Review: #6.03 Vergangenheitsbewältigung
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Diese Folge von "Private Practice" drehte sich zum Großteil erneut um Violet und ihre Trauer um Pete. Ich denke, dass es angebracht ist, Petes Tod weiterhin zu thematisieren, denn schließlich ist er gerade erst passiert. Dennoch war mir das ein bisschen zuviel hintereinander, denn Violet setzte sich hier nicht nur mit dem Tod auseinander, sondern auch mit Lucas und einem Patienten, der keine einfache Geschichte zu erzählen hatte. Durch den Fokus auf Violet kamen die anderen Charaktere für mich zu kurz und die ganze Story hat sich irgendwie in die Länge gezogen.
"You know what they say about grief having five stages? There's way more."
Ich verstehe, dass Violet es nicht einfach hat und ich muss zugeben, dass ich ihre Stärke und ihr Verhalten sehr bewundert habe. Sie muss sich mit sehr viel auseinandersetzen und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass das einfach zuviel auf einmal ist. Doch es hätte mir gereicht, wenn man Violet privat gezeigt hätte. Viel mehr Momente mit Lucas, ihrem Umzug und dem Zusammenpacken von Petes Leben. Das wäre für mich nachvollziehbar gewesen, denn schließlich ist es eine lebensverändernde Situation und sie muss diese einfach durchmachen. Deshalb haben mir auch ihre Therapiesitzungen gut gefallen und auch die Szenen mit Lucas waren wirklich herzzereißend. Als Lucas seinem Vater schließlich sagt, dass er ihn liebt und damit gleichzeitig akzeptiert, dass dieser nicht wiederkommt, kamen mir sofort die Tränen. Diesen Moment fand ich sehr emotional und gleichzeitig auch sehr stark, denn nicht nur Lucas kommt an den Punkt, zu erkennen, dass Pete nicht mehr zurückkehrt, sondern auch Violet. Ihr Mann ist weg und sie muss jetzt damit leben. Den Aufbau dieser Story fand ich sehr gut gelungen und auch die kurzen Momente in Petes Arbeitszimmer mit Addison und im Krankenhaus mit Charlotte haben mich sehr mitgenommen. Die Umsetzung war gut geschrieben und ich habe mit Violet gelitten.
Doch ihr Patientenfall in dieser Folge hat für mich hier nicht hingehört. Natürlich ist es verständlich, dass sie sich mit der Arbeit ablenken will, doch dass man ihr dann gleich einen solchen Fall zur Seite gibt, das war für mich zuviel des Guten. Schließlich ist es kein einfacher Fall, wenn man bedenkt, dass Adam in seiner Vergangenheit einen Menschen erschossen hat. Die richtige Handlung wäre für mich hier, dass die Polizei eingeschaltet wird, aber darüber lässt sich sicherlich wieder diskutieren. Meiner Meinung nach war das zuviel und ich hätte mir gewünscht, dass Violet Adam gehen lässt, so wie es Sheldon gesagt hat. Doch Violet wäre nicht Violet, wenn sie nicht weiterbohrt. Schließlich führt es zu einem unprofessionellen Zusammenbruch von ihr, der nicht hätte sein müssen und der mich fragen lässt, ob Violet wirklich eine angebrachte und gute Therapeutin ist. Sie hätte hier erkennen müssen, dass der Fall für sie zu diesem Zeitpunkt nicht das Richtige ist und dass sie noch gar nicht bereit dafür ist, anderen Menschen zu helfen, wenn sie selbst in einer tragischen Situation steckt. Deshalb konnte mich diese Story nicht überzeugen und ich hätte mir gewünscht, dass man sie einfach nur von privater Seite aus zeigt.
In diesem Zusammenhang möchte ich noch kurz auf Amelia eingehen, die ich gerne mehr in dieser Folge gesehen hätte. Ihre Konversation mit Violet ging mir sehr zu Herzen, weil ich mich erinnern musste, was Amelia in der letzten Staffel alles durchmachen musste. Die beiden zusammen hätten mir als Team gut gefallen und ich hätte gerne mehr solcher Konversationen gesehen, schließlich haben beide jemanden verloren, der ihnen sehr nahe stand. Vielleicht kommt dies ja noch und ich würde es mir wünschen, denn Amelia macht in dieser Staffel einen stabilen und freundlichen Eindruck, von dem ich gerne mehr sehen würde. Sie versucht ihr Leben zu leben und anderen zu helfen und diese Seite ist an einem Menschen immer bewundernswert. Vielleicht kommt davon ja mehr, auch im Zusammenhang mit Violet.
"A man you loved died. I'm sorry for your loss."
Dadurch, dass Violet so im Vordergrund stand, war die Zeit für die anderen Charaktere sehr knapp, was ich auch sehr schade finde, denn zumindest zwei Storylines fand ich sehr ansprechend. Da wäre natürlich Addison, die weiterhin um Mark Sloan trauert. Man kann es ihr nicht übel nehmen, denn schließlich war Mark ein wichtiger Teil ihres Lebens, auf den sie aber nicht gerade stolz ist. Ich kann sehr gut verstehen, dass sie Angst hat, Jake mitzuteilen, was in ihr vorgeht. Doch sie ging mir auch während der Folge etwas auf die Nerven, weil sie den Mut nicht gefunden hat. Mittlerweile sollte sie doch aber wissen, dass Jake ein ganz besonderer Mensch ist und wahrscheinlich ganz anders reagiert, als sie es denkt. Addison ist in ihren Beziehungen inzwischen sehr negativ und verschweigt deshalb lieber alles, anstatt darüber zu reden und zu erkennen, dass sie Menschen hat, die für sie da sind und die sie lieben. Ich hoffe, dass Jake ihr das mit seiner Aussage nun endlich gezeigt hat und dass sie ihm nun endlich vollkommen vertrauen kann. Ich habe ihn in dem Moment, als er reagiert hat, unglaublich gerne gehabt. Seine Reaktion hat genau das gezeigt, was ihn ausmacht, nämlich dass er ein verständnisvoller Mensch ist, der ebenfalls eine Vergangenheit hat, diese aber hinter sich lassen möchte, um glücklich zu sein. Das bewundere ich an Jake sehr und auch hier hat sich wieder gezeigt, warum ich ihn in dieser Serie so gerne habe.
Auch Charlotte und Cooper haben diese Folge gerockt und ich bin jedes Mal dankbar, wenn wir mehr von ihnen zu sehen bekommen. Auch die beiden kamen hier zu kurz, doch wie man die Story aufgelöst hat, hat mir sehr gefallen. Charlotte vermisst Pete und ist immer noch nicht glücklich, dass sie mit Drillingen schwanger ist, weshalb sie sich hinter der Arbeit versteckt. Ich kann gut nachvollziehen, dass sie so handelt, auch wenn mir Cooper natürlich leid tat, weil er damit leben muss und sich natürlich fragt, wieso Charlotte die Babys nicht akzeptiert. Die Szene, als er ins Krankenhaus gerannt ist, um nach seiner Frau zu suchen, fand ich sehr angebracht, weil sie Charlotte wahrscheinlich die Augen geöffnet hat. Sie ist nicht allein, sie muss das alles nicht alleine durchmachen und hat jemanden an ihrer Seite, der sie liebt. Die letzte Szene, als Cooper mit den Babys sprechen durfte, war sehr schön gemacht und hat gezeigt, wieso dieser Mann unbedingt mehr Kinder haben sollte. Diese Familie ist etwas sehr Besonderes und ich hoffe, dass Charlotte bald auch Zugang zu den Drillingen findet und sich darauf freuen kann. Aber wenn ich mir die Vergangenheit dieses Paares anschaue, so werden sie auch das durchstehen.
"I like you, ok? I like you!"
Wer mich so gar nicht in dieser Folge interessiert hat, das war Sam. Ich weiß nicht, aber seine Story mit Stephanie war langweilig und hier habe ich so gar keinen Zugang gefunden. Die beiden interessieren mich einfach nicht, was auch daran liegen mag, dass ich mit Stephanie nichts anfangen kann. Deshalb ging mir das Drama in dieser Beziehung, die noch sehr am Anfang steht, auf die Nerven. Ich weiß nicht, wohin das noch führen soll, aber interessieren tut es mich auch so gut wie gar nicht.
Viel besser fand ich hingegen die Szenen zwischen Sam und Sheldon, der nicht wissen möchte, ob er Prostatakrebs hat. Nach seiner Erzählung von seinem Vater kann ich die Reaktion absolut verstehen. Dennoch wird er sich früher oder später damit auseinandersetzen müssen und sollte Sheldon tatsächlich Krebs haben, so fände ich das endlich mal eine angebrachte Story für den Arzt, der deutlich zu kurz kommt. Vielleicht kann er dadurch mehr Szenen mit Amelia haben und auf ihre Hilfe hoffen. Das würde ich sehr begrüßen.
Fazit
In dieser Episode lag der Fokus auf Violet, was verständlich ist. Dennoch hätte man sich hier einen Handlungsstrang sparen können und lieber mehr auf sie persönlich oder auf die andere Charaktere eingehen können, die hier deutlich zu kurz kamen.
Alex Olejnik - myFanbase
Die Serie "Private Practice" ansehen:
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Diskussion zu dieser Episode
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Good GriefErstausstrahlung (US): 09.10.2012
Erstausstrahlung (DE): 23.01.2013
Regie: Bethany Rooney
Drehbuch: Gabe Forseca
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