Bewertung

Review: #3.14 Liebesbisse

Foto: Copyright: 2010 ABC Studios
© 2010 ABC Studios

Oh Mann, was für eine Folge! Und das meine ich nicht im positiven Sinne. Ich bin erstmal ziemlich sprachlos, dann kommt ein großes "Was soll denn dieser Blödsinn?" und dann erstmal wieder lange nichts. Es wird mir schwer fallen, diese Episode in Worte zu packen...

We’re gonna have fun. Okay?

Erstmal wird man völlig verwirrt in die Episode geworfen, so dass man zuallererst das Gefühl hat, man habe vielleicht etwas verpasst. Doch in dieser Woche stehen die Fälle nicht wirklich im Mittelpunkt, sondern ausnahmsweise mal die Charaktere. Dabei erkennt man dann aber leider, wie langweilig die Charaktere sind. Eigentlich gibt es nur irgendwelche Sex- oder Beziehungsgeschichten. Lediglich Violet und Dell haben noch mit etwas anderem zu kämpfen, aber deren Story schreitet auch nicht voran, was zwar nachvollziehbar und verständlich ist, aber es dann eben auch nicht besser macht, dass sonst nur Mist passiert.

Mit Violets Situation habe ich mich mittlerweile abgefunden. Es freut mich, dass Pete ihr vergibt, und diese Folge hat mich dahingehend insofern weitergebracht, dass ich nun glaube, dass die beiden durchaus noch eine Chance haben und auch Violet vielleicht tatsächlich noch Mutter wird, was ich beim letzten mal ja bezweifelt habe, nämlich dann, wenn sie ihre Probleme so weit verarbeitet hat. Dadurch dass sie Pete in dieser Folge vermittelt, dass sie noch nicht so weit sei, habe ich zumindest das Gefühl bekommen, dass es dann doch irgendwann mal so weit sein kann.

Die Fälle waren wie gesagt nicht wirklich so wichtig innerhalb der Folge, aber "Grey's Anatomy"-typisch sehr auf die Leiden der Charaktere zugeschnitten, was auch durchaus nerven kann, wenn es zu offensichtlich und aufdringlich ist. Zumindest bei dem "Twilight"-Mädel gab es dann aber eine schöne Szene, als Charlotte mal für kurze Zeit ihr Herz öffnet und Cooper dies mitbekommt. Ansonsten gibt es an dieser Front nichts Neues, was weder positiv noch negativ ist. Was ich aber durchaus erschreckend fand, war, dass ein 13-jähriges Mädchen schon Angst vor dem Alleinsein hat. Das ist irgendwie etwas bedenklich.

Happiness

Kommen wir nun zu den schweren Brocken. Dass mich Sam und Addison nerven, dürfte ja durchaus bekannt sein. In dieser Folge dachte ich dann schon wieder, wie bescheuert und nervig das alles ist, als man tatsächlich das unbeschreibliche Chaos verursacht. Pete und Addison, die beide in jemand anderen verliebt sind, schlafen miteinander, nur mal so als Freunde, zur Ablenkung, zur Aufmunterung, zum Über-den-anderen-Hinwegkommen vielleicht. Ich weiß es nicht. Aber ich kann nicht viel mehr dazu beitragen als ein seufzendes Kopfschütteln. Da bleibt ja nun wirklich nichts mehr zu zu sagen. Serien-Dämlichkeit sondergleichen. Wenn das im normalen Leben tatsächlich so abläuft, bin ich dann doch irgendwie froh, nicht ganz so normal zu sein.

Sam geht mir in der ganzen Sache tierisch auf die Nerven. Dabei hat er wahrscheinlich nicht mal ganz Unrecht. Wenn Addison Sam wirklich über alles lieben sollte und sie glaubt, dass er ihr Traummann ist, ließe sich mit Naomi vielleicht darüber reden bzw. es wäre ihr wert, diese Krise, die da sicherlich erstmal folgen würde, auf sich zu nehmen. Wahrscheinlich hat sie auch Angst. Aber von meiner Seite bin ich einfach nur froh, dass Addison bisher nicht drauf eingeht (was sich natürlich ändern wird, je näher wir dem Staffelfinale kommen, davon bin ich überzeugt). Denn nicht nur finde ich es auch überhaupt nicht angebracht, mit dem Exmann meiner besten Freundin eine Beziehung anzufangen, mit der er außerdem ein Kind hat und die immer mal wieder zusammen und dann wieder getrennt waren. Für manche Tabus gibt es eben auch gute Gründe. Aber es kommt auch noch dazu, dass ich, wie bereits gesagt, einfach nicht sehe, dass die beiden eben diese Seelenverwandten, das perfekte Paar sind, das ja bisher einfach nie die Chance hatte. Als Freunde wunderbar, aber warum muss daraus mehr werden? Ich kapiere es nicht und ich spüre es auch nicht. Es ist einfach nur dämlich und nervig und ich habe keine Lust, mehr von dieser Story zu erfahren. Aber da kann ich mich wahrscheinlich schon mal auf einiges vorbereiten, denn das hier ist noch lange nicht vorbei, wie es mir scheint.

Natürlich legt man noch eins drauf und produziert noch ein völlig unnötiges und dämliches Paar: Naomi und William White, der aus dem Nichts wieder auftaucht und plötzlich ja völlig verliebt in Naomi ist. Und ach wie romantisch er ihr ihre Liebe gesteht. Dazu habe ich dann aber auch mal wirklich nicht mehr zu sagen, außer dass es völlig hirnrissig und uninteressant ist. Und statt Fife eifersüchtig darauf zu machen, sollte man lieber mal mehr Zeit darauf verwenden, den Charakter ordentlich einzuführen und ihm etwas Tiefe zu geben. Denn dafür, dass er hin und wieder einen netten Spruch ablässt, kann man sich die Gage wirklich sparen. Eigentlich fand ich den Charakter ja prinzipiell interessant, aber man macht einfach nichts darauf.

Fazit

Ich denke, es wurde genügend gesagt. Die Episode ging mir dermaßen auf die Nerven, dass ich nicht mal die Energie aufbringen konnte, einen einigermaßen ordentlichen Verriss zu schreiben. Stattdessen konnte ich nur mehrfach während des Schreibens laut seufzen. Und was bringt uns das dann in der Endabrechnung? Ich gebe mal großzügige drei Punkte.

Nadine Watz - myFanbase

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