Review: #2.13 Angst
Angst hat viele Gesichter und somit kann diese sich auch überall breit machen. In dieser Episode erleben wir mehrere Charaktere, die mit unterschiedlichen Ängsten zu kämpfen haben. Hierbei spielen Tod, Geburt und Trauer eine besondere Rolle.
Flucht
Da haben wir gleich zwei Charaktere, die die Flucht ergreifen. Zum einen ist das Addison und zum anderen Charlotte. Natürlich fliehen sie nicht vor derselben Sache, dennoch ängstigen sie sich beide, Zugestände zu machen. Bereits in der letzten Folge konnte man erkennen, dass sich Addison zu Wyatt hingezogen fühlt und leider wurde meine Befürchtung wahr, was Kevin betrifft: Er weiß, dass etwas nicht stimmt und dennoch weicht Addison dem Gespräch aus. Das finde ich überhaupt nicht gut. Kevin ist ein guter Mann und hat somit ein Recht drauf, die Wahrheit zu erfahren. Hier enttäuscht mich die sonst so taffe Ärztin sehr. Vor allem auch deswegen, da Kevin bei der Polizei ist und im Nu merkt, dass etwas nicht stimmt. Warum also schweigt sie dennoch so beharrlich und macht die ganze Sache noch schlimmer, als sie ohnehin schon ist?
Ihr späteres Geständnis punktet daher auch nicht wirklich. Warum befragte Addison Kevin in der letzten Folge, was mit ihnen passiert sei? Nur damit wir dann in dieser Episode sehen können, wie die beiden im Bett liegen? Irgendwie fehlt mir da das ausschlaggebende Gespräch. Ich finde es wirklich schade, dass man beide noch derartig kaputt schreiben musste. Ja, ich habe mir gewünscht, Addison und Kevin würden wieder zusammenfinden. Aber wenn ich die letzte und diese Episode betrachte, wäre ich umso glücklicher gewesen, wenn man es bei diesem Telefongespräch belassen hätte und die beiden nur noch als Freunde eine Verbindung hätten. Trotz allem fand ich es dann in gewisser Weise gut, als Addison doch noch zugab, dass sie sich mit Wyatt wohlfühle.
Da habe ich für Charlottes Situation deutlich mehr Verständnis. Es freut mich sehr, zu sehen, dass sie und Cooper wieder zusammengefunden und dies mit Sex gefeiert haben. Zunächst habe ich mir gar nichts weiter dabei gedacht. Es sind eben Cooper und Charlotte, da ist es nicht weiter verwunderlich, wenn sie ihre Liebe in Form von Sex zum Ausdruck bringen. So fing ihre Beziehung an. Als Charlotte Cooper einen Heiratsantrag machte, war ich doch verwundert. Charlotte und heiraten? Das konnte doch nicht sein, oder doch? Aber je mehr ich darüber nachdachte, desto klarer wurde mir, dass sie vor irgendetwas flieht: Ihre Trauer! Oder vielmehr vor dem Verlust von ihrem Vater. Denn Charlotte gab zu, in Las Vegas ohne Familie heiraten zu wollen. Der Grund für diesen Entschluss liegt ganz einfach darin, dass Big Daddy seine Tochter nie mehr zum Altar führen kann. Dank Violet versteht auch Cooper, warum es Charlotte so eilig mit der Hochzeit hat. Ich hatte den Eindruck, er verstand Charlotte auf der einen Seite, jedoch wollte er sie nicht überrumpeln bzw. wollte er nicht riskieren, dass der Hochzeitstag der traurigste im Leben Charlottes wird. Nun ist sie sauer deswegen. Doch ich hoffe, sie wird sich schnell wieder besinnen und dann Coopers Entscheidung verstehen und akzeptieren. Immerhin hat er die Hochzeit ja nicht abgesagt, sondern nur verschoben, bis seine Geliebte über den Verlust hinweg ist bzw. sie getrauert hat. Hoffentlich muss Cooper nicht zu viele Dinge einstecken. Denn Charlotte ist sauer und das bekam ihm noch nie wirklich gut.
Adoptionsverweigerung(?)
Der Handlungsstrang um Judy wird fortgeführt – das freut mich. Auch bin ich sehr mit diesem Verlauf zufrieden. Judy bekommt also endlich ihr Baby. Doch es gibt Komplikationen und ich möchte mir die Schmerzen gar nicht vorstellen. Judy muss eine lebenswichtige Entscheidung für ihr Neugeborenes treffen, da der Junge am Zwerchfell operiert werden muss. Judys Entscheidung, die Adoptiveltern sollen über die verschiedenen Operationsmethoden nachdenken und sich für eine entscheiden, fand ich gut. Dementsprechend schockierte es mich dann auch, als diese meinten, sie könnten das nicht. Sicher war jeder in der gleichen Annahme wie Judy. Es lag aber auch zu nahe, dass die potenziellen Eltern den Jungen verstoßen, weil mit ihm nicht alles in Ordnung ist.
Doch der Fall liegt vollkommen anders und wurde wunderbar in Szene gesetzt. Anders als Dell, zeigt Naomi Verständnis dafür, dass beide Elternteile aus Angst gehandelt haben, nichts zu entscheiden. Da sie schon das ein oder andere Kind nicht bekommen haben, ist ihre Angst dahingehend gesteigert, auch dieses Kind zu verlieren. Auf der anderen Seite ist da Judy, die zwar schreckliche Angst hat, keine gute Mutter für ihren Sohn sein zu können, aber trotzdem behalten möchte. Auch hier haben mir Naomis Einwände sehr gut gefallen, weil sie erkannt hat, wie unsicher Judy ist und eigentlich nur in Dells Interesse gehandelt hat. Schön, dass beide Parteien noch zu einem Entschluss gekommen sind, was das Beste für das Kind ist.
Angst vor der Zukunft
Ich war etwas verwirrt, als Violet im Badezimmer saß und einen Lachanfall hatte. Dieser war zwar ansteckend, aber den wahren Grund dafür, lieferte man uns erst, als Violet Nora als Patientin hatte. Während diese nämlich Angst hat, das Haus zu verlassen und somit den Hochzeitstag ihrer Tochter vielleicht nicht miterleben zu können, hat Violet Angst vor ihrer Schwangerschaft.
Als sehr schön empfand ich die Gespräche zwischen Violet und Nora. Es ist bestimmt nicht gern gesehen, wenn eine Ärztin einer Patientin etwas Privates erzählt. Jedoch muss man hier auch sehen, dass sich die beiden gegenseitig geholfen haben und sich so die Ängste nahmen. So hat Violet es geschafft, damit Nora bei der Hochzeit ihrer Tochter sein kann und Violet hat es durch Nora geschafft, sich zumindest Cooper zu öffnen. Amüsant war durchaus die Szene der beiden im Wandschrank. Das Ironische dabei ist, dass dies kurz zuvor Noras Zufluchtsort gewesen ist, um sich sicher zu fühlen. Ich bin wirklich gespannt, was uns da noch erwartet und ob Cooper es diesmal schafft, zu schweigen.
Den Handlungsbogen von Sam und Pete fand ich klasse und einfach rührend und sozial. Dr. Alexander Ball ist ein Kollege und Freund der beiden Ärzte, der an Bauchspeicheldrüsenkrebs leidet. Nachdem er erfahren hat, dass die Chemotherapie nicht angeschlagen hat, bittet er Pete um Sterbehilfe. Petes Sichtweise hat mir außerordentlich gut gefallen. Obwohl Sterbehilfe ein Thema ist, welches nicht nur schwierig ist, sondern auch umstritten, muss ich sagen, dass ich die Entscheidung aller Beteiligten nachvollziehen kann.
Ich glaube, ich möchte auch nicht qualvoll sterben und lieber in so einer Situation selbst entscheiden können. Vor allem hätte sich Alexander nicht aufhalten lassen. Er hat sich ja schon eine eigene Mixtur gemischt. Sehr schön auch, dass Sam seine Meinung geändert hat und somit für Alexander und Pete eine seelische Stütze war. In der Sterbeszene liefen mir dann auch kurz die Tränen übers Gesicht. Gut, dass Pete dem Sterbenden versichert hat, dass er nicht vergessen wird, so konnte dieser in Frieden sterben.
überraschender Besuch
Archer ist zurück und das durfte man in einer Szene erleben, die ich nicht unbedingt gebraucht hätte. Naomi gab vor ihrer Freundin Addison zwar zu, etwas mit einem Kollegen zu haben. Allerdings hielt sie den Namen streng geheim und nun weiß man auch wieso: Sie hat etwas mit Addisons Bruder! Das bedeutet eben auch für diese, dass Wyatt verschwunden ist. Ob man sie deswegen bemitleiden sollte, weiß ich nicht. Immerhin hat sie Kevin ziemlich an der Nase rumgeführt und anscheinend ist das nun ihre Quittung für ihr Handeln. Gespannt darf man aber sein, was Archer wieder in L.A. zu suchen hat.
Fazit
Das Thema Angst wurde in dieser Episode von vielen Seiten und einfühlsam behandelt. Besonders der Handlungsstrang um Alexander war mit einigen Momenten gespickt, die einem nahe gingen. Hingegen hat die Handlung um Addison etwas aufgeregt und hätte anders umgesetzt werden können.
Daniela S. - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Nothing to FearErstausstrahlung (US): 22.01.2009
Erstausstrahlung (DE): 17.06.2009
Regie: Robert Rovner
Drehbuch: Jon Cowan
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