Bewertung

Review: #5.08 Nachkommen

Foto: Mark Feuerstein, Prison Break - Copyright: 2017 FOX Broadcasting Co.; Ed Araquel / FOX
Mark Feuerstein, Prison Break
© 2017 FOX Broadcasting Co.; Ed Araquel / FOX

Das Finale von "Prison Break" steht unmittelbar bevor und so müssen alle Charaktere in Stellung gebracht werden. Die Grundausrichtung ist klar, denn es läuft auf den finalen Kampf zwischen Michael und Jacob hinaus.

"Habe was von Punkt A nach Punkt B gebracht, für Luca Abruzzi."

Zunächst aber muss Michael in die USA kommen, um Sara und Mike zu retten. Hier ergibt sich eine gute Möglichkeit mit Lincolns altem Geschäftspartner. Luca Abruzzi, der Sohn von John Abruzzi, hat noch Hoffnung, dass Linc seine immensen Schulden begleicht und so hilft er ihnen, um kurze Zeit später ordentlich veräppelt zu werden. Gauner sind eben nicht immer die hellsten, aber so einfach macht es Luca unseren Protagonisten dann doch nicht. Er schaut noch mal nach, und stellt fest, dass sie aufs Korn genommen wurden. Eine richtig gute Truppe hätte wohl auch schon vorher wissen können, dass da kein ganzes Team bereit steht, aber der Schein war immerhin ganz gut gewahrt. Abruzzi spielt also noch eine Rolle. Er jagt Lincoln weiter und kommt ihm am Ende der Episode noch mal in die Quere, zu einem ziemlich ungünstigen Zeitpunkt. Oder war auch das von Lincoln geplant, dass er im Kampf mit Jacob noch einen erbosten Abruzzi dabei hat, der als Partner oder Schutzschild oder Überraschungsmoment eine Rolle spielen kann? Es wäre enorm gewagt und natürlich mit vielen Zufällen verbunden, aber da kann man der Serie eh nichts vormachen. Irgendwie war es für meine Begriffe dann einfach zu einfach, dass Abruzzi herausgefunden hat, dass man ihn reingelegt hatte.

"Es ist immer der Schlag, den man nicht sieht, der einen umhaut,"

Sheba is in the game. Ich fand ihre Rolle erfrischend in der Serie und war sehr erfreut, als sie plötzlich mit dem Auto vorfuhr und Michael richtig geholfen hat. Und dann begibt sie sich sogar noch mal in Gefahr, als sie Jacob gegenüber steht. Sheba steht eben zu ihrem Wort. Ich hoffe sehr, dass sie auch im Staffelfinale noch mal auftaucht, auch wenn Lincoln sie in dieser Episode mit einem emotionalen Kuss aus der Schusslinie nehmen wollte. Irgendwie denke ich aber, dass sie Blut geleckt hat und es ihr irgendwie auch Freude bereitet hat, Michaels Pläne umzusetzen und zu helfen. Vielleicht kann sie noch eine entscheidende Rolle spielen und im Sinne des obigen Zitates agieren.

"Beeindruckend. Du hast einen Code in das Bild eingebaut."

Neben aller Dynamik und Spannung gibt es aber auch ein paar Kleinigkeiten, die etwas überzogen sind. Da wäre zum Beispiel die Tatsache, dass Mike die gleiche Begabung wie sein Vater hat, weil er ein Bild gemalt hat, welches gleichzeitig eine Schatzkarte ist. Ich kann den Eifer der Autoren verstehen, aber mir kam es in diesem Moment einfach nur lächerlich vor. Michael nehme ich das noch ab, weil er das auch glauben möchte, wobei es einfach nur naiv ist, dass Mike ihm eine Nachricht schreiben könnte, wo er ihn doch gar nicht kennt. Dass Jacob aber genau jetzt da Parallelen sieht, obwohl er Mike seit Jahren kennt, ist schon komisch. Solch eine Begabung ist ja nicht plötzlich da und eigentlich hatte man immer den Eindruck, dass er doch ein ordentlicher Vater war, der sich für sein Kind interessiert hat. Naja. Auch etwas absurd war der Umstand, dass Michael feststellt, dass Sara nie eine seiner Nachrichten bekommen hat, weil diese sich alle im Gully befinden. Hierzu nur ein paar Gedanken. 1. Hat es nie geregnet? Oder wie konnte sich der Haufen Papier halten. 2. Hat Michael nie um Antwort gebeten? Warum hat er die Nachrichten immer nach Hause geschickt, nie zur Arbeit? Wieso war es immer Jacob, der die Post geholt hat? Das ist absurd. Wieso kam denn zuletzt plötzlich eine Nachricht an? Wieso hat er Sara nie um eine Art verschlüsselte Antwort gebeten? Was stand überhaupt drin? Es war nur ein kurzer Moment, aber da sind so viele Ungereimtheiten drin, dass einem schlecht wird.

"Um diese Sache ein für alle mal zu beenden."

Was dieser Episode die größte Spannung verlieh, ist, dass Michael mit Jacob wirklich einen würdigen Gegner hat. Wer ist wem einen Schritt voraus? Wer hat den besseren Plan? Oder anders gefragt, macht Michael Fehler? Immerhin sind Sara und Mike zwei emotionale Komponenten, die dazu führen, dass er spontan reagiert, statt in Ruhe seinem Plan zu folgen. Das ist für Jacob ein Vorteil. Dieser scheint dafür trotzdem noch nicht das ganze Ausmaß zu überblicken, denn Michael hat offenbar noch einige Asse im Ärmel. Entsprechend freue ich mich hier sehr auf den Showdown im Finale, den ich jetzt einfach mal annehme. Wird Michael Sara und Mike retten können? Wird Michael überleben? Das Ende der Episode war auf jeden Fall richtig spannend, auch wenn es auf der Hand liegt, dass der Schuss weder Michael noch Mike getroffen haben wird. Eher ist A&W das Opfer geworden. Spannend ist auch, welche Rolle Van Gogh noch spielen wird, der sich nicht mehr wohl fühlt unter den Befehlen von Jacob. Er hinterfragt die Situation und glaubt nicht mehr, dass er zu den Guten gehört. Das sollte wohl auch noch eine Bedeutung haben, wenn man es in dieser Episode noch mal so offensichtlich herausstellt.

"Hast du's gelernt oder hat's dir im Blut gelegen?"

Etwas fremdeln tue ich noch mit der Geschichte um Whip und T-Bag. Dass Whip Theodores Sohn sein soll, ist etwas abwegig, aber da gab es schon schlimmere Überraschungen in der Serie. Etwas seltsam finde ich aber die Zusammenhänge. Whip bekommt also Koordinaten und enträtselt auch alle Hinweise, sodass er an einer Boje eine Schachtel mit Blut findet. Außerdem hat auch T-Bag Michaels Nachricht erhalten und so treffen sie sich zufällig, fast auf die Minute genau, als Whip wieder zurück ist, um sich kennen zu lernen. Bleibt die Frage, wie Michael herausgefunden hatte, dass Whip T-Bags Sohn ist und warum das so eine große Rolle spielt im aktuellen Plan. Was soll T-Bag nun tun? Offenbar soll er wieder morden. Aber doch nicht Whip? Dann schon eher sich selbst? Oder Michael um alle anderen zu retten? Hier muss man auch für eine endgültige Einschätzung das Finale abwarten, aber bis hierhin ist es sehr skurril und undurchsichtig.

Fazit

Nach zuletzt enttäuschenden Episoden hat mich diese Vorbereitung auf das Finale positiv überrascht und damit überzeugt, auch wenn es mal wieder ein paar Absurditäten gab, die ich einfach nicht akzeptieren kann. Auch dieser Episode merkt man an, dass die gesamte Geschichte wohl weit mehr als neun Episoden benötigt hätte, aber die grundlegenden Ideen sind nachvollziehbar und passen ins Geschehen. Jetzt bin ich wirklich neugierig, wie man das Finale gestaltet.

Emil Groth – myFanbase

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