Review: #3.10 Dreck begräbt die Moral
Die potenzielle Ausreißergruppe formiert sich und agiert nun auch geschlossen, um potenziellen Schwierigkeiten auszuweichen. Der Zweikampf Gretchen gegen Lincoln geht zudem in die nächste Runde. Für Spannung ist also gesorgt, für Logikfehler leider auch.
Kampfgelüste
Aus Respekt legt Sammy Lechero nicht einfach um. Naja, für besonders intelligent halte ich diese Idee nicht, aber Lechero macht nicht wirklich große Schwierigkeiten, sondern versteckt sich vielmehr. Dass er nicht zum Gegenschlag ausholt, ist etwas verwunderlich, aber offenbar hat er tatsächlich großen Respekt vor Sammy. T-Bag will das Problem dann outsourcen, wie er so schön sagt, und hat sich dafür Bellick ausgesucht, der sich nach seinem letzten Schummelsieg feiern lässt. T-Bag kann Bellick aber schnell überzeugen, dass er Sammy herausfordern sollte und Bellick ist sich auch gleich sicher, dass er seinen Trick nochmal anwenden kann und riskiert ne dicke Lippe. Zu dämlich nur, dass sein Aceton ausgegangen ist. Das hätte man auch mal vorher überprüfen können, bevor man sich auf das Selbstmordkommando einlässt. Bellick bekommt prompt die Rechnung, wird aber quasi von Michael gerettet. Auch das ist nicht wirklich logisch. Immerhin kann man so einen Kampf nicht einfach abbrechen und es wäre ein leichtes gewesen, Bellick den Todesstoß zu verpassen, war er doch bereits völlig hinnüber. Die Autoren wollten aber keinen Hauptcharakter sterben lassen und trotzdem was total Spannendes inszenieren. Naja, das hat nicht ganz geklappt, zumal Bellicks Gejammer eigentlich nur genervt hat.
Auf zum nächsten Kampf. Sammy will Michael um alles in der Welt kriegen und setzt sogar ein Kopfgeld aus. Die ausbrechende Meute hat sich unterdessen richtig lieb gewonnen. Whistler hat ein bisschen aus dem Nähkästchen geplaudert und Vertrauen zurück gewonnen. Mahone hat seine Abhängigkeit schon überwunden und somit aufgehört zu zittern. Dafür hat er endlich mal wieder einen Spruch auf Lager und man erinnert sich, warum man ihn in Staffel 2 so lieb gewonnen hatte. Ist Alex endlich wieder zurück? Als dann jeder jeden beschützen will, ist es Michael, der sogar einen Plan hat. Sammy tappt in die Falle, die mehr als nur vorhersehbar für den Zuschauer war. Die Erklärung danach war dabei nur überflüssig. Aber gut. Sammy ist tot und man weint ihm höchstens deshalb eine Träne nach, weil die Vorherrschaft in Sona nun erstmal wieder geklärt scheint. Die restlichen Anhänger sind mit der Waffe schnell überwältigt. So nimmt ein Handlungsstrang, der sich seit zehn Episoden andeutete, dann doch endlich ein Ende. Einzig interessant dabei bleibt, dass Michael nun einen Menschen getötet hat und dies mit seinem Charakter nun erstmal vereinbaren muss.
Die neue Clique
Wie in Staffel 1 erweitert sich der Kreis der Ausbruchswilligen nun in Windeseile. Bellick ist ruckzuck wieder wohl auf, war er doch eben noch dem Tod so nahe wie nur irgend möglich, und stellt Forderungen. Er will unbedingt mit ausbrechen. T-Bag selbst ist froh, wenn er überhaupt mitkommen kann und wird es bestimmt nicht so einfach haben, Michael dies zu erklären. Immerhin ist das ein Grund, warum Bellick überhaupt noch lebt. Mahone, Whistler und Lechero sind neben Michael die sichersten Kandidaten. Einer bringt sich nun aber noch ins Spiel. McGrady, Michaels linke Hand und große Hilfe in Sona, bietet sein hart verdientes Geld an, um mit abhauen zu dürfen, wird aber ziemlich plump abgewiesen. Das wird aber gewiss nicht der letzte Versuch gewesen sein. Wenn Michael noch mal etwas von ihm benötigt, wird er sich bestimmt etwas aushandeln. Wer sich also immer noch gefragt hat, warum er als weiterer Sona-Häftling so häufig in Erscheinung getreten ist, hat nun die Antwort. Wirklich überraschend ist an dieser Konstellation aus Ausbruchwütigen allerdings auch nichts.
Wer legt hier wen rein?
Sucre und Lincoln haben sich doch einen wunderbaren Plan ausgedacht und mit der Beschaffung einer Bombe wird klar, dass Lincoln nun die schweren Geschütze auffährt. Doch zu glauben, dass das alles ganz einfach ist, ist wirklich naiv. Dafür passt es aber auch gut, dass Sucre immer noch im Lande ist. Dadurch nimmt man als Zuschauer diese Naivität auch hin. Er lässt sich mit einem Scheck auszahlen und löst ihn sofort ein. Natürlich ist er total glücklich, dass er seiner Maricruz endlich etwas bieten kann, doch letztlich bringt er sie nur mal wieder in Gefahr. Auch Gretchen hat ihre Tricks auf Lager. Dieses ständige Hin und Her ist der beste Part dieser Episode gewesen. Hier sind die Details wichtig und die Entwicklungen sind durchaus überraschend. Auch ist es hier noch nicht wirklich klar, was die einzelnen Akteure vorhaben.
Paris in Panama
Sofia fällt es doch schwer, sich so einfach ihrer Gefühle für James Whistler zu entledigen und ist immer noch entschlossen, ihm zu helfen. Immerhin hat er doch einen tollen Plan für sie beide gehabt, den sie auch gerne geglaubt hat. Mit Paris kann man wohl jede Frau bezirzen. Deutlich besser war dann aber Lincols Idee, sich bei Sofia für ihre Hilfe zu bedanken und ihr Mut zu machen. Irgendwie kommt sie nach Paris. Was eine unglaublich rührende Geste von Lincoln war, durch die man ihm Gefühle vor Sofia vorwerfen kann, verliert aber auch etwas an der Romantik, wenn man sich mal fragt, wie er an den Eiffelturm herangekommen ist. Vielleicht fehlt mir da die Phantasie, aber warum sollte man in Panama einen Eiffelturm kaufen können? In Berlin kann ich auch kein "I love New York" – T-Shirt kaufen. Das macht diese romantische Geste für mich leider zunichte, auch wenn ich mich freue, dass die Autoren weitere Szenen in Lincoln und Sofia investieren. Bleibt nun die Frage, was Sofia in dem Koffer gefunden hat. Sind es Argumente für oder gegen James? Der obligatorische Cliffhanger musste natürlich sein. Wahrscheinlich ist es auch gut so, dass am Ende einer jeden Episode immer wieder ein großes Fragezeichen steht. Dadurch sinkt die Wahrscheinlichkeit, einfach nicht mehr einzuschalten, weil man doch wissen will, wie es weiter geht, auch wenn man sich noch so ärgert, dass schon lange nicht mehr die Qualität erreicht wird, die die Serie mal hatte.
Fazit
Eine durchwachsene Episode, die mit Sammy immerhin mal ein Problem löst und in den Szenen außerhalb von Sona seine Stärken hat. Da es aber doch einige Ungereimtheiten gibt, kann man mit dieser Folge einfach nicht zufrieden sein.
Emil Groth – myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Dirt NapErstausstrahlung (US): 21.01.2008
Erstausstrahlung (DE): 05.03.2009
Regie: Michael Switzer
Drehbuch: Matt Olmstead & Seth Hoffman
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