Review: #3.11 Noch eine zweite Chance
Puh, das war aber eine ziemlich schnarchige Episode. Wie viele dieser Crossover-Episoden, die eigentlich keine sein müssten, wird es eigentlich noch geben? Klar, das treibt kurzfristig mal die Quoten hoch, aber warum? Weil es eine seltene Begebenheit ist, die etwas Besonderes darstellen soll. Wenn man allerdings alle paar Wochen so eine langweilige Folge raushaut, die man gut und gerne auch ohne Crossover hätte machen können, kommen die Zuschauer dem schnell auf die Schliche. Ganz dumm sind die nämlich auch nicht...
I am going to talk to you about dogs.
Vieles, was in dieser Episode auf uns zukam. Erstmal: Sloan ist wohl so ziemlich einer der nervigsten Nebencharaktere ever und ich bin schon einigermaßen froh, dass ich weiß, wie diese Geschichte ausgeht, da ich die "Grey's Anatomy"-Folgen bereits vorher kannte. Diesen Teil hätte ich jedenfalls nicht gebraucht. Dann wäre da aber auch noch die kleine Liaison von Addison und Mark gewesen. Mark in L.A. fände ich prinzipiell erstmal gar keine soo schlechte Idee. In Seattle hat er von Beginn an sowieso nie eine richtige Story bekommen und die, die er jetzt hat, ist ja nun wirklich auch nicht die große Offenbarung. Mit Addison zusammen würde er mir auch durchaus gefallen, leider scheint erstmal nichts draus zu werden. Aber vielleicht, wenn das mit Lexie nichts wird, überlegt er es sich nochmal anders. Am Ende, als sie Mark diese Rede hielt, hatte man wieder ein bisschen das gute, alte GA-Gefühl und man sah ein wenig die alte Addison wieder. Ich war im Übrigen nicht darüber im Klaren, dass Addison schon mal eine Abtreibung hinter sich hatte, aber bei so vielen Charakteren blickt man ja auch irgendwann nicht mehr durch. Falls das also schon mal erwähnt wurde: Sorry. Ansonsten: Whoa… Aber wirklich berühren kann es mich auch nicht, da man bei "Private Practice" nun irgendwie einen seltsamen Weg gegangen ist, durch den man mit Addison nicht mehr viel anfangen kann.
Wem das Ganze natürlich gar nicht gefiel, war Sam – big surprise! Lasst mich raten, das liegt wahrscheinlich nicht allein daran, dass sich Sam als Freund so unwahrscheinlich um Addy sorgt?! Mir gefällt gar nicht, wie langsam diese Story zwischen den beiden aufgebaut wird, weil das zeigt, dass das Ganze sehr wichtig genommen wird, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass es etwas Größeres werden wird. Und diese Idee gefällt mir so gar nicht. Dieses typische Soap-Schema, dass am Ende einer Serie jeder mit jedem mal etwas gehabt haben muss, braucht man doch nun wirklich nicht von der Mutterserie übernehmen. Schlimm genug, dass man in der zweiten Staffel in dieser Richtung schon so viel kaputt gemacht hat. Aber vielleicht ist das auch ein Mitgrund, warum die derzeitigen Showrunner die Serie verlassen. Ich kann mir zumindest schwer vorstellen, dass das freiwillig gewesen ist...
Ebenso schwachsinnig war natürlich das Machogehabe von Mark und Pete, die sich dann am Ende quasi in den Armen liegen, weil sie nun beide so verantwortungsvolle, fürsorgliche Väter sind. Wow, auch hier merkt man, wie einfallsreich die beiden Serien sind, dass sie die sogar die Story, wie man den guten alten Frauenaufreißer bezwingt, voneinander klauen. Für mich alles vollkommen unnötig, ebenso wie eigentlich der gesamte Crossover-Teil, wenn man mal vom teilweise schönen Mark/Addy-Part absieht. Mark ist wohl so ziemlich einer der langweiligsten und nichtssagendsten Charaktere des Shonda-Rhimes-Serienuniversums, der muss also eigentlich nicht auch noch doppelt promotet werden.
I'm not the freak that got fired because I'm heartless. - It's not my fault you're not a man.
Whoa, diese Woche ging es aber wirklich heiß her zwischen Cooper und Charlotte. Und auch wenn es irgendwie ein wenig bescheuert endete, war es doch gut, dass die Probleme mal an die Oberfläche geholt wurden. Es ging also nicht einfach nur um die Lüge – Gott sei Dank, denn ich habe mich schon gewundert, ob ich wirklich die einzige bin, die das Ganze etwas hirnrissig findet. Beide schreien sich an und leisten sich ein paar ziemliche Tiefschläge. Am Ende ist Charlotte seltsamerweise die Erwachsenere. Das wandelt sich natürlich schnell, als sie merkt, dass bei Cooper nichts mehr zu holen ist. Schade, dass man das einzig interessante Paar irgendwie so vermurkst hat. Denn so gut und spannend dieser Kampf auch war, so wenig hat mich sein Ende bewegt. Dafür hat man alles in den letzten Wochen schon einfach zu sehr den Abgrund hinunterrutschen lassen und zwar ohne es irgendwie richtig zu thematisieren oder gut zu begründen. Cooper wurde mir am Ende wirklich sehr unsympathisch und ich bin äußerst gespannt, wie man das wiedergutmachen will oder man das überhaupt vorhat…
Yay me! I'm super normal!
Das einzige, was an der Episode wirklich bewegend und mitreißend war, war die Patientestory von Violet, die sich um eine Messie-Mutter drehte. Als am Ende der große Ausbruch kam, habe ich wirklich mitgefühlt. Ebenso herzzerreißend war Dells Entschuldigung an seine kleine Tochter. Am Ende bekommen wir außerdem noch einen kleinen Hammer geliefert: Naomis und Sams Tochter Maya ist schwanger. Na, das wird ja ein heiterer Spaß in den kommenden Wochen werden. Wirklich geschockt war ich dann leider auch wieder nicht, da ich es schon durch Spoiler wusste. Trotz allem hätte auch dieser Schock die Episode nicht retten können.
Fazit
Ein Crossover, das unnötig war uns aber mal wieder eine schöne, verletzliche Seite an Addison gezeigt hat, die mich zumindest mal wieder interessiert hat. Der Rest der Episode war bis auf ein paar seltene, bewegende Momente und den Cooper/Charlotte-Ausbruch überflüssig.
Nadine Watz - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Another Second ChanceErstausstrahlung (US): 14.01.2010
Erstausstrahlung (DE): 14.07.2010
Regie: Michael Zinberg
Drehbuch: Kathy McCormick, Krista Vernoff
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