Bewertung

Review: #4.08 Krieg ohne Frieden

Foto: Sarah Wayne Callies & Jodi Lyn O'Keefe, Prison Break - Copyright: Twentieth Century Fox Home Entertainment
Sarah Wayne Callies & Jodi Lyn O'Keefe, Prison Break
© Twentieth Century Fox Home Entertainment

Mit dem Mute der Verzweiflung hecken Michael und Lincoln einen Plan aus, wie sie den General die letzte Karte abluchsen können, doch Roland bekommt endlich mal eine tragende Rolle und macht einen Strich durch die Rechnung.

Aus Erfahrung

Vielleicht war es auch besser so, dass Lincoln den Crash-Kurs nicht umsetzen konnte. Auch wenn man mit dem gesamten Drumherum durchaus einen guten Plan hatte, wollte ich nicht so recht daran glauben, dass es ohne Schwierigkeiten funktionieren könnte. Der General ist schließlich nicht irgendwer und hat gewiss ein paar mehr Wachen, die ihn beschützen. Ob Lincolns Kamikaze-Aktion die alle hätte ausschalten können, war doch sehr zweifelhaft. Selbst bei seiner Aktion im Jahre 2001 benötigte es einen schießwütigen Kumpel, der den Angriff zu einem Erfolg werden ließ und Lincoln natürlich nebenbei auch noch das Leben rettete. Vielleicht hat Roland also sogar Schlimmeres verhindern können. Bleibt die Frage, wie man nun die Chance haben will, an die letzte Karte zu gelangen, denn Scylla wird jetzt nur noch besser bewacht werden als je zuvor. Dadurch kommt in diese Jagd jetzt richtig Bewegung hinein, da diese in der Staffel bisher doch relativ einseitig verlief, weil die Company noch nicht ahnte, was Michael und Co. eigentlich vorhaben. Noch hat Michael aber die Oberhand, weil ihm zwei Dinge zu Gute kommen. Sein Team erhält mit Gretchen eine tatkräftige und resolute Insiderin, die durch ihre Vergangenheit zwar auch einige Probleme machen wird, aber letztlich das gleiche will. Mit Wyatt in seiner Gewalt lässt sich gewiss auch erstmal noch was anfangen. In dieser Episode spitzt sich die Lage also durchaus zu, aber die Optionen sind auch vorhanden. Insgesamt kann man das als gelungenen Handlungsbogen bezeichnen.

Roland

Der Versuch, einen neuen Charakter einzuführen, ist mit Roland ein weiteres Mal misslungen und wurde gerade noch rechtzeitig abgebrochen. Er war die ganzen Episoden über nur eine Randfigur, konnte sich als Außenstehender nie in die Gruppe integrieren, die es ihm zwar nicht leicht gemacht hat, aber bis auf zahlreiche dumme Kommentare und das Wundergerät hat er auch nichts beigetragen. Seine Aktion in Vegas war dann nur noch dämlich. Dass er dann in absolut naiver Erwartung von viel Geld alle verraten will, macht es richtig einfach, sich von diesem Charakter zu trennen. Zum Glück hat er Sucre nicht auf dem Gewissen. Als Wyatt ihm dann ins Knie schoss, was nun nicht anders zu erwarten war, habe ich mich ehrlich gesagt mehr gefreut statt Mitleid empfunden. Das geschah ihm nur recht. Der Versuch, sein Ableben dann mit Michael noch auf eine andere emotionale Ebene zu heben, war ganz nett, hat aber in erster Linie nur wieder verdeutlicht, wie Michael unter all dem leidet. Roland wird aber auch er keine Träne nachweinen.

Ein Ziel, viele Ziele

Scylla ist und bleibt das Zentrum dieser Staffel und daran wird sich auch nichts ändern. Der ungeheure Wert von Scylla rechtfertigt es auch, dass man lange daran arbeiten muss. Warum T-Bag den Besuch der Asiaten allerdings überleben konnte, kann wohl nur daran liegen, dass er seit der ersten Staffel ein komplexer Charakter der Serie ist und man diesen nicht so einfach in die Analen der Serie verbannen sollte. Inhaltlich macht es aber wenig Sinn, dass man ihn wegen Gretchen verschonte. Jeder Nebencharakter wäre als Zeichen, wie ernst die Lage ist, einfach mit einem Kopfschuss beseitigt worden, zumal die Drohung vor drei Tagen doch sehr eindringlich war. Nun gut, ich finde es gut, dass T-Bag noch dabei ist, aber eine wilde Schießerei mit Gretchen hätte es auch getan. Zumal ein weiterer Feind statt eines zwielichtigen Partners sicherlich auch Potenzial hätte, aber auch dafür bleibt noch Zeit.

Michael bleibt erstmal nicht viel übrig, als mit Gretchen zu kooperieren, was ihm selbst schon nicht gefällt. Viel schwerer ist es aber für Sara, damit umzugehen, wurde sie immerhin brutal gefoltert. Diese quälenden Rückblenden haben mich jetzt nicht unbedingt beeindruckt, aber sie haben immerhin erklärt, wie Sara flüchten konnte. Das ist doch auch schon mal was. Sara tritt dann auch noch als sehr selbstbewusste Frau Gretchen gegenüber auf und droht ihr regelrecht. Diese gelungene Szene macht klar, dass die Differenzen nicht so einfach auszuräumen sind und auch Sara sicherlich etwas vorbereiten wird, um sich irgendwann noch rächen zu können. Auch von Michael erwarte ich, dass er eine Idee hat, wie er erst Scylla beschaffen kann und dann noch einen Schlussstrich zieht.

Gretchen hat sich auch schon etwas ausgedacht, was ihren jetzigen Partnern den Garaus machen soll. Sie weiß sicher selbst, dass man sie nicht einfach ziehen lassen wird, wenn Michael und Linc frei sind. Also bereitet sie den Angriff schon vor und plant fest damit, dass die Brüder nicht überleben werden. Sie selbst will Scylla dann an die Asiaten verkaufen. T-Bags Augen wurden schon wieder groß und größer, selbst wenn er nur 20 Prozent erhalten soll. Das Sümmchen ist doch mehr, als er zu diesem Zeitpunkt zu träumen vermag. Da kann er dann auch ganz locker mal eben noch ein Milliönchen an die Sekretärin abgeben, die immer noch nicht erkannt hat, dass der Deal doch viele Gefahren mit sich bringt und sie sich am unteren Ende der Nahrungskette befindet.

Fazit

Auch wenn in dieser Episode wieder mal nicht alles Sinn macht, so gehört sie doch zu einer der besseren dieser Staffel, weil sich die Charakter-Konstellationen nachvollziehbar verschieben und auch die Company nun noch aktiver werden wird. Man kann gespannt sein, was man daraus macht.

Emil Groth - myFanbase

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