nicht so einfach vergessen kann. Sie bekommt von Linc den Rat, keine Fragen mehr zu stellen, doch das hält sie nicht aus. Sie besucht Whistler erneut und lässt sich von geschickten Ausreden und seiner ach so großen Liebe beeindrucken. Sofia sollte nicht aufhören zu fragen, aber sie sollte die richtigen Fragen stellen, die James dazu bringen, dass sein Lügennetz zusammen fällt. Alles von diesem Besuch hätte er Sofia auch schon beim letzten Mal erzählen können.
Fazit
Nach dem vorläufigen Höhepunkt in der letzten Episode musste nun aus den Scherben erstmal wieder alles sortiert werden, damit man sich nun in Richtung Staffelfinale auf den nächsten großen Paukenschlag vorbereiten kann. Es ist also fast zwangsläufig gewesen, dass diese Episode ein bisschen durchhängen muss und man auch mal zum Durchatmen kommt. Vieles war vorhersehbar und dadurch weniger spannend als zuletzt. Trotzdem sind die neuen Ansätze vielversprechend. Summa Sumarum macht das gute sechs Punkte.
Emil Groth - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Boxed inErstausstrahlung (US): 14.01.2008
Erstausstrahlung (DE): 26.02.2009
Regie: Craig Ross Jr.
Drehbuch: Karyn Usher
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