Review: #2.15 Akzeptanz
Akzeptieren mussten in dieser Episode einige Charaktere etwas. Besonders schwer hatte es die kleine Patty, die von ihren Eltern im Stich gelassen worden ist. Aber auch Sheldon und Pete mussten akzeptieren, dass Violet ihr ungeborenes Kind behalten und sie nicht mit einbeziehen möchte und Addison setzte sich über den Wunsch von ihrem Bruder hinweg, um ihm das Leben zu retten.
Verlassen worden
Fangen wir mal mit der traurigsten Storyline an. Bei dieser weiß ich jedoch immer noch nicht so richtig, was ich von ihr halten soll. Die kleine Patty hatte vor einigen Jahren einen Unfall und hat seitdem ein kaputtes Knie, das nun operiert werden soll. Die ganze Sache erschien mir schon seltsam, als das kleine Mädchen in der Praxis stand, da ihre Eltern noch einen Weg zu erledigen hätten. Gerade wenn ein Kind nicht ganz fit ist, lässt man es doch nicht alleine irgendwo. Der Brief an Cooper schockierte mich ebenso wie ihn selbst. Pattys Eltern können die Rechnungen nicht bezahlen und haben keine Kraft mehr, sich um ihre Tochter zu kümmern. Unfassbar! Es fällt mir unglaublich schwer, für diese Eltern irgendwelches Verständnis aufzubringen. Vor allem, da sie jahrelang für die Kleine gesorgt haben und jetzt, wo alles gut werden soll, lassen sie sie allein? Kann und will ich nicht verstehen. Sicher ist es nicht leicht. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass die Familie niemanden hat, der ihnen unter die Arme greifen würde.
Gut fand ich allerdings, dass Violet mit der Kleinen gesprochen hat, um ausschließen zu können, ob das Verhältnis innerhalb der Familie gut oder schlecht war. Zunächst war ich mir auch nicht ganz sicher, ob Patty nicht doch sexuellen Missbrauch erfahren hat. Zum Glück hat sich das nicht bestätigt. Es bestätigte sich nur, dass die Eltern ihr Kind im Stich lassen und dieses nun mit dem Verlust im Heim zurechtkommen muss.
Niemals als erstes erleben
Ich bin sehr froh darüber, dass Charlotte nun endlich wegen Violets Schwangerschaft Bescheid weiß. Doch tut sie mir auch unglaublich leid, auch wenn ich mir eine schwangere Charlotte nicht vorstellen kann. Jedoch verstehe ich, was sie zum Ausdruck bringen wollte und mit Cooper das Wunder der Schwangerschaft erleben wollte, was ihr jetzt jedoch irgendwie verwehrt bleibt. Dass sie dabei nicht allzu viel Verständnis für Violet hat, kann man ihr auch nicht ganz verübeln. Immerhin wirkt es manchmal so, als würde Cooper Charlotte unter Druck setzen, was er bei Violet jedoch nicht tut. Zumindest erscheint es mir so. Mir gefiel es aber sehr gut, dass Charlotte so ruhig dabei war. Zudem denke ich, dass Charlotte einfach Angst hat, Cooper zu verlieren und deswegen so resolut auf Violet reagiert. Denn irgendwo hat sie auch Recht, dass sie Coopers Freundin ist und er sich mehr um andere kümmert. Auch wenn sie niemals direkt zugeben würde, wenn sie Hilfe bräuchte.
Vor vollendete Tatsachen gestellt
Endlich ist die Katze aus dem Satz und nun wissen die potenziellen Väter Pete und Sheldon von der Schwangerschaft. Das Wie war etwas gewöhnungsbedürftig und man kann die Wut der beiden durchaus verstehen. Sehr schön, dass man Dell mit in die Sache eingebunden hat. Ich mag ihn unheimlich gern und gerade in solchen Szenen, wie wir sie erlebt haben, beweist er großes Einfühlungsvermögen – gleichzeitig vertritt er aber auch seinen Standpunkt. Man hört ja immer wieder, seelischer Stress wirkt sich ebenso auf den Körper wie auf die Psyche aus. Ich denke, bei Violet war genau das zum Großteil auch der Grund für das Ziehen im Unterleib und dies hat Dell sehr schön erkannt.
Trotz der Tatsache, dass über die Köpfe von Pete und Sheldon entschieden wurde, fand ich diese Szene recht amüsant. Vielleicht lag es auch ganz einfach am Gesichtsausdruck von Sheldon. Ich finde ihn einfach zu witzig und wenn er dann auch noch so schaut, wenn er nicht weiß, was er sagen soll, gefällt es mir gleich noch besser. Aber wahrscheinlich wäre ich an Stelle der beiden auch sauer. Es war wirklich nicht sehr nett von Violet, einfach zu sagen, sie müssen sich um nichts kümmern, da sie Kinder sowieso nicht so gern haben. Was macht sie denn so derart sicher, dass sich das mit dem eigenen Kind nicht ändern könnte? Da ist noch einiges an Spannung, die sich vielleicht demnächst vollends entladen wird.
Parasiten statt Tumor
Dieser Handlungsbogen hat mich richtig in seinen Bann gezogen. Es hat mich doch sehr erstaunt, da es sich im Großen und Ganzen um Archer drehte und ich diesen nun mal nicht besonders mag. Zwar hat sich dieses mit dieser Episode nicht grundlegend geändert, doch ich bin von der schauspielerischen Leistung Grant Shows schlicht und einfach begeistert! Wie er die Krampfanfälle spielte – einfach grandios.
Das hat aber leider eben nichts an der Tatsache geändert, dass Archer eingebildet und arrogant ist, somit also keine fremde Hilfe annehmen möchte. Besonders hart ist das für Naomi, die auf Verlangen Archers Addison nichts von dem Krampfanfall sagen darf. Ziemlich dreist, zumal Naomi meiner Meinung nach nicht an die ärztliche Schweigepflicht gebunden ist. Wie Sam das so schön sagte, ist sie zwar Ärztin, jedoch nicht die von Archer. Daher empfand ich es als richtig, nachdem sich Naomi mit Sam besprochen hat und ihrer Freundin die schreckliche Nachricht gestanden hat. Sicher kann man auch Archers Sicht verstehen. Wer möchte schon Mitleid, wenn er dem Tod wegen eines Hirntumors geweiht ist. Diese traurigen Blicke der Angehörigen machen die Sache nur noch schlimmer. Jedoch hatte Addison ein Recht auf die Wahrheit, die eben auch zu diesen traurigen Blicken geführt hat, aber auch gezeigt hat, wie sehr sie ihren Bruder liebt.
Sehr schön zeigte das die Szene auf der Veranda, bei der man kaum drum herumkam, selbst ein paar Tränchen zu verdrücken. Bei so einer schrecklichen Diagnose wird einem nur noch einmal vor Augen geführt, wie wichtig einem eine Person werden und sein kann. Eigentlich könnte man von Glück sagen, dass es sich bei dem Neurologen doch nicht um einen Tumor handelt, sondern um Parasiten. Diese Vorstellung, Würme im Hirn zu haben, finde ich etwas eklig.
Doch warum ist Archer so dagegen, sich von Derek helfen zu lassen? Nur weil er ihn nicht besonders leiden kann, nimmt er es in Kauf, zu sterben? Dafür Verständnis aufzubringen, grenzt für mich an das kaum Machbare. Vielleicht wird Archer nicht begeistert sein, wenn er feststellt, dass sich Addison über seinen Wunsch hinweggesetzt hat. Jedoch will sie nur das Beste für ihren Bruder und in diesem Fall ist das Derek.
Fazit
Wie es der Titel dieser Episode versprochen hat, mussten alle Charaktere mehr oder weniger Sachen akzeptieren, die zunächst unvorstellbar wirken. Vor allem natürlich die Handlung um Archers Gesundheitszustand wurde sehr gut in Form einer Rückblende dargestellt und zeigte, wie viel er Addison letztendlich bedeutet. Weiterhin spannend wird es auch beim Gespann um Violet bleiben. Nachdem sie nicht nur zugegeben hat, schwanger zu sein, will sie den weiteren Verlauf nur mit sich und Cooper ausmachen. Dadurch wird sicher das ein oder andere Streitgespräch mit den möglichen Vätern bestehen.
Daniela S. - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: AcceptanceErstausstrahlung (US): 05.02.2009
Erstausstrahlung (DE): 01.07.2009
Regie: Steve Gomer
Drehbuch: Mike Ostrowski
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