Bewertung

Review: #3.18 Abschalten

Foto: Copyright: 2010 ABC Studios
© 2010 ABC Studios

In dieser Episode gaben sich Emotionen, Meinungsverschiedenheiten und Sticheleien die Klinke in die Hand. Überraschend ist dabei auch das genuschelte Geständnis des kranken Petes.

Gerichtliche Entscheidungen

Als der Handlungsstrang um Kayla Lindy und die Drillinge begonnen hat, konnte man sich sicher sein, dass für diesen mehr als eine Folge von Nöten sein würde. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wenn mein Partner im Koma liegt, nur weil man anderen Menschen helfen wollte. Unvorstellbar was Eddie durchmachen muss. Da bringt es eben auch rein gar nichts, ihn daran zu erinnern, Kayla habe das aus freien Stücken getan und sich als Leihmutter anboten. Die Tatsache nichts tun zu können, ist daher schon schlimm genug. Ich habe volles Mitgefühl mit Eddie, der seine Frau über alles liebt und ihr dieses Leid ersparen möchte.

Angie und ihr Mann sehen das vollkommen anders, was ebenso verständlich ist, da die Eizelle die letzte von Angie war und sie sich sehnlichst Kinder wünscht. Trotz allem hat sich bei mir die Sympathie für das Ehepaar nicht positiv gesteigert, sondern ist eher abgefallen. Man bekommt das Gefühl, die beiden seien besessen davon und können Eddies Verlust in keiner Weise nachvollziehen. Ich war geschockt, als sie ihm mit dem Anwalt drohten, um ihr Recht einzuklagen, darüber hinaus schienen die beiden nicht mal Einsehen zu haben.

Bis zu diesem Zeitpunkt sollte man noch alle guten Hoffnungen in das Rechtssystem haben, auch wenn das in Amerika anders verläuft. Das ist wohl auch der Grund gewesen, warum mich das Urteil der Richterin nicht besonders überrascht hatte. Es war dann doch eher die Tatsache, Eddie nicht mehr zu seiner Frau zu lassen und ihm noch mehr Leid zuzufügen, als ihm eh schon aufgebürdet wird. Allzu verständlich ist es daher, dass Charlotte ihn doch zu seiner Frau lässt und sie damit rechnet, Eddie würde die Geräte abschalten. Mit dem selbstständigen Atmen Kaylas hat dabei wohl niemand gerechnet.

Hat Arroganz einen Namen?

Meiner Meinung nach schon: Sam. Für mich ist er sowieso nur eine Art Mitläufer, der von sich selbst überzeugt ist, und der es andere deutlich spüren lässt, wenn er jemand nicht leiden kann. In diesem Fall trifft das auf Charlotte zu. Sie scheint die Einzige zu sein, die Mitgefühl mit Eddie hat und diesem sogar einen Anwalt empfiehlt. Sam, von dem man sowieso weiß, dass er keine großen Stücke von Charlotte hält, behandelt sie so herablassend, dass man ihm eher eine Ohrfeige verpassen möchte. Dabei ist mehr störend, wie er es sagt und nicht, was er zu ihr sagt.

Die Nächste auf seiner Liste ist Addison. Da Pete sich beim kranken Lucas angesteckt hat, übernimmt Addison die Führsorge für den Kleinen und kommt überraschend nicht damit zurecht und versucht dann, sich Ratschläge bei Sam zu holen. Dieser aber sagt ihr, dass er sich nicht mit ihr über die Sache unterhalten kann und ich fragte mich bei dieser Szene nach dem Warum? Ob es wohl daran lag, dass er nichts mit dem kranken Lucas zu tun haben wollte oder eher daran, dass Addison mit Pete zusammen ist und Sam damit ein Problem hat, da Lucas zu Pete gehört? Selbst wenn dabei Letzteres zutreffen würde, so kann ich Sams Ansichten darüber nicht nachvollziehen. Er tat ja gerade so, als wenn Addison verlangt hätte, ihr Lucas abzunehmen. Da ist es doch schon sehr erstaunlich, dass Sam überhaupt auffiel, dass Addison auch nicht wie das blühende Leben aussieht.

"Gleich und gleich gesellt sich gern" heißt es immer so schön und in diesem Punkt scheinen sich wirklich zwei gefunden zu haben, auf die das zutrifft. Vanessa erscheint ebenfalls arrogant. Besonders ihre Art, als sie sich gegenüber Sam rechtfertigt, das Richtige in Kaylas Fall getan zu haben. Verständlich ist dabei auch zum Teil, dass sie auf der Seite von Angie und Simon steht und die Drillinge am Leben halten möchte. Würde sie Eddies Wunsch zustimmen, müsste sie ihren Fehler ja eingestehen, demnach ist es wohl leichter, Kayla von der Schippe springen zu lassen, die sowieso schon fast tot ist.

Sie sind wie Katz und Maus

Bei Cooper und Charlotte weiß man nie so richtig, ob sie sich nun lieben oder nicht. In erster Linie scheint der Sex sie zu verbinden und genau darüber geraten sie in Streit. Dabei merkt man aber, dass hinter den Sticheleien sehr viel mehr steckt. Sheldon ist dabei ein guter Puffer. Charlotte belügt sich dabei eher selbst, indem sie glaubt, ebenfalls so guten Sex mit Sheldon als auch Cooper zu haben. Wirklich abgeneigt von diesem Handlungsstrang war ich noch nie. Eher habe ich es belustigt verfolgt und er hat mir auch Sheldon wesentlich sympathischer gemacht, als in der Verbindung zu Violet.

Als amüsant bezeichnen kann man auch die Szene, in der Sheldon Naomi aufsucht und sie nach Nadel und Faden fragt, da ihm zwei Knöpfe von Hemd einfach so abgegangen wären. Sheldon war sichtlich nervös und man drückt ihm die Daumen, dass es Naomi nicht bemerkt, weil es wohl ziemlich peinlich für ihn geworden wäre. Peinlich war es wohl auch Naomi, die sich offenbart, mit Fife Sex haben zu wollen und sie wegen seinem Rollstuhl aber eher verunsichert ist. Ironie des Schicksals war es dann auch, dass Sheldon sie ausgerechnet an Charlotte verweist, die durch Naomi ihren Job verloren hat. Charlotte nutzt das aus und lässt Naomi bei dem Gespräch über Sex mit Fife mehrmals auflaufen, was man ihr nicht verübeln kann, da sich Naomi wie der letzte Mensch aufführt und offenbar nicht in der Lage ist, offen zu sagen, was sie eigentlich möchte.

Dell, Addison und die Babys

Verkehrte Welt bei Addison, die bei Lucas immer wieder betont, sie könne gut mit Babys umgehen, da sie ein Babydoktor ist. So sehr ich Szenen von Addison und Lucas auch mag, so sehr regte es mich an manchen Stellen auch auf. Ihr Babydoktorgeschwätz hätte man mit einem Sprung in einer Schallplatte vergleichen können, so oft kam mir die Wiederholung des Satzes schlussendlich vor. Nachvollziehbar war für mich ebenfalls nicht, dass Addison nicht in der Lage ist, Lucas zu beruhigen und sogar Cooper zur Hilfe kommen lässt, um dem Kleinen die Nase zu putzen. So unbeholfen habe ich Addison noch nie erlebt, was die ganze Szene daher auch sehr unglaubwürdig und überzogen aussehen lässt. Der einzige Pluspunkt für Addison ist, als sie mit Lucas in der Wanne liegt und ihn so ruhig bekommt. Diese Szene hätte ich mir noch länger ansehen können.

Im Gegensatz zu Addison scheint aber Dell zu wissen, wie man kleine Kinder beruhigt, was die Erfahrung mit Betsey bringt. Sollte ich einmal Kinder bekommen, möchte ich auch einen Geburtshelfer wie Dell haben. Er weiß nicht nur, wie man mit Kindern umgeht, sondern auch noch, wie man werdenden Müttern die Angst vor der Geburt nimmt. Wunderbar ist dabei auch die Szene mit Cooper, der als Kinderarzt ebenfalls etwas davon versteht, wie man mit Eltern umgeht, die sich um ihr Kind sorgen. Die beiden Männer haben die Sache gemeinsam in den Griff bekommen und dann auch noch Bewunderung von Charlotte bekommen.

"Ich liebe dich, Violet!"

Präsent zu sein, obwohl man abwesend ist. Addison sorgt sich um das Wohl von Pete und Lucas und was bekommt sie dafür? Eine Liebeserklärung von Pete, bei der er aber den Namen von Violet sagt. Damit dürften auch Addisons Augen geöffnet sein, die sich wohl damit abfinden muss, dass noch immer Gefühle zwischen Pete und Violet sind. Auch scheint es so, als wenn sie nun ziemlich allein dasteht. Sam möchte sich nicht in die Beziehung mit Pete drängen. Jedoch glaube ich, es hat vielmehr mit Naomi zu tun, die sich von beiden betrogen fühlt und dann begeht sie genau diesen Fehler. Obwohl ich es nicht als betrügen ansehen würde.

Auch wenn es Naomi noch nicht über die Lippen kam, dass sie Fife liebt und vielmehr ihr Herz für den Rollstuhlfahrer schlägt, wird sich das mit der Zeit, und nach dem Kuss und dass die beiden im Bett gelandet sind, sehr bald ändern. Zumindest hoffe ich das, da die beiden in meinen Augen viel besser zueinander passen, als Naomi und William, die eher wie Vater und Tochter wirken, als ein Liebespaar. Dass Naomi später einen Flug nach Genf gebucht hat, muss nicht bedeuten, dass sie Fife doch nicht liebt. Eher lässt sich vermuten, das Gewissen wie auch die Führsorge um William verleiten sie dazu.

Fazit

Die Folge ist eine Mischung aus Dramatik, Romantik und Humor, mit einem Ende, das weitere Spekulationen heraufbeschwört. Gespannt darf man sein, wie es mit Kayla und Eddie, Addison und Pete und vor allem Cooper und Charlotte weitergehen wird.

Daniela S. - myFanbase

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